Lieber Leser,
die Aktie von MorphoSys befindet sich seit Ende September auf dem Weg nach oben. Angetrieben durch positive Nachrichten zu einigen Wirkstoffkandidaten konnte das im TecDAX gelistete Papier zeitweise um knapp 70 Prozent zulegen. Nach den Anfang März präsentierten Geschäftszahlen für 2016 und dem Ausblick auf das laufende Jahr ging es allerdings erst einmal etwas gen Süden.
Prall gefüllte Pipeline
Anlegern dürfte hierbei vor allem die Ankündigung steigender Forschungs- und Entwicklungskosten auf den Magen geschlagen haben. Denn hierdurch wird es 2017 wohl auch zu einer Ausweitung der Nettoverluste kommen. Andererseits verfügt das nahe München angesiedelte Unternehmen über eines der größten Wirkstoffportfolios innerhalb der Biotechbranche. Gleich 114 Medikamentenkandidaten befinden sich derzeit in Forschung und Entwicklung. Neuerdings setzt MorphoSys auch stärker auf komplett eigene Antikörper-Projekte wie das Krebs-Medikament MOR 208, um bei einer etwaigen Zulassung die gesamten Einnahmen einstreichen zu können.
Dagegen wurde das Schuppenflechte-Mittel Guselkumab zusammen mit der Johnson & Johnson-Tochter Janssen entwickelt. Hier wird Ende des Jahres mit einer Zulassung gerechnet. Am Umsatz würde MorphoSys mit etwa 5 Prozent partizipieren. Ebenfalls positive Nachrichten gibt es zum Alzheimer-Medikament Gantenerumab. Der Entwicklungspartner Roche will noch in diesem Jahr neue Phase-3-Studien starten, die bei erfolgreichem Verlauf weitere Meilensteinzahlungen für MorphoSys auslösen würden. So gesehen könnte es für die Aktie in diesem Jahr noch zum ein oder anderen Kursschub kommen.