Liebe Leser,
der kanadische Flugzeugbauer Bombardier steht derzeit immer wieder in der Kritik. Meist wird dem Unternehmen dabei ein mangelhafter Umgang mit den Finanzen nachgesagt. Schließlich gab es erst vor kurzem eine kräftige Finanzspritze von der kanadischen Regierung. Vergessen wird dabei gerne, dass Bombardier Flugzeuge von sehr hoher Qualität herstellt und dass diese Entwicklungen durchaus viel Geld verschlingen. Die finanzielle Knappheit muss also nicht unbedingt mit Misswirtschaft zusammenhängen.
Aber was in solch einer Lage überhaupt nicht gut ankommt und taktisch höchst unklug ist, sind Manager, die sich trotz finanzieller Schieflage scheinbar die Tasche voll machen wollen. Denn diesbezüglich wäre es fast zu einem Eklat gekommen. So musste das Unternehmen dann auch am Sonntag eine kräftige Gehaltserhöhung für sechs Führungskräfte zunächst einmal auf einen späteren Zeitpunkt verschieben.
Wie „Financial Post“ berichtete, habe Bombardier-Präsident und CEO Alain Bellemare zugegeben, dass die Firma „einen schlechten Job“ hinsichtlich der Erklärung dieser Gehaltserhöhungen erledigt habe und dass man den Protesten Gehör schenke. Bellemare habe den Vorstand des Transportgiganten gebeten, mehr als die Hälfte der geplanten Erhöhungen und Bonuszahlungen in Höhe von 32,6 Millionen US-Dollar auf das Jahr 2020 zu verschieben. Auch dann soll dieser Anteil nur ausgezahlt werden, wenn die gesteckten Ziele erreicht werden.
Hat Bombardier hier im Angesicht der öffentlichen Wut über die etwa 50 Prozent Anstieg der Zahlungen an die Führungskräfte gerade nochmal die Kurve gekriegt? Die Anleger wird es insofern freuen, dass die Auszahlung nun an konkrete Leistung gekoppelt wurde. Wenn die stimmt, tut dies auch der Aktie gut.