Schwacher US-Dollar lässt Goldpreis auf 5-Monats-Hoch steigen. Ausbruch?
Von Commerzbank Commodity Research
Gold steigt heute Morgen im Zuge eines schwächeren US-Dollar zeitweise auf fast 1.290 USD je Feinunze. In einem Interview mit dem Wall Street Journal äußerte sich US-Präsident Trump, dass der US-Dollar zu stark wird, woraufhin dieser abwertete.
Übermorgen jährt sich ein Ereignis zum vierten Mal, dass die Teilnehmer am Goldmarkt wohl so schnell nicht vergessen werden: Am 15. April 2013 verzeichnete Gold in einem panikartigen Ausverkauf absolut betrachtet den größten Tagesverlust aller Zeiten (rund 135 USD je Feinunze). Zusammen mit dem bereits kräftigen Verlust am Vortag belief sich der Rückgang innerhalb von zwei Handelstagen sogar auf mehr als 200 USD je Feinunze.
Indien hat im März offenbar wieder deutlich mehr Gold nachgefragt. Vorläufigen Daten des Finanzministeriums zufolge haben sich die Goldimporte im letzten Monat im Vergleich zum Vorjahr auf 120,8 Tonnen fast versiebenfacht. Der Vorjahresmonat war allerdings durch einen Streik der indischen Juweliere wegen der Einführung einer Umsatzsteuer auf Schmuck nach unten verzerrt.
Die zuletzt wieder hohen Importe sind auf die erwartete höhere Nachfrage während der Hochzeitssaison, die gerade begonnen hat, und im Hinblick auf das hinduistische Fest „Akshaya Tritiya“ Ende des Monats zurückzuführen. Zudem hatte sich wohl Nachfrage aufgestaut, nachdem sich die indischen Händler im Zuge der überraschenden Bargeldreform der indischen Regierung mit Goldkäufen stark zurückgehalten hatten und erst ihre Bestände abbauten.
Die hohen März-Importe haben aber nicht verhindert, dass die Goldeinfuhren im gesamten letzten indischen Haushaltsjahr, das am 31. März endete, um 20% auf 716,4 Tonnen gefallen waren.