Liebe Leser,
Aktionäre, die das Papier der Deutschen Lufthansa schon einige Jahre im Depot haben, werden sich möglicherweise erinnern. Jedes Mal, wenn die Aktie das Niveau von rund 15,50 Euro in den letzten gut zwei Jahren erreicht hatte, folgte ein deutlicher Kursverfall. Und genau dies könnte sich jetzt wiederholen, denn die Aktie notiert wieder an dieser magischen Schwelle. Auf der anderen Seite würde ein Bruch dieses Widerstandes deutliches Potential nach oben freisetzen. Ist die fundamentale Seite dieses Mal also stark genug, um der Aktie den nötigen Auftrieb zu geben?
Passagiere top – Cargo noch Flop
Mit einem EBIT von 1,75 Milliarden Euro, trotz rund 100 Millionen Euro Streikkosten, kann die Kranich-Airline auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2016 blicken. Die Nettokreditverschuldung konnte um 19 Prozent verringert werden, den Aktionären winkt wieder eine Dividende in Höhe von 0,50 Euro je Aktie. Getragen wurde dieses Ergebnis vom guten Passagiergeschäft, immerhin konnte Lufthansa in 2016 hier eine EBIT-Marge von 6,4 Prozent erreichen.
Nach wie vor schwach entwickelt sich der Frachtbereich, hier rechnet das Unternehmen laut dem Chef der Cargo-Tochter, Peter Gerber, auch in 2017 mit roten Zahlen. Erst 2019 soll wieder ein normales Gewinnniveau erreicht werden. Der in den letzten Wochen wieder schwächere Ölpreis dürfte der Lufthansa tendenziell eher entgegenkommen. In der Summe also ein solides Bild mit nur kleineren Turbulenzen. Ob dies genug Treibstoff für einen weiteren Steigflug des Aktienkurses auch oberhalb von 15,50 Euro ist, das werden die nächsten Handelstage zeigen. Kursziele wären dann Kurse zwischen 18 und 20 Euro.