Lieber Leser,
da nachhaltige Aktienkursgewinne in der Regel mit einer sich erholenden Konjunktur einhergehen, schauen wir uns die aktuelle Lage in der EU an. So viel sei bereits vorab gesagt: Positive Tendenzen sind durchaus zu erkennen, es fehlen jedoch noch einige Parameter.
BIP-Wachstum
Das reale BIP-Wachstum hat sich in den letzten Quartalen positiv entwickelt. Im vierten Quartal wuchs die europäische Wirtschaft mit 0,4 %. Positiv ist auch die Entwicklung des BIP-Wachstums in den Ländern Frankreich und Belgien. Hier wuchs das BIP jeweils um 0,4 und 0,5 %. Insgesamt wurde ein besseres Wachstum im Vergleich zum Vorjahr in so gut wie allen Nationen auf Quartalsbasis verzeichnet. Das Gesamtwachstum für 2016 betrug 1,7 % und war damit jedoch um 0,3 % niedriger als in 2015. Auch der Arbeitsmarkt verbesserte sich zu Beginn des Jahres. Die Arbeitslosenrate fiel stärker als erwartet.
Inflation verliert Momentum
Ein weiterer positiver Aspekt, der auf eine mögliche Konjunkturerholung hindeutete, war der Anstieg bei den EU-Verbraucherpreisen, die für die Monate Januar und Februar deutlich über den Erwartungen ausfielen. Die Inflation stieg per Februar auf 2,0 % im Vergleich zum Vorjahr. Der Anstieg im März fiel jedoch mit 1,5 % wieder geringer aus, was unter anderem auch an einem hohen Basiswert aus dem vergangenen Jahr gelegen hat. Zweitrundeneffekte, also steigende Verbraucherpreise außerhalb des Öl- und Energiesektors, sind dennoch nicht zu erkennen.
Fazit
Auf Quartalsbasis sind durchaus positive Tendenzen zu erkennen. Das gilt vor allem für das BIP-Wachstum. Positiv ist hierbei zu erwähnen, dass das Wachstum in vielen EU-Nationen anzieht. Die Entwicklung bei der Inflation war ebenfalls positiv, allerdings lässt das Momentum nach, da Öl- und Energiepreise die Inflation nicht mehr in dem Maße anschieben können wie im vergangenen Jahr. Abgesehen von den politischen Risiken ist die Wahrscheinlichkeit auf eine Konjunkturerholung in der EU im Laufe des Jahres 2017 gestiegen. Das Interesse an europäischen Aktien scheint derweil aufgrund der vergleichsweise niedrigen Bewertung unter ausländischen Investoren aktuell ebenfalls groß zu sein.
EinBeitrag von Rami Jagerali.
Herzliche Grüße
Ihr Robert Sasse