Lieber Leser,
seit der Leitzinsanhebung der amerikanischen Notenbank Fed weist der Goldpreis eine ansteigende Tendenz auf. Dieses an sich paradoxe Kursverhalten konnte bereits bei den vorherigen Zinsschritten beobachtet werden. Im Vorfeld des Zinsentscheids wertete der Goldpreis in Erwartung der Leitzinsanhebung regelmäßig ab, nur um sich danach wieder zu erholen. Dies war sowohl Ende 2015 als auch Ende 2016 der Fall und scheint sich nun erneut so abzuspielen. Dabei gelten höhere Zinsen eigentlich als nachteilig für den Goldpreis, da risikolose alternative Geldanlagen an Attraktivität gewinnen.
Wachsende Zweifel und drohende Krisen
Und wenn wir schon einmal in den USA sind, bietet sich auch ein weiterer Erklärungsversuch an: Viele Marktteilnehmer scheinen nach anfänglicher Euphorie inzwischen nicht mehr ganz so sicher zu sein, ob US-Präsident Donald Trump seinen großen Ankündigungen (Steuerreform, Deregulierung, Konjunkturprogramme) auch tatsächlich Taten folgen lässt oder eben nicht. Und nicht zu vergessen der jüngste Militärschlag gegen Syrien. Wie wird sich diese Krise weiterentwickeln? Und was ist mit Nordkorea?
All dies sorgt dafür, dass Gold als „sicherer Hafen“ an Wert gewinnt. Zuletzt schaffte der Goldkurs sogar den Sprung über die trendfolgende 200-Tage-Linie, was allgemein als starkes Kaufsignal aufgefasst wird. Für zusätzliche Impulse könnte der Sprung über die 1.300-Dollar-Marke sorgen. Dies dürfte auch den Aktien der Goldbergbauunternehmen Barrick Gold und Yamana Gold weiter Auftrieb verleihen. Parallel zur Entwicklung des Goldpreises hat sich auch deren Chartbild in den letzten Wochen deutlich aufgehellt.