Crossing the Rubicon: The Decline of the American Empire at the End of the Age of Oil Ein Buch, das Augen öffnet an vielen Fronten.
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Von Michael C. Ruppert / Dokumentation und Rezension von Lars Schall
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Vorwort:
“Crossing the Rubicon“ ist ein mutiges,engagiertes Buch von einem mutigen, engagierten Menschen. Der Verfasser des nachfolgenden Textes (VdT) kann sichnicht des persönlichen Urteils enthalten, dass er in “Crossing the Rubicon“ daswichtigste Buch unserer Zeit erblickt, eine Pioniertat. Diewirtschaftlich-geopolitischen Zusammenhänge, ohne deren Berücksichtigung eineBetrachtung des 11. September erheblich an Substanz verliert, werden so akkuratund gewissenhaft von Michael C. Ruppert dargebracht, dass dies allein schon dafürsorgt, dass “Crossing the Rubicon“ von jedwedem Werk über den 11. September undPeak Oil weit absticht. Das hier geleistete kann kaum hoch genug eingeschätztwerden, allzumal gegen den offiziellen “9/11-Report“ gehalten.
Wer zu “Crossing the Rubicon“greift – womit der VdT das erreichthätte, worum es ihm in dieser Buchbesprechung geht – , den erwartet dieungeheuerlichste Detektiv-Geschichte, die er jemals in seinem Leben lesen wird.Der sprachliche Stil, der hierbei zum Tragen kommt, ist nicht dem unähnlich,den man im Krimi-Genre wohl “hardboiled“ nennenwürde. Das schließt mit ein, dass “Crossing the Rubicon“ streckenweise (fallsman den tragikomischen Humor des Autoren teilt) sogar lustig ist. Der VdT hatsich jedenfalls einige Male – beinah erschrocken – dabei erwischt, wie erplötzlich lauthals loslachen musste.
Wer mit alternativen Analysen aufwartet, um zu erklären, was andiesem verhängnisvollen, ins kollektive Gedächtnis eingegangenen Tag geschah,muss damit rechnen, per se als „Verschwörungstheoretiker“ abgetan zu werden,womit jede weitere Diskussion hinfällig wird. Das gilt ebenso für Michael C.Ruppert und sein 674 Seiten schweres Buch: “Crossing the Rubicon. The Declineof the American Empire at the End of the Age of Oil”, sofern es eine Deutungdes 11. September wagt, die von der offiziellen Narration entschieden abweicht.
Umso bedeutsamer, dass Ruppertseinen “Kriminal-Fall” mit Quellen und Dokumenten zu unterfüttern weiß, dieschwer wegzuwischen sind. Eventuell ist dies auch ein Grund dafür, dassRupperts 2004 erschienenes Werk, gemessen an seiner Qualität und Bedeutung,noch nahezu unbekannt ist: es lässt sich schlechterdings kaum demontieren. Insolch einer Situation ist darüber hinweg schweigen die beste Empfehlung;gesetzt, man hat ein Interesse daran, dass die offizielle Narration weiterhin uneingeschränkteLegitimität beibehält. Als eine solche Interessengruppe darf zuallererst dieder so genannten Investigativ-Journalisten und Terror-Experten identifiziertwerden, deren Mantra nun seit Jahren in der Wiederholung der offiziellenNarration als Ultima Ratio mündet; die Mitglieder dieses Chores haben gegenüberRupperts Werk erheblich an Glaubwürdigkeit einzubüßen.
DieMethode
Die Methode, mit der Ruppertseinen „Fall“ behandelt, ist wissenschaftlich und stringent, indem sie sich demkriminalistischen Prozedere bedient, das bei einem Mordfall angewendet werden würde.Wie Ruppert gleich zu Beginn des – bis heute leider nur auf Englisch undFranzösisch erscheinenden – „Detektiv-Buches“ schreibt: “One thing that no one can dispute is that the attacks of September 11,2001, were a homicide. Of all police investigations, noneis more thoroughly and precisely investigated than the taking of human life asthe result of the actions of another. As almost every text for homicidedetectives has taught us, the certainty that murders will be thoroughly and fairlyinvestigated according to uniform standarts is among the core requirements ofhuman zivilisation.”Ruppert, der beim Los Angeles Police Department (LAPD) gearbeitet hat,nennt als die drei Grundpfeiler einer Morduntersuchung Motiv, Mittel undMöglichkeit. Nur wenn alle drei Dinge plausibel zusammen kommen, kann eineBeweisführung vor Gericht in einer Verurteilung jenseits allen Zweifels enden.
Ladies and Gentlemen of theJury:
Motive / Means / Opportunity
Motiv: Peak Oil.
In dem komplexen Gefüge, dasRuppert seinem Leser präsentiert als sei dieser Teil einer Grand Jury, die überden Mordfall zu befinden hat, der in “Crossing the Rubicon“ zur Anklage kommt, ziehtsich als der rote Pfaden das Phänomen Peak Oil hindurch, das so genannte Ölfördermaximum,und dessen Implikationen für die industrialisierte Welt. Letztere können nichtzu hoch veranschlagt werden, handelt es sich doch bei den fossilen Brennstoffenum das essentielle Fundament des - laut Peak Oil - zu Ende gehenden Industriezeitalters.[1] Folgt man Ruppert, so ist Öl, der Hauptenergieträgerunserer Welt, quasi die kleinste Maruschka-Puppe auf der Szenerie um uns herum:Krieg ist die größte im Sinne der Clausewitz’schen Expansion „als Politik mitanderen Mitteln“, Politik die nächste in ihrem Verhältnis zur Wirtschaft, die Wirtschaftals die folgende Verbindung zur Energie, und die Energie-Maruschka wiederum alsdie Grundlage von allen zuvor genannten zusammen. Ohne Energie – die derzeitigeVerschuldungskrise an dieser Stelle völlig außen vor gelassen – wird Geld unddas damit Mögliche wertlos bzw. unmöglich: “Themoney and the oil represent the same thing: the ability to do work. Both are useless if there is nothing to buy, drive or eat.
And yet our economicsystem, what we call capitalism but which is really something else, is predicatedon debt, fractional reserve banking, derivative financing, and fiat currency.Therefore it requires that there must be limitless growth into infinity for itto survive. Growth is not possible without energy.”[2]
Unsere gesamte Lebenswirklichkeit,abhängig wie sie von konstanter Strom- und Wasserversorgung ist, ja, die gesamte Globalisierungswelle in ihren Ausformungenvon Agrarbusiness, Logistik- und Transportwesen, Plastik- und Automobilherstellung,Chinas und Indiens Boom, amerikanisch manifestiert: Wal-Mart-Moms – allesamtundenkbar ohne Öl als „Schmiermittel“ des weltumspannenden Zahnradwerks. Kurzum,Energie ist der kleinste gemeinsame Nenner; das, was die industrialisierte „Weltin ihrem Innersten zusammenhält.“ Zu den interessantesten graphischenDarstellungen, die “Crossing the Rubicon“ in diesem Zusammenhang seinem Jurymitgliedpräsentiert, zählt die Veranschaulichung der steigenden Weltbevölkerungsentwicklungseit Entdeckung der fossilen Brennstoffe Kohle, Öl und Gas im Vergleich zumseither stetig gestiegenen Verbrauch: Das Bild ist frappant und aufschlussreichin seiner Abhängigkeit voneinander, das es einem Angesichts der düsterenPrognosen, die Peak Oil zulässt, bange werden kann.
Michael C. Ruppert, der solchen Zusammenhängeneine breite Tour d’horizon widmet, istkein Newcomer unter den Peak Oil-Analysten, der sich als Trittbrettfahrer übt. Soschreibt Richard Heinberg, einer der angesehensten Experten auf dem Felde PeakOil, über “Crossing the Rubicon“ und seinen Verfasser: “Mike Ruppert was one of the first journalists to understand the conceptand importance of Peak Oil. What is more important, he hasconnected the dots: he understands the relationships between this historicwatershed and the geopolitical events of our time.“ Um zu demonstrieren,dass nicht nur er, Michael C. Ruppert, sich der Gefahren bewusst war, diewährend der Milleniumswende als „Peak Oilante portas“ aufschimmerte, sondern auch gewisse Eliten aus Politik,Finanzwelt und Ölindustrie, legt er zwei wichtige Aussagen vor, die dieseVermutung als begründet erscheinen lassen. Wenden wir uns zunächst einer Studiezu, die James Baker, der frühere Außenminister unter Bush Senior und spätereAnwalt für Bush Junior anlässlich des Präsidentschaftswahl-Desasters im Jahre 2000,zusammen mit dem Council on Foreign Relations (CFR) im April 2001 veröffentlichte.Unter dem Titel “Strategic Energy PolicyChallenges for the 21st Century“ wurde dort folgender Ausblick gewagt:
“Strong economicgrowth across the globe and new global demands for more energy have meant theend of sustained surplus capacity in hydrocarbon fuels and the beginning ofcapacity limitations. In fact, the world is currently precariously close toutilizing all of its available global oil production capacity, raising thechances of an oil supply crisis with more substantial consequences than seen inthree decades.
