Lieber Leser,
wenn Sie zur Gruppe der täglich engagierten Trader gehören, dann wird Ihnen wohl kaum eine Entwicklung in der Biotech-Branche entgehen. Jede Info zur Forschung eines zumeist kleinen Pharmaunternehmens wird bis ins kleinste Detail von Anlegern analysiert. Warum das Interesse besonders hier so groß zu sein scheint, darüber kann man nur spekulieren. Möglicherweise geht man davon aus, dass der Markt weniger informationseffizient ist und damit gute Einstiegsgelegenheiten bietet. Letztendlich sind es am Ende aber nur Wetten, die oft genug danebengehen. So ein Wert ist zurzeit auch Aeterna Zentaris.
Spekulieren oder abwarten?
Dabei könnte es auch einfacher sein. Ab 2014 verzeichnete die Aktie einen Einbruch von 98 %. Seit 2016 fluktuiert sie mehr oder weniger seitwärts. Bevor nicht zumindest der 100-Wochendurchschnitt überschritten wird, gibt es eigentlich kaum etwas zu analysieren. Der Einbruch war so stark, dass selbst Preise oberhalb des 100-Wochendurchschnitts noch als günstig bezeichnet werden können.
Die Analyse der Pipeline macht dabei so wenig Sinn wie die Analyse der aktuellen Bilanz. Man kann das Glas entweder als halbvoll oder als halbleer betrachten. Wirklich fundamentale Daten gibt es nicht. Nirgendwo sonst wird das so deutlich wie bei der Analyse eines Forschungs- und Entwicklungsunternehmens, das noch keine Umsätze generiert.