Algorithmen manipulieren Online-Petitionen. Ein Beispiel ist die Petition „Stoppt die Hetze gegen den Islam!“
Extremisten versuchen mittels kleiner Computerprogramme, sogenannter Bots, Online-Petitionen in Deutschland zu manipulieren. Das berichtet die WirtschaftsWoche.
Die Berliner Petitionsplattform openPetition musste jetzt eigenen Angaben zufolge ihre Sicherheitsvorkehrungen deutlich erhöhen. Ab sofort verlange sie von Unterzeichnern eine E-Mail-Bestätigung, sagt ein Sprecher des Unternehmens der WirtschaftsWoche. Damit will openPetition es Programmierern von Bots schwerer machen, Gesuche etwa an den Bundestag massenhaft digital zu signieren.
„Wir beobachten, dass solche Versuche zurzeit wohl vor allem aus dem Lager von Populisten sowie von Unterstützern des türkischen Präsidenten Erdoğan kommen“, sagt ein Unternehmenssprecher. Ein Beispiel sei die Petition „Stoppt die Hetze gegen den Islam!“
Darin wird vom Bundestag ein Gesetz gefordert, das Journalisten verbietet, Begri ffe wie „Islamistischer Terror“, „Islamist“ oder „Islamismus“ zu benutzen. Hier gelang es den Angreifern zwischenzeitlich, unter die deutsch- und die türkischsprachige Version der Petition falsche digitale Unterschriften zu setzen. Die Programmierer solcher Bots versuchen in der Regel, mit den falschen Unterschriften einer Petition mehr Gewicht zu verleihen und damit die Politik zu beeinflussen.
Auch der amerikanische openPetition-Konkurrent Change.org bestätigt auf Anfrage, dass er wiederholt Manipulationsversuche in Deutschland registriert hat, von denen er vermutet, dass Bots dahinter stecken.