These choices willaffect other US policy objectives: US policy toward the Middle East; US policy toward the former SovietUnion and China; the fight against international terrorism.”[3]
Die steigenden Kosten, die sichaus dem Miss-Verhältnis “weniger Angebot – mehr Nachfrage” ergeben, und dieFolgen dieser Preisentwicklung auf die Märkte, ließen sich für Baker/CFR ineinen Satz zusammenfassen:
“Oil price spikessince the 1940s have always been followed by a recession.“[4]
Ein ähnlich düsteres Bild derUnsicherheit entwarf Richard “Dick“ Cheney in seiner Funktion als CEO vonHalliburton, als er im Herbst 1999 am Londoner Institute of Petroleum u. a. zuProtokoll gab:
"We as an industry had to deal with thepesky problem that once you find oil and pump it out of the ground you’ve gotto turn around and find more or go out of business…For the world as a whole,oil companies are expected to keep finding and developing enough oil to offsetour 71 million-plus barrel a day of oil depletion, but also to meet new demand.By some estimates there will be an average of two percent annual growth inglobal oil demand over the years ahead along with conservatively a three percentnatural decline in production from existing reserves. That means by 2010 wewill need on the order of an additional 50 million barrels a day…So where isthe oil going to come from?... Oil is unique in that it is so strategic innature. We are not talking about soapflakes or leisurewear here. Energy istruly fundamental to the world’s economy. The Gulf War was a reflection of thatreality…It is the basic, fundamental building block of the world’s economy…Ourconstituency is not only oilmen from Louisiana and Texas, but software writersin Massachusetts and especially steel producers in Pennsylvania…Well, the endof the oil era is not here yet, but changes are afoot, and the industry must beready to adapt to the new century and to the transformations that lie ahead…”[5]
Angesichts dessen, dass sich DickCheney vollkommen im Klaren über die drohenden Konsequenzen von Peak Oil war,ist es nunmehr umso wichtiger, zwei wesentliche Entwicklungen nach derPräsidentschaftswahl 2000 ins Auge zu fassen:
- Sogleich vier Tage nach Amtsantritt der Bush-Administration berief Cheney (der der Kommission zur Findung eines geeigneten Vizepräsidentschaftskandidaten für George W. Bush vorsaß, um sich am Ende selbst als VP vorgeschlagen zu haben) eine “Energy Task Force“, die so genannte US National Energy Policy Development Group (NEPDG). Welche Teilnehmer der NEPDG was genau besprachen und zu welchem Fazit sie im Mai 2001 kamen, als die NEPDG ihre Beratungen abschloss, liegt bis heute beinah gänzlich im Dunkeln. Zwar gab es juristische Bemühungen von Judical Watch und dem US-Kongress, die gesamten Papiere der NEPDG einsehen zu dürfen; doch das Weiße Haus blockte sämtliche dieser Initiativen jahrelang ab, bis der Oberste Gerichtshof der USA die Klage – unter widrig anmutenden Umständen – im Juli 2004 endgültig abwies.[6] Von allen Dokumenten, die die NEPDG während Januar bis Mai 2001 auswertete, sind letztlich nur sieben Seiten je veröffentlicht worden. Diese sieben Seiten, die unter: www.judicialwatch.org/071703.c_.shtml angeschaut werden können, haben es allerdings in sich. In ihnen befinden sich, wie Ruppert auflistet:
- A detailed map of all Iraqi oil fields (11 percent of world supply);
- A two-page specific list of all nations with development contracts for Iraqi oil and gas projects and the companies involved;
- A detailed map of all Saudi Arabian oil fields (25 percent of world supply);
- A list of all major oil and gas development projects in Saudi Arabia;
- A detailed map of all the oil fields in the United Arab Emirates (8 percent of world supply);
- A list of all oil and gas development projects in the UEA.[7]
Dies lässt Schlüsse auf den Inhalt der Beratungen zu, die Ruppert 2004 rückblickend so zusammenfasst:
“I have said for two years that the deepest, darkest secrets of September 11th lie buried in the records of the US National Policy Development Group (NEPDG) which began its work almost the same day the Bush administration took office and produced its final report in May of 2001, just four short months before the World Trade Center ceased to exist.
Part of the proof of this lies in the blatantly illegal and vehement manner in which the task force, headed by Vice President Dick Cheney, has failed to release its records for public scrutiny, in a clear and blatant violation of US constitutional law. This indicates that there is something to conceal.”[8]
Was dort verborgen wird, ist eventuell das Motiv hinter einem “alternativ” betrachteten 11. September 2001:
”The apocalyptic truth that would compel such carnage and wrenching hairpin turn in the course of human history; the thing that no one ever wanted to know; the thing that makes it utterly believable that the US government could have deliberately facilitated the attacks of September 11th.”[9]
2. Überlappend mit dem Ende der geheimen NEPDG-Beratungen unter Vorsitz von Dick Cheney wurde am 8. Mai 2001 eine Erklärung des Weißen Hauses bezüglich der “Domestic Prepardness Against Weapons Of Mass Destruction“ veröffentlicht. Aus dieser Erklärung geht im Namen des US-Präsidenten hervor:
“Protecting America’s homeland and citizens from the threat of weapons of mass destruction is one of our Nation’s important national security challenges…Should our efforts to reduce the threat to our country from weapons of mass destruction be less than fully successful, prudence dictates that the United States be fully prepared to deal effectively with the consequences of such a weapon being used here on our soil.
Today, numerous Federal departments and agencies have programs to deal with the consequences of a potential use of a chemical, biological, radiological, or nuclear weapon in the United States. Many of these Federal programs offer training, planning, and assistance to state and local governments. But to maximize their effectiveness, these efforts need to be seamlessly integrated, harmonious, and comprehensive.
Therefore, I have asked Vice President Cheney to oversee the development of a coordinated national effort so that we may do the very best possible job of protecting our people from catastrophic harm. I have also asked Joe Allbaugh, the Director of the Federal Emergency Management Agency, to create an Office of National Preparedness. This Office will be responsible for implementing the results of those parts of the national effort overseen by Vice President Cheney that deal with consequence management. Specifically it will coordinate all Federal programs dealing with weapons of mass destruction consequence management within the Departments of Defense, Health and Human Services, Justice, and Energy, the Environmental Protection Agency, and other federal agencies. The Office of National Preparedness will work closely with state and local governments to ensure their planning, training, and equipment needs are addressed. FEMA will also work closely with the Department of Justice, in its lead role for crisis management, to ensure that all facets of our response to the threat from weapons of mass destruction are coordinated and cohesive…I have also asked Joe Allbaugh, the Director of the Federal Emergency Management Agency, to create an Office of National Preparedness. This Office will be responsible for implementing the results of those parts of the national effort overseen by Vice President Cheney that deal with consequence management.”[10]
Halten wir vorerst fest, dass Dick Cheney im Januar 2001 eine im Geheimen tagende „Energy Task Force“ berief, die sich aller Wahrscheinlichkeit nach mit der Heraufkunft von Peak Oil und dessen Bedeutung u. a. für den „American way of life“ befasste; dass die Unterlagen und Arbeitspapiere dieses Gremiums unter allen Umständen vor der Öffentlichkeit unter Verschluss gehalten werden mussten; und dass Präsident Bush am Ende dieser Beratungen “...placed Dick Cheney in charge of planning, preparing for, and coordinating all US response to a terror attack.“[11]
Neben dem Inhalt der sieben Seiten, die die NEPDG widerwillig veröffentlichen musste, können als weitere Hinweise dafür, dass die Hauptölvorkommen der Welt in den Fokus der neuen Regierung traten, folgende zwei Publikationen gelten: “Rebuilding America’s Defenses“, das vom Project for the New American Century (PNAC) im September 2000 zu Papier gebracht wurde,[12] sowie das 1997 erschienene Buch “The Grand Chessboard“ von Zbigniew Brzezinski, neben Henry Kissinger die graue Eminenz des „Nationalen-Sicherheitsberater-Wesens“ in den USA.[13]
“Rebuilding America’s Defenses“, das auf einem Pentagon-Strategie-Papier namens “Defense Planning Guidance“ von Paul Wolfowitz aus dem Jahre 1992 basiert,[14] ist deswegen zu beachten, weil zu seinen Unterzeichnern u. a. hochrangige Vertreter der zukünftigen Regierung Bush gehörten, darunter Dick Cheney, Donald Rumsfeld, Paul Wolfowitz, ’Scooter’ Libby und John Bolton. Kernthese des Papiers ist eine drastische Erhöhung des Militärbudgets und der militärischen Stärke der USA, “...so it can be ’able to rapidly deploy and win multiple simultaneous largescale wars.’“[15] Zu den Angriffszielen, die ins Auge gefasst wurden, zählte insbesondere der ölreiche Irak: “The PNAC report mentioned Iraq in 24 places and stated:
’Indeed, the United States has for decades sought to play a more permanent role in Gulf region security. While the unresolved conflict with Iraq provides the immediate justification, the need for a substantial American force presence in the Gulf transcends the issue of the regime of Saddam Hussein.’”[16]
Um dieses und andere weitgesteckte Ziele, die in “Rebuilding…” erwähnt wurden, zu erreichen, müsste damit zu rechnen sein, dass es eine längere Zeit der Transformation bräuchte – “...absent some catastrophic catalyzing event - like a new Pearl Harbor."[17]
Verlinkung: pdf “Rebuilding Americas Defenses": --->Why Another Defense Review
Damit sind wir bei Zbigniew Brzezinski und sein unverblümtes Hegemonial-Projekt “The Grand Chessboard.“ Denn auch hier läuft alles, was erreicht werden sollte, darauf hinaus, dass es im Grunde nur zu erreichen sei durch “...an attack ’like a new Pearl Harbor.’“[18]
Was erreicht werden sollte, war in der Vorstellung Brzezinskis die Energiesicherung der Zukunft durch Bemächtigung des eurasischen Raums. Hierzu Brzezinski:
“A power that dominates Eurasia would control two of the world’s three most advanced and economically productive regions. A mere glance at the map also suggests that control over Eurasia would almost automatically entail Africa’s subordination, rendering the Western Hemisphere and Oceania geopolitically peripheral to the world’s central continent. About 75 percent of the world’s people live in Eurasia, and most of the world’s physical wealth is there as well, both in its enterprises and underneath its soil. Eurasia accounts for 60 percent of the world’s GNP and about three-fourths of the world’s known energy resources.”[19]
Dass Brzezinski die zukünftige Engpässe auf dem Energiesektor bewusst waren, lässt sich hieran ablesen:
“The world’s energy consumption is bound to vastly increase over the next two or three decades. Estimates by the US Department of Energy anticipate that world demand will rise by more than 50 percent between 1993 and 2015, with the most significant increase in consumption occurring in the Far East. The momentum of Asia’s economic development is already generating massive pressures for the exploration and exploitation of new sources of energy.”[20]
Aufgrund “…the timing of the book, Brzezinski’s background, and the patterns of strategic continuity that have dominated US foreign policy since the height of the Vietnam War”, kann laut Ruppert darauf geschlossen werden, dass “Peak Oil was never far from the minds” sämtlicher US-Regierungen bishin zurück zu Jimmy Carter.[21] Dass Letzteres keineswegs unbegründet anzunehmen erscheint, geht aus Richard Heinbergs Artikel “The Smoking Gun“ hervor, der sich auf Mike Rupperts Recherche-Fundgrube “From the Wilderness“ (FTW) finden lässt.
