Liebe Leser,
Ende April 2015 wurde bekannt, dass der Lichtkonzern Osram sein Geschäft für klassische Lampen in eine neue Tochtergesellschaft mit dem Namen Ledvance auslagern will. Zu den Produktionsfeldern des neu gegründeten Unternehmens zählen neben traditionellen Glühbirnen auch Halogen- sowie Energiesparlampen und LED-Beleuchtungskörper.
Technologiemärkte im Visier
Osram selbst will mit der Ausgliederung, von der traditionellen Lampenherstellung Abstand nehmen und sich in Zukunft vermehrt auf lukrative Technologiemärkte konzentrieren. Im Mittelpunkt des neu ausgerichteten Konzerns soll vor allem der Automobilmarkt stehen, für welchen man neben Displays, Laserlicht, Infrarot sowie Leuchtfolien auch ein umfangreiches Lichtmanagement anbieten will.
Frisches Geld
Das Ausgliederungsvorhaben, welches durchaus einer Herkulesaufgabe gleich kam, wurde schließlich im Sommer 2016 abgeschlossen. Kurz darauf kündigte Osram an, dass das Tochterunternehmen an den chinesischen Interessenten MLS veräußert wird. Der Deal soll vorsteuerlich 500 Millionen Euro in die Kassen des Lichttechnikkonzerns spülen.
Akquirierung im Fokus
Das frische Geld will Osram nun im Sinne der neuen Konzernstrategie nutzen, um ein vielversprechendes Unternehmen zu akquirieren. Dies geht aus einer Pressemitteilung der Nachrichtenagentur Reuters hervor. So äußerte sich Ingo Bank, Finanzvorstand bei Osram, jüngst im Zuge eines Interviews mit der „Börsen-Zeitung“ zu der Zukunft des Konzerns. Konkret werde eine Übernahme in der Größenordnung von 500 Millionen Euro in Erwägung gezogen. Im Visier seien unter anderem Unternehmen im Bereich der Spezialbeleuchtung, mit denen Osram die eigene Elektronik- sowie Softwaresparte ausbauen will.
Finanzmanager rät zur Vorsicht
Die Gefahr einer überhasteten und unüberlegten Übernahme ist meiner Meinung nach angesichts der risikobelasteten neuen Geschäftsfelder durchaus gegeben. Osrams Finanzmanager sieht dies ähnlich und gab folgende mahnende Worte zu Protokoll: „Wir machen jetzt aber nicht den Fehler, etwas zu kaufen, nur weil wir es könnten.“
Herzliche Grüße
Ihr Robert Sasse