Lieber Leser,
der amerikanische IT-Konzern Apple ist Dialog Semiconductors größter und wichtigster Kunde. Das Unternehmen erwirtschaftet seinen Umsatz zu etwa 75% mit Apple und ist demenentsprechend abhängig. Da reicht es aus, wenn ein Analyst Andeutungen macht und der Kurs stürzt ab. So ist dies gestern geschehen, als das Bankhaus Lampe berichtete, dass Apple intensiv an eigenen Chips forsche und diese ab 2019 in den Geräten verbauen könnte. Apple hatte sich zu seinen Beziehungen mit Dialog Semiconductor nicht geäußert. Es gab also keine Meldungen über tatsächliche Auftragsminderungen. Dennoch schmierte Dialogs Aktienkurs ab und verlor innerhalb eines Handelstages über 15%.
Das Problem der Zulieferer
Viele Zulieferer kennen die Herausforderungen, die Großkunden mit sich bringen. Einerseits garantieren diese ihnen eine stabile Auftragslage und dementsprechend einen planbaren Ertrag. Andererseits ist die Abhängigkeit betriebsgefährdend, wenn sich der Kunde abwendet. Die Zulieferer werden erpressbar und müssen zum Beispiel sinkende Preise für ihre Produkte hinnehmen.
Dialog Semiconductor wurde bei der Bilanzpräsentation 2016 erneut für seine Abhängigkeit von Apple gerügt. Nach diesen Nachrichten muss man sich überlegen, ob die relativ risikoarme Bewertung noch gerechtfertigt ist, wenn der Aktienkurs so empfindlich auf Gerüchte reagiert. Die Börsianer sind von Tech-Titeln Schwankungen gewohnt. Dennoch könnten Ausreißer von 15% ins Minus zu viel für die Nerven mancher Anleger sein.
EinBeitrag von Elsa Heß.
Herzliche Grüße
Ihr Robert Sasse