Verlinkung: www.fromthewilderness.com/free/ww3/081503_cia_russ_oil.html
Die Administration, die sich der direkten Auswirkungen von Peak Oil vis-à-vis wieder fand, war freilich die Bush-Regierung im Jahre 2001, und für deren Vorgehensweise, mit dem Problem umzugehen, ist Brzezinskis Buch nicht zuletzt deshalb aufschlussreich, weil sich in ihnen zwei Landkarten befinden, die genau die Regionen einkreisen, in denen sich die USA seit dem 11. September militärisch engagieren. “Given that these maps were drawn and published a full four years before the first plane hit the World Trade Center, they would fall into a category of evidence I learned about at LAPD. We call them ‘clues.’”[22]
Um einen Hegemonialfeldzug, wie er in “Chessboard” favorisiert wurde, lostreten zu können, bedurfte es ob inneramerikanischer Befindlichkeiten gleichwohl (Sichwort: Pearl Harbor) eines entscheidenden Faktors: “...an enemy capable of presenting a ’massive and widely perceived direct external threat.’“[23]
Gefunden wurde er im Zuge der Terrorattacken des 11. September in Afghanistan, namentlich in Osama bin Laden, al-Qaida und der Taliban.
Womit wir uns zugleich bei einem anderen Glied in der Motiv-Kette befinden, die Mike Ruppert seinem Jurymitglied präsentiert – dem Bedarf nach “liquid cash“ aus dem Drogenhandel für das Funktionieren der US-amerikanischen Wirtschaft, in diesem Fall: aus dem Heroinhandel.
Es gehört – noch immer – zu den bestgehüteten Geheimnissen, welch große, gar zu unverzichtbare Bedeutung dem Drogenhandel bzw. dem aus ihm gewonnenen Bargeld im wirtschaftlichen Gefüge der Welt zukommt. Gerade deshalb tut es Not, über die Implikationen dieses „Riesengeschäfts“ von jährlich bis zu ca. 700 Milliarden US-Dollar[24] aufgeklärt zu werden. Eine Aufgabe, derer sich Mike Ruppert als ehemaliger Narco-Cop des LAPD seit Ende der 1970er Jahre verschrieben hat. Wer die engen Zusammenhänge zwischen Finanzwelt, Geheimdiensten und Drogenmafia verstehen möchte, für den sind Rupperts Kapitel “The CIA is Wall Street, and Drug Money is King“, “Connecting Drugs and Oil“ und “A Criminal Meltdown“ eine profunde Offenbarung. In einfachen, für jedermann nach vollziehbaren Worten erklärt er unter zur Hilfenahme von konkreten Beispielen Mittel und Wege, wie große Banken und Unternehmen “generate capital that aren’t talked about in public.“[25]
Für die Motiv-Kette beschränken wir uns an dieser Stelle auf Afghanistan. “From 1997 to 2000 and again in 2002“, so weiß Ruppert gestützt auf Zahlen der US-amerikanischen Drug Enforcement Administration zu berichten, “the world’s largest producer of opium was Afghanistan, responsible for about 70 percent of the world’s supply.
What happened in 2001? The Taliban banned opium production in the late summer of 2000 and destroyed almost all the opium that still remained planted.”[26] Das einzige Gebiet, auf dem innerhalb der Grenzen Afghanistans 2000/2001 noch Opium angebaut wurde, waren die Gebiete unter Kontrolle der Nord-Allianz, d. h.: derjenigen Mudschaheddin-Gruppe, an deren Seite die USA nach dem 11. September gegen al-Qaida und die Taliban zu Felde zogen.[27]
Wie Professor Peter Dale Scott über Afghanistan als Hauptquelle von Opium/Heroin zu Bedenken gibt: “Indeed one might have thought, when the United States attacked Afghanistan in October 2001, it would be proclaimed as another chapter in the U. S. ’war on drugs.’ Both bin Laden and the Taliban had been named abroad as financed from the drug traffic.” [28] Nichts dergleichen aber geschah, als die USA ihren Feldzug November 2001, “in the middle of the opium planting season“[29], beendeten. Ganz im Gegenteil: “Among the first things the US forces and CIA did was to liberate a number of known opium warlords who, they said, would assist US forces. Opium farmers rejoiced and, amidst reports that they were being encouraged to do so, began planting massive opium crops.”[30]
Die Opiumernten in Afghanistan sind jedenfalls seit 2002 bis zum Erscheinungsjahr von “Crossing the Rubicon” kontinuierlich gestiegen – und damit auch die einträglichen Gewinne.[31] Und was das Verbot des Opiumanbaus durch die Taliban für die Motiv-Kette betrifft, so schreibt Ruppert: “When I learned in early 2001 that the Taliban had destroyed Afghanistan’s opium crop, I wrote that it was a form of economic warfare that might take a whole lot of money out of the world’s banking system and its cooked books. There is always a lag between planting, harvesting, and the cash flow that show up as the heroin moves from farm, to laboratory, through several layers of wholesaling to the streets. The positive cash flow generated by Afghanistan’s first post-Taliban harvest would not have started to hit the banking system for maybe six to eight months after June of 2002. In the late summer and fall of 2002 the Dow Jones had sunk to nearly 7,200. As this book is written, and even as American jobs are disappearing, corporate profits and the so-called ‘non-job’ recovery have seen the Dow again at 10,000 based upon massive consumer spending which is financed by credit that must be serviced with fractional amounts of cash by the lending agencies.”[32]
Jemand, der sich die Zusammenhänge von Michael C. Ruppert erklären lässt, wird von einer solchen Meldung, wie sie am 25. Januar 2009 auf „MMnews“ lief, zumindest sehr wenig verwundert zeigen:
MMnews - Bankenrettung: Mit Drogengeld?
Gesetzt, man nimmt eine Landkarte, z. B. praktischer Natur die, die in Zbigniew Brzezinskis “Chessboard“ zu finden sind, und schaut nach, durch welches Land man gehen muss, um eine etwaige Öl- und Gas-Pipeline vom Kaspischen Meer bis zur Küste Pakistans zu installieren, durch welches Land muss man dann solch eine direkte Pipeline legen? Richtig: Afghanistan. Und in der Tat gibt es Quellenmaterial in Hülle und Fülle, das belegt, dass sowohl die Clinton- als auch die Bush-Administration über ein solches Projekt mit der Taliban verhandelten; “Crossing the Rubicon“ zeichnet den Verlauf dieser Verhandlungen bis zu deren Abbruch im August 2001, d. h.: bis einen Monat vor den Anschlägen von New York City und Washington D. C., nach. Von besonderer Bedeutung ist hierbei, dass die anfänglich sehr hohen Erwartungen, die mit den Öl- und Gasfunden am Kaspischen Meer verbunden waren, im Laufe der Jahre immer weiter heruntergeschraubt werden mussten – womit zugleich wiederum die Wichtigkeit der Ölfelder in Saudi Arabien und im Irak zunahm.[33]
“Officially“, schreibt Ruppert hierzu, “hope for a settlement with the Taliban that would have allowed pipeline projects to proceed continued almost up until the moment the first plane hit the World Trade Center. Yet, by September 2001 the (oil industry) majors had accumulated data showing that the Caspin Basin held far less oil than was originally thought. Had the geostrategic role of the Taliban thus been transformed from pipeline police into a much-needed enemy that would justify US military occupation in the region? The fact that the US had prepared invasion plans for Afghanistan while the talks continued to produce predictable and negative results suggests this.”[34]
Dass die Frage von Dick Cheney vor dem Londoner Institute of Petroleum: “So where is the oil going to come from?” mit: „Vom Kaspischen Meer!” beantwortet wurde, als die NEPDG tagte, muss jedenfalls stark bezweifelt werden. Eher wird es so gewesen sein, “...that the Caspian drilling failures were a major item on the discussion agenda of those secret meetings, further adding to the sense of urgency building before September 11th.“[35]
Eine weitere Frage, von der man annehmen darf, dass sie unter Regierungsvertretern im Raume stand: was passiert eigentlich, wenn die Effekte von Peak Oil eines Tages richtig durchschlagen und der “American way of life“, der davon abhängig ist, dass 5 Prozent der Weltbevölkerung 25 Prozent der weltweiten Energien verbrauchen,[36] zusammenbricht? Könnte es sein, dass es dann zu massiven Bürgerunruhen kommt, wie man sie noch nie gesehen? Und wäre es nicht schicklich, auf solch einen Fall vorbereitet zu sein? Zum Beispiel dadurch, dass man die Bürgerrechte, den Posse Comitatus Act und die US-Verfassung einschränkt? Liest man “Crossing the Rubicon“, so könnte die Antwort, die zur Motiv-Kette gehört, u. a. im “Patriot Act“ liegen, der im Oktober 2001 per Eilverfahren verabschiedet wurde.
Michael C. Ruppert jedenfalls, um das klar zu machen, schrieb schon im Oktober 2001 in FTW über den 11. September, als er dann geschehen war: “It’s a lie!“
Verlinkung: www.fromthewilderness.com/free/ww3/oct1520001.html
Mittel: NSSE’s, der Secret Service & VP Cheney {mospagebreak}
Mittel: NSSE’s, der Secret Service & VP Cheney
Die wesentliche Frage, die sich jedem stellt, der den 11. September betrachtet, ist letztlich die, wie es „19 Studenten aus dem Morgenland“ gelungen sein soll, annähernd zwei Stunden lang im bestgeschützten Luftraum der Welt, inklusive dem des Regierungsviertels von Washington D. C., freie Hand für das gehabt zu haben, was ihnen beliebte. Um dies nachvollziehen zu können, kehren wir zunächst zu Vizepräsident Dick Cheney zurück.
