Eigentum, Kapital, Schulden und Geld entstehen laut Paul C. Martin immer gleichzeitig. Deshalb formuliert das Geld, das heute von den Zentralbanken geschaffen wird, ein Anrecht auf Eigentum gegenüber den Geschäftsbanken. Jeder, der Eigentum besitzt, kann dieses als privat emittiertes Geld verleihen. Geld wird somit immer dann geschaffen, wenn ein Eigentümer Ansprüche gegen sein Eigentum einem anderen Eigentümer kreditiert.
Der Kreditnehmer zahlt hierfür einen Zins und tilgtdie Schuld gemäss einer vereinbarten Tilgungsrate. Wer mehr Kapitalsammelt, kann mehr Kredite vergeben, weshalb Banken heute zufinanziellen Machtzentren herangewachsen sind. Sie haben diese Machtmit der Erfindung von finanziellen Massenvernichtungswaffen missbrauchtund da sie über keinen Strahlenschutz vor ihrer eigenen atomarenVerseuchung verfügten, muss jetzt der Staat ihren radioaktiven Müllentsorgen.
Geld findet immer den richtigen Weg
Menschenkönnen sich nicht ohne technische Hilfsmittel schnell fortbewegen. Doches gibt Grenzen der Geschwindigkeit, wie zum Beispiel dieSchallgeschwindigkeit für konventionelle Flugzeuge. Geld hingegen hatdie besondere Eigenschaft, dass es sich heute mit Lichtgeschwindigkeitfortbewegt. Hierbei spielt es keine Rolle, in welchen Banken oder beiwelchen Online-Brokern es von den Kunden eingelagert wird und wie hochder Verschachtelungsgrad von Beteiligungen oder Steueroasen ist. Wennes Geld zu verdienen gibt, findet es mit fast traumwandlerischerSicherheit den richtigen Weg.
Abrechnung wird hinausgeschoben
ObGeld ein Mythos ist oder nicht, sei dahingestellt, jedoch hat es dieEigenschaft, gehortet zu werden, wenn der Reichtum über Hand nimmt, undwird da besonderes schnell investiert, wo die Armut am grössten ist.Dieses Paradoxon lässt sich nicht so ohne weiteres auflösen,insbesondere dann, wenn die Reichen immer reicher und die Armen immerärmer werden. Die Folge ist eine Reduzierung der Umlaufgeschwindigkeitdes Geldes, dessen Effekte nur noch durch tiefe Zinsen und einedrastische Erhöhung der Geldmenge kompensiert werden können. Dass einsolches System nicht mehr effizient sein kann, liegt zwar auf der Hand,jedoch werden heutzutage die Statistiken manipuliert, um den Tag derAbrechnung hinauszuschieben.
"Geldsteuer" fürs Moneten horten
SilvioGesell forderte deshalb einen negativen Zins, einer Art "Geldsteuer"für das Horten des Geldes bei Reichen und Superreichen. So gibt esSuperreiche in Gstaad (Schweiz), die durch die 90 Tage-Regel, sprich: da sie sichviermal 90 Tage an vier verschiedenen Orten in der Welt aufhalten,keine Steuern bezahlen müssen. Da sie nur einen sehr geringen Teil desgehorteten Geldes in den Wirtschaftskreislauf zurückfliessen lassen,können sie als die grössten Innovationsverhinderer der Gesellschaftbezeichnet werden.
Notenpresse angeworfen
DieFolge: Dadurch, dass es heute keinen Umlaufzwang für Geld gibt, nimmtdie Vermögensdisparität in den führenden Industrienationen immer weiterzu. Die eigentliche Rolle des Geldes, nämlich die der Zirkulation, wirdheute in den Industriestaaten durch das Horten von Geld verhindert,wodurch die Zentralbanken gezwungen sind, immer mehr Geld zu drucken.In einem solchen System muss sich die Wirtschaft dem Geld anpassen undnicht das Geld der Wirtschaft. Da die Geldinhaber das Geld ohne Verlustsammeln und aufbewahren können, sind diese in der Lage, das Geldangebotso zu verknappen, dass diese ausufernde Zinsen verlangen können.
Wer das Zinsmonopol besitzt, dominiert die Wirtschaftund damit seine Schuldner, ein Umstand, der zwangsläufig zuWucherzinsen führen muss.
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