Lieber Leser,
die Nachricht über den Verkauf von Lufthansa-Anteilen des Investors Infinite Miles hat zum Wochenstart für Verluste gesorgt. Nach den starken Kursgewinnen, insbesondere auch in diesem Jahr, hielten viele Aktienanalysten den Lufthansa-Titel bereits für überbewertet. Die anstehende Vorlage der neuen Quartalszahlen hat für neue Einschätzungen gesorgt, die an dieser Ausgangslage jedoch faktisch nichts ändern.
Analyst Anand Date (Deutsche Bank) schreibt zwar, dass der Preisdruck der Branche zuletzt etwas nachgegeben habe. Gegenüber den Wettbewerbern habe die Kranich-Airline jedoch den Nachteil, nach wie vor hohe Kosten zu verursachen. Der Experte rechnet daher mit einem Verlust beim EBIT in Höhe von mehr als 35 Mio. Euro. Dennoch hat er das Kursziel deutlich auf 12,70 Euro Euro erhöht (vor 10,10 Euro), die Empfehlung aber auf „Sell“ belassen.
Ganz anders wird dagegen die Lage von Analyst James Hollins (BNP Paribas) eingeschätzt. Für ihn ist die erzielte Einigung im Tarifstreit mit den Piloten ein historisches Ereignis, dessen Bedeutung der Markt bislang eher unter- als überschätzt habe. Daher sei mit noch weiteren Kursgewinnen zu rechnen. Zudem sollte sich eine Stabilisierung bei den Treibstoffpreisen zusätzlich positiv auswirken.
Neue Analystenempfehlungen im Überblick
(Analyst: Einstufung – Kursziel in Euro (Abstand zum Kurswert in Prozent)
- Exane BNP Paribas: „Outperform“ – 18,00 Euro (+18 %)
- Deutsche Bank: „Sell“- 12,70 Euro (- 16 %)
- Merrill Lynch: „Underperform“ – 9,00 Euro (-41 %)
Herzliche Grüße
Ihr Robert Sasse