Lieber Leser,
signifikant abwärts ging es am Freitag mit den Notierungen der Aktie von Anglo American. Und auch am Montagvormittag wiesen die Kurse der Anteilsscheine rote Vorzeichen auf. Neben dem ungünstigeren Umfeld für Minenaktien dürften die Dividendenpapiere des britisch-südafrikanischen Konzerns auch darunter gelitten haben, dass eine zuvor latent vorhandene Übernahmephantasie keine Bestätigung erfuhr.
Milliarden-Investment von Vedanta-Resources-Chef private Geldanlage
Aufgekommen war die entsprechende Phantasie, nachdem der indische Milliardär und Chef des Bergbaukonzerns Vedanta Resources bereits vor einiger Zeit bekannt gab, einen 13%igen Anteil an Anglo American im Gegenwert von rund 2,5 Mio. US-Dollar zu erwerben zu wollen. Nun hat Anil Agarwal aber eingeräumt, dass die Beteiligung eher über die Familien-Holding Volcan als über Vedanta Resources erfolgen soll. Der schwerreiche Inder sieht das Ganze als reines privates Finanzinvestment und hat darüber hinaus kein Interesse daran, die Kontrolle über den Minenriesen mit Sitz in London und Johannesburg zu übernehmen.
Anglo American nach Kurserholung ein zu großer Brocken
Letztlich wäre die vollständige Einverleibung von Anglo American für Vedanta Resources wohl auch ein etwas zu großer Brocken, da die Aktie des weltweit drittgrößten diversifizierten Bergbau-Unternehmens von 2,21 GBP Ende Januar 2016 auf aktuell über 12 GBP emporgeschnellt ist. Obwohl mir die Aktie von Anglo American grundsätzlich etwas besser gefällt als die Papiere von BHP Billiton, weil der britisch-südafrikanische Wettbewerber sein Augenmerk etwas weniger stark auf Eisenerz ausrichtet und dafür mehr andere Geschäfte betreibt, kann ich mich angesichts der bärischen Charttechnik und meiner Zweifel an einem anhaltend dynamischen Wachstum der Weltwirtschaft auf dem momentanen Kursniveau nicht für die Aktie von Anglo American erwärmen.