Lieber Leser,
der Essener Energieversorger RWE kann sich einen Rückzug aus dem Braunkohlegeschäft in Ungarn vorstellen. Zurzeit hält der DAX-Konzern 51 Prozent der Anteile an dem Kraftwerk Matrai Erömü, bei dem es sich mit etwa 900 Megawatt (MW) um den zweitgrößten Stromerzeuger Ungarns handelt. Neben RWE ist auch der heimische Rivale EnBW mit 21,7 Prozent an dem Kraftwerk beteiligt. Durch den Verfall der Strom-Großhandelspreise sieht sich RWE gezwungen, seine Anlagen einer genauen Prüfung zu unterziehen und einzelne Standorte zu schließen bzw. abzustoßen. Im vorliegenden Fall könnte es nun zu einem Verkauf kommen. „Wir prüfen alle strategischen Optionen. Dazu gehört auch ein Verkauf“, sagte eine Unternehmenssprecherin. Zuletzt erzielte das Kraftwerk einen Jahresumsatz von umgerechnet etwa 316 Mio. Euro.
Was macht die Aktie?
Die Aktie hat sich nach ihrem Zwischentief Mitte Dezember in starker Manier zurückgemeldet. Seither stehen Kursgewinne von knapp 40 Prozent zu Buche. Zuletzt konnten gleich mehrere wichtige Chartmarken geknackt werden. Zum einen wurde der seit Ende 2015 währende Abwärtstrend nach oben durchbrochen, zum anderen gelang der Sprung über eine wichtige Widerstandszone im Bereich von 14,10 und 14,20 Euro. Inzwischen hat die Aktie auch die 15-Euro-Marke hinter sich gelassen und pirscht sich immer weiter an zwei Verlaufshochs aus dem letzten Jahr heran. Diese liegen im Bereich von 15,70 respektive 16,55 Euro. Geht es nach den Analysten der Oddo Seydler Bank hat die Aktie gute Chancen, auch diese Hürden zu überwinden. In einer aktuellen Studie wurde RWE von „Neutral“ auf „Buy“ hochgestuft und das Kursziel um 7 Euro auf 18,50 Euro angehoben.