Erinnern wir uns: im Mai 2001 ist Dick Cheney von Präsident Bush in die Position versetzt worden “...of planning, preparing for, and coordinating all US response to a terror attack.“ Wo war Dick Cheney in der Zeit der Terroranschläge des 11. September? Allen Tatsachen nach zu urteilen im Weißen Haus, genauer gesagt: zum einen im White House Situation Room, und zum anderen “...in the underground Presidential Emergency Operations Center (PEOC) which (because of its design to protect the president and provide him with full command, control and communications [C3] in the event of a nuclear attack) had communication abilities either matching or exceeding those in the Situation Room. The PEOC was were the resident was to command in the event of a nuclear (or biological) holocaust. If there was any place that needed to have the ultimate state-of-the-art C3 it was the PEOC.”[37]
An der Seite von Dick Cheney stand, wie in Fällen eines Angriffs üblich, der Secret Service, und der Secret Service besitzt in Fällen eines “National Special Security Events” (NSSEs), was auf den 11. September zutraf, “the statutory and procedural authorities to take command of everything“[38] – was bedeutet, dass dem Secret Service beim Auftreten eines NSSEs absolute Kontrolle und Verfügbarkeit über sämtliche staatlichen Institutionen zufällt. “Therefore, it goes without saying that if the Secret Service is the lead agency, its communications, its intelligence systems, and its ability to receive real-time data from any federal agency (including the military) must be the best available. It also must be redundant in many cases with systems operated by the CIA, the FBI, NORAD” – d. h.: North American Aerospace Defense Command – “the FAA” – d. h.: Federal Aviation Administration – “and especially the involved state and local agencies.”[39]
Der Secret Service seinerseits untersteht der direkten Order des Präsidenten, und wenn dieser verhindert ist, der Order des Vizepräsidenten.
Nun, Präsident Bush befand sich in den Minuten, als die “statutory and procedural authorities to take command of everything” des Secret Service griffen, nachweislich in einer Grundschule in Florida, um dort mit Schulkindern das Buch “The Pet Goat” zu lesen.[40] Entgegen der normalen Vorgehensweise des Secret Service, den Präsidenten sofort in Sicherheit zu bringen, wurde er dort sitzengelassen.[41] Woraus Mike Ruppert schließt, dass nunmehr derjenigen Mann die Fäden in der Hand hielt, der seit fünf Monaten beauftragt war “...of planning, preparing for, and coordinating all US response to a terror attack“: Dick Cheney.[42] Wobei Dick Cheney wiederum im PEOC das beste C3-System der Welt zur Verfügung stand, das ihn u. a. befähigte, “...to see what FAA’s radar was seeing.“[43]
Möglichkeit: Multiple Wargame Drills
Ein Passagierflugzeug, das deutlich von seinem festgelegten Kurs abweicht, wird, sobald dies den Radarkontrolleuren auffällt, in aller Regel binnen weniger Minuten von Militärflugzeugen abgefangen, um zu kontrollieren, das alles mit rechten Dingen zugeht. In aller Regel. Denn am 11. September 2001 geschah dies nicht, nachdem “...67 Air Force interceptions (were) successfully executed during the year prior to 9/11.“[44] Wie Mike Ruppert nachweisen kann, hat dies zum einen mit einer Neuregelung des Pentagon vom Juni 2001 zu tun, wonach solche “interceptions“ zukünftig vom Verteidigungsminister persönlich abgesegnet werden mussten. “That demonstrated a willful intent to centralize decision-making authority away from field commanders prior to the attacks.”[45] Zum anderen geht dieses „Versagen” aber vor allem auf eine Reihe gleichzeitig durchgeführter Kriegsspiele der Air Force zurück, die in den Morgenstunden des 11. September stattfanden.[46] Von all diesen Drills, die die Einsatzbereitschaft der Air Force erheblich schwächten, sei besonders verwiesen auf:
- “Vigilant Warrior“, eine “live fly“-Übung, die darin bestand, mindestens eine reale Passagiermaschine als „entführtes“ Flugzeug einzusetzen, “simulating what the White House says was unimaginable at the time: hijacked airliners used as weapons to crash into targets and cause mass casulties“[47], sowie:
- “Northern Vigilance”, eine Übung, die in Kanada und Alaska stattfand, um einen
russischen Angriff zu simulieren.[48]Abfangjäger, die in massiver Anzahl Richtung
Nordpol unterwegs sind, um Szenarien aus Kalten-Kriegs-Tagen zu proben,
können nicht gleichzeitig im so genannten “North East Air Defense Sector“ sein,
wenn sie dort plötzlich gebraucht werden.
Rechnet man nun noch hinzu, “...that false radar blips had been inserted onto radar screens on September 11th“,[49] und “…we have reports of eleven aircraft off course or out of communications, maybe hijacked”,[50] läuft alles auf Konfusion und Paralyse des Systems hinaus. Wobei sich angesichts der Tatsache, dass die US-Geheimdienste z. T. äußerst spezifische Terror-Warnungen erhielten, die sich auf die Woche des 11. September bezogen,[51]
die Frage ergibt, ob nicht exakt das die Intention war. Obendrein die Kommunikationswege von al-Qaida nachweislich dermaßen unter Beobachtung standen, dass Mike Ruppert zu dem Ergebnis kommt, dass “...Osama bin Laden and al Qaeda could not have sneezed without the CIA or the NSA“ – d. h.: National Security Agency – “knowing about it.“[52]
Darüber hinaus ist zu beachten, dass derartige Drills wie “Vigilant Warrior“ der National Command Authority des US-Präsidenten unterstehen – ”...and descends through the vice president (in the president’s absence as was the case on 9/11), to the secretary of defense.“[53] Die Orte wiederum, wo diese Drills durchgeführt werden, sind “either the Presidential Emergency Operations Center or the Situation Room.”[54] Am 11. September war es der PEOC mit “...the Secret Sercice’s parallel and redundant communications and information systems“[55], wo VP Cheney und der Secret Service aufgrund der NSSE-Statuten inzwischen sowieso das letzte Wort besaßen.
Ein weiterer Drill, der zwar nicht direkt für den 11. September vorgesehen war, aber schon für den nachfolgenden Tag vorbereitet wurde, und zwar in New York City, war “Tripod II“, eine
Kriegsübung “...for a biochemical attack“, die laut Aussage von Rudolph Giuliani, dem damaligen Bürgermeister von New York, “…hundreds of people...from FEMA, from the federal government, from the state, from the State Emergency Management Office“[56] umfasste. Das eigentliche Command Center für jede Art von Emergency Management befand sich im World Trade Center Gebäude 7; gleichwohl konnte nach dessen Evakuierung aufgrund der Vorbereitungen für “Tripod II“ ohne Zeitverluste ein neues Command Center an der Westseite von Lower Manhattan etabliert werden, das dem im WTC-Gebäude 7 entsprach.[57] Nach der präsidialen Weisung vom Mai 2001 fiel auch “Tripod II“ von Anfang an in den Verantwortungsbereich Dick Cheneys. All dies ist deshalb wichtig zu berücksichtigen, da nach Auswertung der Frage: „Wer hat was wann wo wie gewusst und gemacht?“ kaum ein anderer Schluss gezogen werden kann als der, dass in den WTC-Türmen Hunderte von Menschenleben hätten gerettet werden können – gesetzt, man hätte wollen.[58]
Ein eigenes Urteil bilden
„Wer hat was wann wo wie gewusst und gemacht?“ stellt ohnehin eine Frage dar, der Mike Ruppert bis ins kleinste Detail nachgeht. Das Jurymitglied wird über den Verlauf des 11. September mit vergleichenden Zeitangaben und -tabellen ausreichend versorgt, um sich ein eigenes Urteil bilden zu können. Wohlgemerkt ein eigenes Urteil, sofern der Leser dazu aufgefordert wird, “...to accept nothing that I tell you at face value. Rather I demand of you that you make full use of the footnotes by examing the primary sources to which they refer.“[59] Von diesen Fußnoten gibt es reichlich; selten hat der Verfasser dieses Textes (VdT) ein solch sattsam belegtes Sachbuch gesehen wie “Crossing the Rubicon.”
Ebenso wohltuend, geradezu für das Buch sprechend und allemal der wissenschaftlich-stringenten Methode verpflichtet, ist die Tatsache, dass sich Mike Ruppert kaum eine Sekunde lang mit Sprengungstheorien der WTC-Türme aufhält oder Pentagon-’No-Plane’-Spekulationen aufstellt.
