Lieber Leser,
die Papiere des Chipanlagenbauers Aixtron haben seit der gescheiterten Übernahme durch die chinesische Investorengruppe Fujian Grand Chip Investment (FGC) ein tiefes Tal durchschritten. Von Kursen im Bereich von 6 Euro (Offerte von FGC) stürzte die Aktie bis auf knapp 3 Euro ab, schaffte es in der Folge aber immerhin, einen Boden auszubilden.
Trübe Aussichten
Die Nachrichtenlage der letzten Wochen vermochte auch keinen Stimmungsumschwung herbeizuführen. Die Zahlen für das vierte Quartal 2016 und vor allem der Ausblick auf das laufende Jahr fielen enttäuschend aus. Im Schlussquartal konnte zwar ein Umsatzanstieg und unter dem Strich sogar ein positives Nettoergebnis ausgewiesen werden, doch Auftragseingang und –bestand entwickelten sich stark rückläufig.
Für noch mehr Unbehagen dürfte aber die Prognose für 2017 gesorgt haben. Hier geht Aixtron von einem Rückgang der Bestellungen auf 180 bis 210 Mio. Euro aus (Vorjahr: 225 Mio. Euro). Bei den Erlösen ist ebenfalls mit keiner signifikanten Verbesserung zu rechnen, zudem dürfte sich der Fehlbetrag wegen steigender Forschungs- und Entwicklungsausgaben weiter erhöhen. Es zeigt sich weiterhin, dass ein starker finanzieller Partner dem TecDAX-Konzern gut zu Gesichte stehen würde. Eine andere Baustelle ist die Neubesetzung des CEO-Postens, der nach dem Abgang von Martin Goetzeler derzeit interimsweise von Aufsichtsratschef Kim Schindelhauer ausgefüllt wird.
Aktie macht kräftigen Sprung
Trotz all dieser Probleme kann die Aktie in den letzten Tagen deutlich zulegen. Anleger sind bereit, wieder mehr Geld für die Anteilsscheine von Aixtron auf den Tisch zu legen. Offizielle Nachrichten hat es keine gegeben (bis auf eine Kooperation/Bestellung für eine Einzelanlage), die Zahlen zum ersten Quartal wird das Unternehmen erst am 25. April vorlegen. Wenn man sich aber den Chartverlauf im letzten Jahr anschaut, sieht man, was passieren kann, wenn das Thema Übernahme wieder konkreter werden sollte. Vielleicht spekulieren die Anleger auf genau diese Situation.
EinBeitrag von Hermann Pichler.
Herzliche Grüße
Ihr Robert Sasse