Liebe Leser,
nachdem der Spekulant Gotham City letzte Woche mit einem Bericht über die Beteiligungsgesellschaft Aurelius für einen verheerenden Kursrutsch sorgte, bemüht sich das bei München sitzende Unternehmen um Schadensbegrenzung. Im Geiste dessen veröffentlichte Aurelius nun eine ausführliche Stellungnahme, um die Behauptungen des Spekulanten zu entkräften.
Gotham – ein kapitalistischer Raubritter?
So seien die von Gotham getätigten Aussagen „in ihrer Substanz falsch“ und dienten lediglich der Gewinnbereicherung des sogenannten Analystenhauses. Gotham habe zum Zeitpunkt der Veröffentlichung des Kommentars über eine „signifikante Short-Position“ in Aurelius-Aktien verfügt. Somit liege das Interesse des Spekulanten ausschließlich darin, den Aktienkurs „negativ zu beeinflussen“, um einen „beträchtlichen Spekulationsgewinn“ zu erreichen. Da Gotham die Short-Positionen nun geschlossen hat, kann der „kapitalistische Raubritter“ bereits Gewinne vorweisen.
Aurelius verteidigt sich
Die Beteiligungsgesellschaft versucht in ihrer Richtigstellung aufzuzeigen, dass die von Gotham erhobenen Aussagen falsch sind. So sei Aurelius „seit seiner Gründung vor mehr als zehn Jahren ein kerngesundes, stabiles und wachsendes Unternehmen“. Des Weiteren seien die von Aurelius vorgelegten Jahresabschlüsse korrekt und die Governancestrukturen und -prinzipien solide.
Aurelius habe – entgegen des Gotham-Berichts – bis Ende des vergangenen Jahres eine starke Kapitalbasis in Höhe von 416,4 Millionen Euro an liquiden Mitteln erreicht. Beim Eigenkapital sieht sich Aurelius mit 486,5 Millionen Euro (Eigenkapitalquote: 27 %) ebenfalls auf Kurs. Ähnlich optimistisch gibt sich das Unternehmen bei der Bilanzsumme (1,8 Milliarden Euro) und beim Konzerngesamtumsatz (2,9 Milliarden Euro). Die Beteiligungsgesellschaft weist außerdem darauf hin, dass der Konzern im Verlauf der letzten fünf Jahre 256 Millionen Euro über Dividenden und Aktienrückkäufe an die Aktionäre ausgeschüttet habe.
„Fundamentale intellektuelle Fehler“
Aurelius kommt zu dem Schluss, dass Gotham „fundamentale intellektuelle Fehler“ begangen habe, die sich anhand vertauschter Zeitangaben sowie bruchstückhafter Analysen offenbarten, womit man zu einer Konklusion gelangt sei, „die ausnahmslos falsch“ sei.
Schlüssige Stellungnahme wird honoriert
Aurelius kann meiner Meinung nach schlüssig darlegen, dass die von Gotham getroffenen Aussagen bewusst falsch gesetzt wurden. Die Veröffentlichung der Stellungnahme hatte den Aktienkurs am Montagmittag wieder befeuert. So tangierte das Wertpapier mit einem Plus von knapp 5 Prozent wieder die 43-Euro-Marke. Zum Vergleich: Vor der unrühmlichen Attacke kursierte das Papier noch bei etwa 65 Euro.