Der Bundesnachrichtendienst (BND) hat erstmals über Operationen mit Hilfe der umstrittenen Online-Durchsuchung berichtet. Demnach griff der Geheimdienst in den vergangenen Jahren in ausländischen Staaten, unter anderem in Afghanistan und im Kongo, in 90 Fällen auf Computer zu und spähte Festplatteninhalte aus.
Wie das Nachrichtenmagazin FOCUS meldet, räumte dies der stellvertretende BND-Chef Arndt Freiherr Freytag von Loringhoven am Mittwoch gegenüber den Mitgliedern des Parlamentarischen Kontrollgremiums (PKG) ein.
Der Einsatz der „Bundestrojaner“ richtete sich demnach vorwiegend gegen politische Institutionen, Behörden und Firmen. In etwa zehn Prozent der Fälle sei auf Rechner von Einzelpersonen zugegriffen worden. Zudem berichtete der BND-Vize von mindestens 2500 Fällen, in denen der Dienst versucht habe, E-Mail-Konten zu lesen.