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Aktien: Zeichen stehen auf Sturm

Die Lage ist heute brisanter als im Jahr 2008. Treffsicherer Indikator gibt ein Rezessionssignal. Der Schwächeanfall der US-Wirtschaft hat bereits begonnen. Gold und Silber geben unterschiedliche Signale.

 

Von Claus Vogt

Langfristig empfehle ich Ihnen bereits seit Anfang der 2000er Jahre, sich mit Gold und Silber vor den wahrscheinlich katastrophalen Folgen des größten geld- und staatsschuldenpolitischen Experiments aller Zeiten zu schützen, das Mitte der 1990er Jahre begonnen hat. Dieser Rat gilt heute mehr denn je. Und wer ihn seinerzeit beherzigte, hat heute Grund zur Freude – obwohl der große Knall des Finanz- und Währungssystems noch gar nicht stattgefunden hat.

 

Aber aufgeschoben ist bekanntlich etwas ganz anderes als aufgehoben. Die extremistische Geld- und Staatsschuldenpolitik der vergangenen Jahre hat die in 2008 für jedermann erkennbaren Probleme und Ungleichgewichte nicht etwa beseitigt, sondern sie mit neu gedrucktem Geld und einer explodierenden Staatsverschuldung nur vorübergehend zugedeckt. Doch damit nicht genug, denn das größte Manko dieser Verschleppungspolitik besteht darin, dass sie die bestehenden Fehlentwicklungen und weltweiten Ungleichgewichte erheblich vergrößert hat.

 

Auf diese sehr kurzsichtige und verantwortungslose Weise konnte das zum Kartenhaus und Selbstbedienungsladen einiger weniger verkommene Finanzsystem bisher noch zusammengehalten werden. Ausgehend von den USA mehren sich jetzt jedoch die Zeichen, die für das Ende dieses auf Pump finanzierten Konjunkturaufschwungs und der ihn flankierenden Spekulationsblasen sprechen. Vielleicht liegt hier der eigentliche Grund für Trumps hochriskante außenpolitische 180°-Wende, die er mit dem Raketenangriff auf Syrien endgültig vollzogen hat, und die nichts Gutes erwarten lässt.          

                                                                         

Treffsicherer Indikator gibt ein Rezessionssignal          

Wie brisant die Lage der US-Wirtschaft ist, sehen Sie auf dem folgenden Chart. Er zeigt Ihnen den Verlauf und die Signale eines makroökonomischen Rezessionsindikators, der sich in der Vergangenheit als sehr treffsicher erwiesen hat. Rezessionen sind durch graue Balken gekennzeichnet.

 

Die Details dieser wichtigen Kennzahl besprechen Roland Leuschel und ich in der aktuellen Themenschwerpunkt-Ausgabe unseres Börsenbriefes Krisensicher Investieren. Hier muss der Hinweis genügen, dass auf einen oberen Wendepunkt dieser Kennzahl stets eine Rezession in den USA folgte. Wie Sie sehen, hat dieser Indikator also tatsächlich alle Rezessionen der vergangenen 50 Jahre korrekt vorhergesagt und keine Fehlsignale gegeben. Sie sollten diese klare Rezessionswarnung also nicht auf die leichte Schulter nehmen.    

                                                                         

US-Rezessionsindikator, 1970 bis 2017      

Wenn diese Kennzahl gefallen ist, folgte in der Vergangenheit stets eine Rezession in den USA. Die grauen Balken kennzeichnen Rezessionen.

Quelle: St. Louis Fed

             

Der Schwächeanfall der US-Wirtschaft hat bereits begonnen 

Das gilt umso mehr, da der laufende Aufschwung trotz seiner ausgeprägten Schwäche inzwischen der drittlängste aller Zeiten ist. Schon aus diesem Grund wäre eine demnächst beginnende Rezession natürlich keine Überraschung, sondern vollkommen normal – zumal die Fed bereits zum dritten Mal den Leitzins angehoben hat.