“Scientific evidence is ... troublesome. It tends to make little or no sense to a layperson until it’s explained by an expert. And that necessary mediation introduces a potential for distortion, misleading emphasis, or outright deception. Courts have procedures for deciding who may and who may not give expert testimony, and non-expert opinions count for very little. In most cases they are not even admissible.”[60]
Worauf er wohl hinweist, ist nichtsdestoweniger aus seiner Sicht als hoch qualifizierter Ex-Cop:
“Much of the physical evidence was destroyed without examination. That in itself is a key anomaly suggesting guilty knowledge on the part of whoever directed the destruction of evidence at a crime scene. In the case of the World Trade Center, a detective would demand an answer from the Department of Justice and the FBI.”[61]
Statt sich, wie in den letzten Jahren zugenüge bezeugt, sinnlos in Fragen Newton’scher Physik zu verlieren, ist das, was Mike Ruppert tut, am besten damit benannt, dass er den “Papertrail“ verfolgt; das ist mühsamer als explodierende Fernsehbilder interpretieren. Umso größer sein Verdienst.[62]
Zwei Fragen{mospagebreak}
Zwei Fragen
Frage Nummer Eins: „Wenn nun aber so viele Leute beteiligt gewesen sein müssen, dann muss doch mal etwas davon durchsickern, oder nicht?“
Der VdT gesteht, dass er diese Ansicht über lange Zeit geteilt hat. Nachdem er das Privileg besaß, “Crossing the Rubicon“ gelesen zu haben, dessen Autor kein blutiger Anfänger für “Covert-Operations“ ist, teilt er diese Ansicht kaum bis gar nicht mehr. Ruppert weiß von Geheimprojekten zu berichten, die so lange geheim blieben, wie sie geheim bleiben mussten, und an denen eine stattliche Anzahl Tausender von Menschen beteiligt waren. Eine Formel, die bei solchen Operationen zu tragen kommt, ist die, dass jeder nur so viel weiß, wie er unbedingt wissen muss. Den Personenkreis derer mit “complete foreknowledge of the attacks of September 11th“, beziffert Ruppert, “would likely not exceed two dozen, all of them bound to silence by Draconian secrecy oaths. The actions of some I will name in connections with 9/11, however, certainly place them on a list of possible suspects who need to be thoroughly questioned in a public forum that includes consequences for dishonesty.”[63] Ruppert bezeichnet diese Menschen nachfolgend als “persons-of-interest.”
Des Weiteren macht er sein Jurymitglied mit abschreckenden Beispielen vertraut, die zeigen, wie es so genannten „Whistleblowern“ ergehen kann; Beispiele, über die der US-Historiker Dr. George White, jr. unlängst feststellte, das sie ein Zuhälter-Verhalten von Seiten der Bush-Regierung offenbarten: “They had nothing but pimp slaps for Sibel Edmonds, Coleen Rowley, Bunnatine Greenhouse and other whistleblowers. Edmonds and Rowley were FBI employees - working at different places at different times - whom pointed to (among other things) the willful ignorance of the Bushies, the malfeasance of their quislings and demonstrated that 9/11 likely could have been prevented using conventional law enforcement tactics.”[64]
Frage Nummer zwei: „Und was ist jetzt mit Osama bin Laden, al-Qaida und den ‚19 Studenten aus dem Morgenland?’“
Auf die geht Mike Ruppert – mit der gebotenen Gründlichkeit – natürlich auch ein. Beispielsweise dadurch, dass er sein Jurymitglied auf Menschen und Dinge aufmerksam macht, von denen dieses höchstwahrscheinlich noch nie gehört hat – wo aber die „Portionierung der geheimen Informationen“ (s. o.) und die 19 Verdächtigen unauflöslich in eins fallen. Ein Mensch, den Ruppert als “person-of-interest“ bezeichnet, ist in diesem Sachverhalt Dave Frasca. Dave Frasca wurde nach dem 11. September befördert. Ein Mann, der nach dem 11. September befördert wurde, muss ein vorbildlicher Mensch sein, darf man annehmen. Wir werden sehen, wie weit der Optimismus trägt.
Dave Frasca bekleidete von 1999 bis zum Frühjahr 2002, dem Zeitpunkt seiner Beförderung, die Position eines “Supervisory Special Agent...at FBI headquarters in Washington“,[65] der dort die “Radical Fundamentalist Unit within the FBI’s Counterterrorism / Counterspionage branch“[66] leitete. Was immer das FBI im prä-9/11-Kampf gegen den Terrorismus unternahm, Dave Frascas Schreibtisch war ein Knotenpunkt der dazugehörigen Analysen, Anträge und Akten. Wie “Crossing the Rubicon“ nachzeichnet, indem es den “Papertrail“ zurückverfolgt, schaffte es Special Agent Frasca, äußerst viel versprechende Untersuchungen des FBI zu unterbinden, die jede für sich “...could well have prevented 9/11.“[67] Hierzu zählten Untersuchungen in Phoenix und Minneapolis, die direkt mit den „19 Studenten aus dem Morgenland“ zu tun hatten, darunter mit “Hani Hanjour, who was to be listed as the suspected pilot of the airliner the government says crashed into the Pentagon.“[68] Und dennoch, man frage sich warum, wurde Dave Frasca 2002 zum “Assistant Section Chief of the International Terrorism Operations Section I“ [69] befördert.
“Looking at Frasca’s actions, both in terms of their frequency and in terms of their consistency, it stretches the imagination to accept press accounts attributing FBI ’screw-ups’ relevant to 9/11 to incompetence, lack of resources, or overwork. There is a pattern here, rationally explained in only one way. Someone at the FBI, or elsewhere in government, needed to make sure that al Qaeda members were left in place – either to perpetrate the attacks or to take the blame for them afterwards.”[70]
Vielleicht liegt der Grund für die Beförderung Dave Frascas in der Beantwortung der Frage, die eng mit dem Themenkreis „Portionierung der geheimen Informationen“ verbunden ist: Wer braucht hundert Leute, wenn die gleiche Arbeit von einem Dave Frasca allein erledigt werden kann?
Die Rolle, die Dave Frasca für die FBI-Untersuchungen in Phoenix und Minneapolis spielte, wurde im übrigen von zwei US-Senatoren wie folgt kommentiert: “Senator Richard Shelby, the Republican ranking member of the intelligence committee, was quoted as saying, ’The information coming from Phoenix and the information coming from Minneapolis was stifled here at FBI headquarters.’ Senator Grassley of Iowa decried ‘sabotage’ by FBI officials.”[71]
Dass eine „schützende Hand” über so manchen der „19 Studenten aus dem Morgenland“ gehalten wurde, ist jedenfalls ein mehr als nur einmal auftauchendes Phänomen in “Crossing the Rubicon“, das zu entkräften extrem schwer fallen dürfte.
Zu den besagten Dingen wiederum, von denen das Jurymitglied im Zusammenhang mit dem 11. September höchstwahrscheinlich noch nie gehört hat, zählt das “Prosecutor’s Management Information System“, kurz PROMIS. Hierbei handelt es sich um ein Softwareprogramm, das mit „magischen“ Fähigkeiten versehen zu sein scheint. Des Weiteren ist PROMIS Gegenstand eines jahrzehntelangen Rechtsstreits zwischen seinem Erfinder, Bill Hamilton, und diversen Personen / Institutionen im Dunstkreis von Geheimdiensten, Militärs und Sicherheitsberaterfirmen.[72]
Eine „magische“ Fähigkeit dieses, so ist anzunehmen, mittlerweile mit Artificial Intelligence ausgestatteten Programms bestand offenbar von Anfang an darin, “...to simultaneously read and integrate any number of different computer programs or databases...regardless of the language in which the original programs had been written or the operating system or platforms on which that database was then currently installed.“[73] Und jetzt wird es interessant: “What would you do if you possessed software that could think, understand every major language in the world, that provided peepholes into everyone’s computer ’dressing rooms’, that could insert data into computers without people’s knowledge, that could fill in blanks beyond human reasoning, and also predict what people would do – before they did it? You would probably use it wouldn’t you?”[74]
Zugegeben, diese Fähigkeiten klingen schwer verdaulich, und in der Tat mutet die ganze PROMIS-Geschichte, die Mike Ruppert im Verlauf von “Crossing the Rubicon” in all ihren bizarren Facetten darbietet, an, als habe jemand einen Romanidee im Stile von Philip K. Dick und William Gibson entwickelt; gleichwohl basiert das, was Ruppert über PROMIS zusammengetragen hat, mitnichten auf Hirngespinsten, sondern auf nachprüfbaren, äußerst seriösen Quellenmaterialien sowie Ergebnissen persönlich unternommener FTW-Investigationen, die darauf warten, vom Jurymitglied erstmals kritisch in Augenschein genommen zu werden.
Dies scheint umso dringlicher geboten, wenn man zu den PROMIS-Fähigkeiten hinzu addiert, “...that it was a given that PROMIS was used for a wide variety of purposes by intelligence agencies, including the real-time monitoring of stock transactions on all of the world’s major financial markets.“[75]
Wir haben es also mit einer Software zu tun, die
a) Computer- und Kommunikationssysteme infiltrieren kann, ohne bemerkt zu werden,
b) Daten zu manipulieren versteht,
und die
c) den weltweiten Börsenhandel in Echt-Zeit zu verfolgen in der Lage ist.
Während Punkt c) u. a. relevant ist für alles, das in den Bereich der niemals gänzlich aufgeklärten bzw. zurückverfolgten “Put-Options“ fällt[76], die unmittelbar vor dem 11. September getätigt wurden und von denen der ehemalige Bundesbankchef Ernst Weltke sagte, dass sie “...could not have been planned and carried out without a certain knowledge“[77], scheinen die Punkte a) und b) nicht unerheblich für das Zusammenspiel von Mittel und Möglichkeit im PEOC:
“Crossing the Rubicon ... looks into the evolution of PROMIS software, a well-documented artificial intelligence and datamining program whose current descendants played an integral role in the crimes of 9/11. As Dick Cheney was running a separate chain of command via the Secret Service, he also had the capability to intervene in the functions of the FAA through an evolution of PROMIS software developed and sold by Ptech, Inc. - a company funded by Saudi terrorist financier Yassin Al Qadi. Al Qadi claims he met Dick Cheney in Jeddah before he was Vice President, a claim Cheney hasn't publicly refuted. FTW will soon be releasing an in-depth report on Ptech and its role in the crimes of 9/11.” Aus: Michael Kane: “Simplyfying the Case against Dick Cheney”, siehe Endnote 58.
Peak Oil, ein hinreichendes Motiv?{mospagebreak}
Peak Oil, ein hinreichendes Motiv?
Wenn Dick Cheney 1999 zu Protokoll gab: “Oil is unique in that it is so strategic in nature. We are not talking about soapflakes or leisurewear here. Energy is truly fundamental to the world’s economy”, so hat er mit dieser Feststellung zweifelsohne recht. Und wenn das Duo James Baker / CFR im April 2001 zu Protokoll gab: “Oil price spikes since the 1940s have always been followed by a recession“, so hat man es bei dieser Feststellung mit einem ewigen Gesetz der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft zu tun, das man sich getrost in Marmor meißeln darf.
