Die Badische Zeitung scherzte am 1. April:“Daumen runter: Facebook löscht alle Profile aus Sexau.“ Ausgerechnet die ARD-Tagesschau verkauft die Meldung heute als "wahr".
Gerade hat die ARD mit „Faktenfinder“ nämlich ein eigenes Anti-Fake-News-Portal gestartet, das helfen soll, Falschmeldungen zu identifizieren. Dabei soll die „regionale Kompetenz“ der ARD eine wichtige Rolle spielen. Denn die meisten gezielten Falschnachrichten würden sich zunächst lokal verbreiten, hieß es zum Start. Stimmt. Zum Beispiel im Landkreis Emmendingen in Baden-Württemberg. Dort liegt das kleine Örtchen Sexau.
Die Badische Zeitung scherzte am 1. April:“Daumen runter: Facebook löscht alle Profile aus Sexau.“
Nun wurde gerade das Netzwerkdurchsetzungsgesetz von der Bundesregierung verabschiedet, mit dem Netzwerke wie Facebook beim Löschen strafbarer Inhalte stärker in die Pflicht genommen werden sollen. Das Gesetz wurde von Experten vielfach kritisiert und auch in zahlreichen Medien kritisch kommentiert. So auch von Radio Bremen (RB).
Auf der tagesschau.de-Seite ist der Audio-Kommentar einer RB-Berlinkorrespondentin zu hören, in dem diese fordert, Richter sollten über das Löschen von Inhalten entscheiden und nicht etwa Facebook. Auf der Suche nach einem Beispiel für die angeblich wirren Löschaktionen von Facebook, wurde die ARD-Frau im Netz fündig:
Gerade Facebook fällt immer wieder durch seltsame Löschpraktiken auf. So hat das Unternehmen gerade alle Profile aus der Gemeinde Sexau in Baden-Württemberg offline gestellt – wegen des Namens.
Ein Social-Media-Redakteur der Badischen Zeitung kommentierte das folgendermaßen:
.@tagesschau fällt auf den offensichtlichen Aprilscherz von @badischezeitung rein. Wozu eine Anti-Fake-News-Einheit? https://t.co/h1QeuanJ5t pic.twitter.com/76aAcZjvo5
— Daniel Laufer (@DanielLaufer) April 6, 2017