 

Darüber hinaus hat sich das US-Wirtschaftswachstum im ersten Quartal dieses Jahres trotz Trump-Euphorie und steigender Aktienkursen bereits deutlich abgeschwächt. Die Atlanta-Fed prognostiziert derzeit ein mageres Plus von rund 1%, nachdem sie noch im Februar mit 2,5% gerechnet hatte.    

                                                                         

Gold und Silber geben unterschiedliche Signale            

Aus strategischer Sicht spricht makroökonomisch und zunehmend auch geopolitisch wirklich alles ohne Wenn und Aber für Gold und Silber. Kurzfristig ist die Lage aber leider nicht ganz so klar. Während die meisten der von mir verwendeten kurz- bis mittelfristigen Indikatoren für Gold neutral sind und damit einem Kursanstieg nicht im Wege stehen, zeigt sich am Silbermarkt eine potenziell gefährliche Konstellation: Die kommerziellen Terminmarktteilnehmer haben eine extrem große Short-Position aufgebaut. Diese bestens informierte Anlegergruppe rechnet bei Silber also mit einem Kursrückgang. Ich hatte Sie an dieser Stelle schon vor 2 Wochen gewarnt.      

                                                                         

Silberpreis pro Unze in $ und Short-Position der Hedger in Tausend Kontrakten, 2007 bis 2017  

Die mit minus 101.767 Kontrakten sehr hohe Short-Position der Hedger deutet auf einen weiteren Kursrückgang des Silberpreises hin.

Quelle: sentimentrader.com

             

Gewöhnlich ist es keine gewinnbringende Strategie, sich gegen diese Gruppe zu stellen, wenn deren Positionierung Extremwerte angenommen hat. Deshalb halte ich die Wahrscheinlichkeit für groß, dass die Ende Februar begonnene Korrektur an den Edelmetallmärkten noch nicht vorüber ist, sondern eine weitere kurzfristige Abwärtswelle bevorsteht. Diese werde ich dann für neue Käufe ausgewählter Gold- und Silberminenaktien nutzen.  

                                                                         

An den Aktienmärkten stehen die Zeichen sehr deutlich auf Sturm

Die Nullzinspolitik der Zentralbanken in Kombination mit ihren gigantischen Anleihenkaufprogrammen hat die umfassendste Spekulationsblase aller Zeiten erzeugt. Betroffen sind Anleihen, Aktien, Kunst und auch wieder Immobilien, wie wir Ihnen in der bereits erwähnten Themenschwerpunkt-Ausgabe ausführlich darlegen.

 

Da die ökonomischen Gesetze aber weiterhin gelten, wird dieser außergewöhnliche und in höchstem Maße gefährliche Zustand nicht von Dauer sein. Die Wirtschaft ist zyklisch, auf gute Zeiten folgen schlechte und auf Haussen Baissen. Das wird auch im laufenden Zyklus nicht anders sein.

 

Jetzt mehren sich die Zeichen, die von den USA ausgehend für den baldigen Beginn des unvermeidlichen Abschwungs sprechen. Die oben besprochene Rezessionswarnung ist in diesem Bild nur ein Mosaikstein von vielen. So hat unser Risikoindikator für die Aktienmärkte ebenso Höchstwerte erreicht wie eine ganze Reihe weiterer historisch bewährter Indikatoren. Einige davon haben sogar neue Rekorde aufgestellt, bei anderen muss man ins Jahr 2000 oder sogar bis zum Börsencrash-Jahr 1987 zurückgehen, um ähnliche Werte zu finden.

 

Das ist kein Zufall, sondern ein Zeichen an der Wand. Wie immer in der Nähe wichtiger Wendepunkte will oder kann die große Mehrheit der Anleger diese Zeichen jedoch nicht sehen. Lassen Sie sich nicht blenden. Informieren Sie sich über die hochbrisante Lage, in der sich die Weltwirtschaft und die Aktienmärkte befinden, und lesen Sie meinen Börsenbrief Krisensicher Investieren – 30 Tage kostenlos.

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