Die Richtigkeit beider Aussagen erwies sich schon in der Amtszeit von Richard Nixon. “The Nixon administration faced the peak of US domestic oil production and the first massive OPEC-induced oil price shocks. To anyone whose head isn’t totally submerged in the conventional wisdom, it’s always been clear that a production cut must be either artificial or natural. Whether or not OPEC cuts oil production today, geology will be cutting it tomorrow.”[78]
Und genau dieses “tomorrow” wird nunmehr zum “today”. Ist dies aber ein hinreichendes Motiv, um einen tausendfachen Mord an der eigenen Bevölkerung zu verüben?
Nun, Richard Heinberg, um dessen Einschätzung über die Verstrickung “9/11-Peak Oil“ heranzuziehen, schreibt in seinem Bestseller „Öl-Ende. The Party’s Over“ hierzu folgendes:
„Mit dem ’Terrorismus’ als eindeutigem, aber schwer fassbarem Feind, schien die amerikanische Regierung den grandiosen Plan umsetzen zu wollen, ihre Militärmacht dazu zu nutzen, in strategisch wichtigen Regionen auf der ganzen Erde Fuß zu fassen und vielleicht sogar die vollständige und direkte Kontrolle über die weltweiten Erdölvorräte zu bekommen.
Auf den ersten Blick war dies keine besonders sinnvolle Strategie, denn sie riskierte, den gesamten Nahen und Mittleren Osten zu destabilisieren. Sie wurde allerdings verständlicher – wenn auch nicht weniger moralisch und taktisch fragwürdig –, wenn man sie im Lichte einer ganz bestimmten Information betrachtete, über die zwar die Bush-Regierung verfügte, die aber dem Großteil der Weltbevölkerung unbekannt war. Diese entscheidend wichtige Tatsache war die Erkenntnis, dass die globale Ölförderrate kurz vor ihrem Maximum steht.“[79]
Fernerhin schreibt Heinberg:
„Wenn dies tatsächlich der Fall sein sollte – dass also die Weltölförderung bald nicht mehr den Bedarf zu decken vermag – , hätte dies die wichtigste Nachricht des neu anbrechenden Jahrhunderts sein müssen, viel wichtiger vielleicht sogar als die Gräuel des 11. September. Öl machte den Industrialismus des 20. Jahrhunderts erst möglich; es war derjenige Stoff, der den Vereinigten Staaten während der ersten zwei Drittel des 20. Jahrhunderts einen ökonomischen und technologischen Vorteil gegenüber anderen Nationen verschafft hatte und es so zur Weltsupermacht hatte werden lassen. Wenn also die Weltölförderung nicht mehr ausgedehnt werden konnte, war die Weltwirtschaft in ihrer Struktur gefährdet, und die Auswirkungen würden verheerend sein.
Es gibt gute Gründe für die Annahme, dass die Bush-Regierung zumindest die wesentlichen Konturen dieser Situation sehr gut verstand. Nicht nur waren viele der Politiker – einschließlich des Präsidenten, des Vizepräsidenten und der nationalen Sicherheitsberaterin – selbst frühere Ölmanager; außerdem hatte Vizepräsident Dick Cheneys wichtigster Berater für Erdöltermingeschäfte, Matthew Simmons, seine Kunden wiederholt vor kommenden Energieversorgungskrisen gewarnt. Darüber hinaus verfolgt die CIA bereits seit vielen Jahren die Entwicklung der weltweiten Ölvorkommen; zum Beispiel hat sie den Jahresbericht der schweizerischen Beratungsfirma Petroconsultants zu einem Preis von 35 000 Dollar pro Kopie abonniert und kannte deshalb gewiss auch den Petroconsultants-Bericht mit dem Titel Die Weltölversorgung 1995, der voraussagte, dass der absolute Höhepunkt der globalen Ölförderung im ersten Jahrzehnt des neuen Jahrhunderts erreicht sein werde.“[80]
Sich eines endgültigen Urteils enthaltend, trifft Heinberg eine wichtige Feststellung, indem er aus Berichten in der amerikanischen Mainstream Presse zitiert, die davon handelten, „...dass ‚am Anfang des neuen Jahrhunderts...die Hälfte der bekannten Weltölvorkommen verbraucht sein werden und von da ab die Ölförderung zunehmend zurückgehen wird’ und das ‚Experten voraussagen, dass die Förderung im Jahre 2010 ihren Höhepunkt erreicht und in den darauf folgenden Jahren zurückgehen wird’ – aber auch diese Zeitschriften versuchten nicht, den Leser über die fundamentalen Auswirkungen solcher Aussagen zu informieren. Man kann also mit Sicherheit sagen, dass der Durchschnittsbürger bis vor kurzem nicht die geringste Ahnung hatte, dass die ganze Welt am Rande einer wirtschaftlichen Katastrophe steht, die ebenso riesig und beispiellos wie unvermeidlich sein wird.“[81]
Letzteres in des Verfassers Worten – bei all den vielen Krisen bzw. der “Global-Systemic-Crisis“ um uns herum, ist dies die kleinste Maruschka-Puppe: Peak Oil läuft auf den buchstäblichen Tod nicht für Millionen, nicht einmal für Hunderte Millionen von Menschen, sondern für Milliarden von Menschen hinaus. Was Mike Ruppert “the darkest secret of 9/11“ nennt, die NEPDG-Dokumente, das ist das milliardenfache Sterben aufgrund von Peak Oil. Wer die Abhängigkeit der Landwirtschaft und der Wasserversorgung vom Öl kennt, befindet sich im Bilde.
Beim Peak Oil-Diskurs wagt der VdT insgesamt darauf hinzuweisen, dass man es bei diesem Nadelöhr, durch das das Kamel hindurch muss, zum Teil mit interessenabhängigen und interessenunabhängigen Experten unter den vielstimmigen “Öl-Playern“ zu tun hat: Peak Oil-Analysten wie Colin Campbell („Ölwechsel!“) und Matthew Simmons („Wenn der Wüste das Öl ausgeht“) haben ihre sprichwörtliche Mark gemacht; sie sind finanziell und vom Alter her unabhängig genug, die Wahrheit zu sagen. Sie sind nicht darauf angewiesen, dass irgendwer ihre Bücher kauft.
Ob Peak Oil ein hinreichendes Motiv für einen „alternativ“ betrachteten 11. September ist, das heißt: Mord im Sinne des Ruppert’schen Motive-Means-Opportunity? Wer kann das beantworten?
Was der VdT aber kann, ist an dieser Stelle darauf hinweisen, dass man es bei Dick Cheney, Donald Rumsfeld, Paul Wolfowitz etc. mit Menschen zu tun hat, die PNAC’s “Rebuilding America’s Defenses“ unterschrieben haben, und dass sich in diesem Dokument ein Passus findet, welcher sich wie folgt liest:
“…advanced forms of biological warfare that can ‘target’ specific genotypes may transform biological warfare from the realm of terror to a politically useful tool.”[82]
Man überdenke diesen Passus, eventuell beginnt er zu sprechen.
DIE 9/11-KOMMISSION{mospagebreak}
DIE 9/11-KOMMISSION
Und noch eine Frage: „Hat denn aber nicht die unabhängige Untersuchungskommission des US-Kongresses eindeutig nachgewiesen, dass al-Qaida die Alleinverantwortung für den 11. September trägt?“
Zunächst einmal zum Terminus „unabhängige Untersuchungskommission.“ Nachdem Ruppert die Vorgeschichte der von der Bush-Regierung niemals gewollten und in ihrer Arbeit erheblich behinderten Untersuchungskommission aufgezeigt hat,[83] stellt er seinem Jurymitglied eine Reihe von Menschen vor, die der Kommission angehörten. Hierbei treten enorme Interessenskonflikte zutage, die an alles denken lassen, nur nicht an das Wort „unabhängig.“ Insbesondere sei in diesem Zusammenhang auf Philip Zelikow hingewiesen, dem “Executive Director“ der 9/11-Kommission.
Philip Zelikow besaß in seiner Eigenschaft als “Executive Director“ gewisse Rechte, die innerhalb der 9/11-Kommission streng limitiert waren: “Mr. Zelikow be one of only two commission officials with wide access to the highly classified documents“[84], darunter das “…much ballyhooed and publicy debated Presidential Daily Briefing (PDB) of August 6, 2001.”[85] Solch ein “Executive Director” sollte frei sein von den allerleisesten Zweifeln an seiner Unabhängigkeit gegenüber der Regierung Bush. Gleichwohl ist das ein unmögliches Unterfangen, wenn man in Rechnung setzt, dass Philip Zelikow
- “...has close ties to Condoleeza Rice and other senior officials in the Bush administration“[86],
- “…has acknowledged having contacts earlier this year with Karl Rove, President Bush’s chief political adviser”[87],
- “…had been serving as a member of President Bush’s Foreign Intelligence Advisory Board (PFIAB) since 2001.”[88]
“Perhaps the worst conflict of interest was the fact that Zelikow had advised the incoming Bush administration on terror-related intelligence matters and had several discussions about bin Laden and al Qaeda in 2000-2001 with Richard Clarke. By rights, he should have been a witness testifying under oath before the commission instead of its executive director. When many of the victim families learned of this they were justifiable outraged at an arrangement that would have never been permitted in a court of law.”[89]
Soviel zum Terminus „unabhängige Untersuchungskommission“ am Beispiel Philip Zelikows.
Die Zuverlässigkeit dessen, was die Kommission in ihrem “9/11-Report“ zu Papier brachte, darf ebenfalls extrem angezweifelt werden, insofern Mike Ruppert aufgrund der Tatsache, dass er wieder einmal den “Papertrail“ verfolgt, nachweisen kann, dass wichtige Informationen und Zeitangaben bezüglich der Frage: „Wer hat was wann wo wie gewusst und gemacht?“ als „modifiziert“ auftauchen. Fernerhin ist es ihm möglich, den Beweis zu führen, dass manche Menschen, Dinge und Vorgänge, die eigentlich im Mittelpunkt der Untersuchung hätten stehen sollen, entweder nur unzureichend berücksichtigt wurden oder aber überhaupt nicht.
Die Tatsache etwa, dass im “9/11-Report“ wenig bis gar nichts von den Wargames steht, auf die Mike Ruppert zu sprechen kommt, läuft nicht darauf hinaus, dass sie nicht stattfanden oder dass sie unbedeutend waren. Mike Ruppert kann nachweisen, dass sie stattfanden und dass sie sehr wohl von Bedeutung waren. Ein Beispiel unter vielen, das die Diskrepanz zwischen dem, was sich im “9/11-Report“ wieder findet, und dem, was am 11. September passiert ist, besonders ins Auge springen lässt, ist “Tripod II.“
Wenn Mike Ruppert gegenüber seinem Jurymitglied in aller Ausführlichkeit auf “Tripod II“ zu sprechen kommt, so kann er das nur tun, weil er auf eine Zeugenaussage des ehemaligen Bürgermeisters von New York City, Ralph Giuliani, zurückgreift, die dieser unter Eid vor der 9/11-Kommission geleistet hat. Wer nun jedoch den “9/11-Report“ zur Hand nimmt, um Näheres über die Aussage von Herrn Giuliani und der darin erwähnten “Tripod II“-Übung zu erfahren, der wird alsbald zum Ergebnis gelangen, dass sich dort nichts davon wieder finden lässt.[90] Für das Szenario allerdings, das Mike Ruppert in “Crossing the Rubicon“ entwirft, ist die Aussage von Herrn Giuliani sehr bedeutsam: allein der Details und Umstände der “Tripod II“-Übung wegen kommt Ruppert zu gewissen Spuren und Kombinationen, für die er ansonsten überhaupt keine Anhaltspunkte gehabt hätte.
Ein Vergleich und Gegenüberstellen des “9/11-Reports“ und von “Crossing the Rubicon“ ist jedenfalls sehr lohnenswert, um der Frage, ob die 9/11-Kommission eindeutig erwiesen hat, dass al-Qaida die Alleinverantwortung für den 11. September trägt, ernsthaft nachzugehen.
Interessant dürfte an exakt diesem Punkt eventuell ein Hinweis auf den Schweizer Historiker Daniele Ganser sein, der sich u. a. mit dieser Problemkonstellation beschäftigt: der “9/11-Report“ hier, “Crossing the Rubicon“ dort. Derjenige Leser dieses Textes also, der ergründen möchte, ob an dem vom VdT Geschriebenen etwas dran ist oder ob es sich nur um fadenscheinige Behauptungen handelt, die jeglicher Grundlage entbehren: Herr Dr. Ganser wäre ein Wissenschaftler im deutschsprachigen Raum, der sich (allzumal unter Berücksichtigung des Phänomens Peak Oil) als qualifizierter Frage-und-Antwort-Partner für die Erläuterung des hier Dargestellten zuallererst anböte.
Langzeitwirkungen{mospagebreak}
Langzeitwirkungen
Die nächsten zwei Fragen: „Wieso sollte man jetzt noch ein Buch über den 11. September lesen, der ist doch schon längstens vorbei, oder nicht? Und warum sollte man dann auch noch eines lesen, wo wieder mal eine von diesen kruden ‚Verschwörungstheorien’ verbreitet werden, die hinten und vorne nicht stimmen?“
Beide Fragen haben ihre absolute Berechtigung – nichtsdestoweniger sei sogleich zurückgefragt: Hat der verehrte Leser dieser Buchbesprechung Zweifel angemeldet, als es anfangs hieß, dass kein Ereignis den Lauf der letzten Jahre sosehr bestimmte, wie es der 11. September 2001 getan hat?
Im Vertrauen darauf, dass der verehrte Leser die vergangenen Jahre achtsam verfolgte, sieht der VdT davon ab, eine Auflistung dessen zu erbringen, was in der Zeitspanne dieser letzten Jahre nicht alles mit dem 11. September begründet worden ist und ohne ihn undenkbar gewesen wäre. Und die Einschätzung, dass die Langzeitwirkungen des 11. September vorbei sind, vermag er – leider – nicht zu teilen.
Gewiss, auch ihm fällt auf, dass der 11. September zunehmend in den Hintergrund gerät, als erledigt und vom Tisch gewischt. Demjenigen Leser, der diese Auffassung des „erledigt und vom Tisch gewischt“ teilt, möchte der VdT gleichwohl zurufen: Nicht zu schnell, mein Freund!
Zuerst: Welcher 11. September wird hier gemeint? Bestimmt nicht der 11. September, den “Crossing the Rubicon“ beschreibt. Bestimmt wird hier der 11. September gemeint, den der “9/11 Report“ beschreibt. Das sind aber zwei völlig verschiedene Ereignisse mit zwei völlig verschiedenen Konsequenzen, wenn man sie zu Ende denkt.
Des Weiteren, was die Langzeitwirkungen des 11. September angeht: Sollte Mike Ruppert recht haben mit dem, was er in “Crossing the Rubicon“ beschreibt, nur mal angenommen – und trotzdem ist die offizielle Narration die Denkbestimmende, einzig geduldete, so wäre das ein misslicher, schier vermaledeiter Beweis dafür, dass die Langzeitwirkungen des 11. September, der als „erledigt und vom Tisch gewischt“ erachtet wird, noch lange nicht vorbei sind, sondern äußerst rege und fidel.
Und die praktischen Langzeitwirkungen betreffend: All das, was im Zuge des 11. September angeordnet und in Gesetzesform gegossen wurde, all das besteht fort, und der einzige Weg, diese Dinge wieder rückgängig zu machen, bestünde, wenn überhaupt, darin, die Wurzel allen Übels anzugehen. Zu diesen praktischen Langzeitwirkungen gehört das eigentliche “Heart of Darkness“, das am 11. September in Kraft trat, und von dem anzunehmen ist, das es zu jenen – wiederholt auftretenden – Dingen zählt, über die der verehrte Leser höchstwahrscheinlich noch nie etwas im Zusammenhang mit dem 11. September vernommen hat: die “Continuity of Government“-Pläne, kurz COG genannt.
Mike Ruppert kommt eingehend auf COG zu sprechen. Ebenso – und noch ausführlicher – Peter Dale Scott in seinem Buch “The Road to 9/11.“ Der “9/11-Report“ tut das nur sehr bedingt am Rande.[91] Und doch sind die COG-Pläne von äußerster Wichtigkeit für den Fortbestand der Freiheit auf diesem Globus. Man täusche sich nicht: implodiert die Freiheit in den USA bzw. dem, was in den nächsten Jahren noch von der Union übrig bleibt, erlöscht das letzte Fünkchen Hoffnung in der Welt. Dann wird es zappenduster, egal wo man hier noch steht und geht. Für den VdT besteht zumindest kaum ein Zweifel daran, dass wir uns langsamen, aber sicheren Schrittes jener Stunde nähern, die John F. Kennedy in seiner Inaugurationsrede 1961 anriss: “...the hour of maximum danger.“ Zur Veranschaulichung des Sachverhalts in seinen aktuellen Bezügen möchte der VdT die Lektüre “Martial Law, the Financial Bailout, and War“ empfehlen, ein Artikel Peter Dale Scotts vom 8. Januar diesen Jahres, der die Dinge ins rechte Licht rückt.
(Verlinkung: www.globalresearch.ca/index.php?context=ya&aid=11681)
Um bei den aktuellen Bezügen und der Frage: „Wieso sollte man jetzt noch ein Buch über den 11. September lesen, der ist doch schon längstens vorbei, oder nicht?“ zu bleiben, lassen wir Mike Ruppert einmal erklären, weshalb er sein Buch “Crossing the Rubicon“ betitelt hat:
“I got the term ‘Crossing the Rubicon’ from the fact that in 49 BC Julius Caesar having just won a battle in northern Italy took his legions and crossed a stream called the Rubicon, and under the Constitution of the Roman Republic the military was forbidden from entering the capital city, but as soon as Julius Caesar took his legions into Rome the Roman Republic died and the Roman Empire was born.”[92]
Der Rubikon stellt einen Punkt ohne Wiederkehr dar. Peak Oil ebenfalls. Der 11. September nicht minder. Und zusammen tun sie’s erst recht, wenn es stimmt, was Mike Ruppert in “Crossing the Rubicon“ versucht: sie miteinander verstrickt zu verstehen in einem Verbrechen. Die Informationen, die er dazu heranzieht, sind nicht zusammengebastelt bis es irgendwie passt, sondern seriös-kriminalistisch zusammengetragen und ebenso ausgewertet. Das Ergebnis dieser jahrelangen Bemühungen ist ein ungemein gelehriges, aber niemals belehrendes Buch, das die Augen für viele Fronten in diesem “...war that will not end in our lifetimes“[93]öffnet.
Natürlich hat das, was Ruppert präsentieren kann, Grenzen. Wie er in seinem Schlussplädoyer darlegt:
“...remember that I am working within the confines of a book and have neither the time nor the resources to produce thousands of pages of records that you probably wouldn’t be able to read anyway. What I have given you, however, are more than 900 footnotes that will amount to those thousands of pages of records if you follow them up. Sometimes the footnotes lead to documents with footnotes of their own; whether directly and immediately or through a further document, each footnote eventuates in a legally admissible source (government or business records, witness testimony, scientific data, public transcripts, et cetera). Pursue them to your own satisfaction. Check them for yourself. In a courtroom trial, these would be your exhibits, and I heartily encourage the reader to look into them thoroughly and decide what weight to give them. That is your right as a juror.”[94]
Das sollte zu denken geben: welches Buch „beglückt“ seinen Leser schon mit über 900 Quellenangaben? Und dann auch noch zu einem Ereignis, das erst so wenige Jahre zurück liegt wie der 11. September? Wir sprechen ja hier nicht von einer Darstellung des Ersten Weltkriegs. (Sondern, wenn überhaupt, dann der vom Dritten.)
Ferner zur anderen Frage, die kruden „Verschwörungstheorien“ betreffend, die hinten und vorne nicht stimmen: Welches Motiv haben denn die Terroristen? Hass auf unsere Freiheit. Welche Freiheit? Etwa die Freiheit, die wegen der Terroranschläge massiv gestutzt wurde?
Statt (s. o.) aufzulisten, was alles nach dem 11. September geschah, schauen wir lieber erst noch einmal vor den 11. September zurück. Es folgt hiermit die „Verschwörungstheorie“:
Der 11. September nach Mike Ruppert{mospagebreak}
Der 11. September nach Mike Ruppert
Eine im Gegensatz zum wählenden Publikum über das Phänomen Peak Oil informierte Mannschaft aus Öl-Managern und Militär-Advokaten wird unter dubiosen, historisch einmaligen Umständen an die Regierung gebracht. Kaum ist sie dort angelangt, ruft ihr zweitwichtigster Mann eine geheim tagende “Energy Task Force“ namens US National Policy Development Group ein, deren Unterlagen unter abermals dubiosen, historisch einmaligen Umständen geheim gehalten werden müssen. Kaum sind die Geheimberatungen der “Energy Task Force“ dem Ende nah, wird der zweitwichtigste Mann der Mannschaft vom wichtigsten Mann beauftragt, den wichtigsten Job hinsichtlich des 11. September zu bekleiden: “... planning, preparing for, and coordinating all US response to a terror attack.“[95] Am 1. Juni, wenige Wochen vor den Anschlägen, gibt das Pentagon ein neues, zentralisierendes Reglement für den Bereich “scramble/interception“ heraus, gleichwohl das bisherige dezentrale System gut genug war, um “...67 Air Force interceptions successfully“ durchzuführen “...during the year prior to 9/11.“[96] Unterdessen laufen FBI-Untersuchungen u. a. in Phoenix und Minneapolis bezüglich einer Terrorgruppe namens al-Qaida, die ihrerseits wiederum, wie man rückblickend feststellte, gut genug gewesen wären, um den 11. September zu verhindern. Es kommt der 11. September. Er besteht in seiner toxischen Mixtur aus:
- einer Situation staatlich-militärischer Kriegsübungen, die die Situation des Ernstfalls proben sollen,
und
- der Situation, die der Ernstfall ist, der geprobt werden soll,
und wir finden fernerhin den nunmehr zum wichtigsten Mann der Mannschaft gewordenen Dick Cheney (NSSE’s) im wichtigsten Raum, den es an diesem Tage gab:
- dem PEOC, der zur Kontrolle solcher Ernstfälle geschaffen ist.[97]
Sämtliche Dinge: “...seamlessly integrated, harmonious, and comprehensive.”[98]
Und dann nach dem 11. September „wächst weiter zusammen, was zusammen gehört“:
- in der Logik der offiziellen Narration erledigt die Regierung die Arbeit der Terroristen, indem sie die Freiheitsrechte stutzt – Mike Ruppert nennt als eigentliches Motiv: Peak Oil –
und
- sie bringt die Interessenblöcke “Energy“ und “Military-PNAC“ überzeugend in der Region zusammen, die schon Zbigniew Brzezinski 1997 in “The Grand Chessboard“ aufzeigte.
Abermals: “...seamlessly integrated, harmonious, and comprehensive.”
Das ist der 11. September nach Mike Ruppert auf eine Seite gebracht; er selbst nimmt sich 674 Seiten Zeit dazu, ihn näher zu erklären.
It’s the oil, Stupid!
Mike Ruppert ist, wenn er schon für etwas bekannt geworden ist, dann wohl dafür bekannt, dass er ein Zitat von Benito Mussolini zurück ins Spiel gebracht hat, bei dem es um die ganz praktische, völlig unideologisch gemeinte Umsetzung des Faschismus geht: "Fascism ought more properly be called corporatism because it is the perfect merger of power between the corporation and the state."
Angesichts seines Szenarios tut Mike Ruppert wohl recht daran, dieses Zitat zu benutzen.
Nirgends ließ sich dieser Prozess besser in Praxis umgesetzt beobachten seit dem 11. September als dort, wo es um die höchsten Einsätze geht unter den “Playern“: der Öl-Industrie.
Womit wir wieder zurück bei Peak Oil sind und einem Vorgang, den wir dieser Tage auch auf dem Finanzsektor beobachten können: Zusammenschmelzen der Institute bei gleichzeitiger Auszahlung der führenden Akteure kurz vor dem todsicheren Kollaps.
Auf den Crude-Oil-Sektor übertragen hieß dieses Programm: dass die Öl-Majors fusionierten; dass sie Rekordgewinne einfuhren; dass sie trotz der Rekordgewinne jedoch nicht in die Infrastruktur (re-)investierten (alte/neue Förderanlagen, Tankerflotte); dass sie das nicht taten, weil sie wussten (ohne es öffentlich einzugestehen), dass sich diese Investments nie auszahlen würden; dass ihre Haupt-Shareholder diese Information nutzten, um auf Jahre im Voraus an der Börse private Kasse zu machen.
Neue, groß angelegte Bohrungen (Petrobras abgesehen) sind jedenfalls weit und breit kaum zu erkennen, egal wo man hinschaut, und womit kann das zu tun haben? Mike Ruppert:
“Big oil isn’t drilling more because they know there are no more large finds out there to drill in. More drilling doesn’t mean more supply. It means more holes in the ground. This is what people like, M. King Hubbert, Kenneth Deffeyes, Richard Duncan, Walter Youngquist, Colin Campbell, Kjell Aleklett, Jean Laherrère, Richard Heinberg, Julian Darley, Matt Simmons, and all of our colleagues have been warning about for years.
That is why I took such great pains earlier in this book to document how the world’s economic system is hopelessly corrupt and absolutely incapable of telling the truth. Yet, even still, as this effort which has taken so much to complete, nears an end, there are signs that the thin veneer between outward confidence and fear; between a half-truth which is really a lie and a whole truth which can lead to real solutions; is fast approaching. Until that Rubicon is crossed there will be no real solution other than continued war, bloodshed, and destructive behaviour that is blocking us from more peaceful, longer-term, and more humane solutions.
George Bush and Dick Cheney may have meant it when they said that the American way of life is not negotiable. But it most certainly is on life-support and now being sustained by cruelty, brute force, and lies.”[99]
Das Zusammenschmelzen der Unternehmen, das nicht mehr investieren in die Infrastruktur und die Auszahlung der Akteure kurz vor Eintritt der weltweiten Öl-Agonie, d. h.: wissen, was die Stunde geschlagen hat und darauf demgemäß reagieren, findet einen gewissen Wiederklang in Richard Cheneys Worten vor dem Petroleum Institute zu London, 1999:
"We as an industry had to deal with the pesky problem that once you find oil and pump it out of the ground you’ve got to turn around and find more or go out of business…” [100]
Dem Bewusstseinszustand der breiten Öffentlichkeit, abgelenkt auf Panem et Circenses wie “American Idol” und “Celebrity-Non-News“, ist dieser Vorgang aber völlig fremd geblieben; kaum jemand machte sich je die Mühe, ihr zu sagen, was die Endstation eines Zuges ist, der in diese Richtung rollt.
Eine Ausnahme, die in “Crossing the Rubicon“ direkt zu Wort kommt, ist Matthew Simmons, über dessen Analyse der offensichtlichen Fehler, die in der Handhabung des Phänomens Peak Oil begangen wurden und werden, Mike Ruppert u. a. zu bedenken gibt:
“Simmons described these mistakes as cascading and compounding over time and suggested that the underlying cause of all of them was the inherent assumption pushed by the financial markets that growth could possibly be infinite when nothing else in the physical universe is; when no organism or species has ever avoided the cycle of growth, maturity, and decline that governs the natural world. He chided that financial analysts on today’s markets remember the false alarms about shortages in the 1980s and said that those crises (which never materialized), where many lost jobs by predicting permanent shortages, had failed to understand that they were describing and reacting to political events rather than geologic ones. Many in the markets, he said, were still saying to themselves, ‘That’s never going to happen to me again.’
He likened them to the French Army, which in 1940, having spent hundreds of millions to build the Maginot Line of fortresses, had just become ready to fight World War I on the eve of World War II.
We know how that turned out.”[101]
Unter diesen Gesichtspunkten sei vielleicht einmal darüber reflektiert, welche Auswirkungen die Prognosen der Internationalen Energieagentur (IEA) für das kommende Jahr und ferner für 2013 haben werden.
(Verlinkung: www.sueddeutsche.de/finanzen/319/459957/text/)
Könnte es vielleicht sein, dass unter diesen Rahmenbedingungen eine “Recovery“ von der Finanzkrise, die in Wirklichkeit von vorne bis hinten eine Verschuldungskrise ist, unmöglich wird? Könnte es des Weiteren sein, dass diese Verschuldungskrise alleine schlimm genug wäre, dass sie sich aber durch Peak Oil als Genickbruch erweist, weil Peak Oil für sich genommen schon die größte Krise ist, die das industrialisierte Zeitalter je gesehen hat? Und könnte es vielleicht sein, dass eine Öffentlichkeit, die darüber größtenteils im Unklaren gelassen wird, zu panischen Maßnahmen greifen würde, sobald ihr ein Licht darüber aufginge, dass sich die derzeitige Rezession einem Szenario nähert, das Mike Ruppert 2004 in “Crossing the Rubicon“ so umriss:
“We have to pay for $100-(or higher) a-barrel oil somehow. Why don’t we just print the money? Anyone who has heard of the damage done by inflation and hyperinflation to those least able to cope with it should think back to Germany’s Weimar Republic in the 1920s.”[102]
Würde es zu panischen Maßnahmen einer Öffentlichkeit kommen, der seit Jahren versäumt wird, den Ernst der Lage klar zu machen, würde es dazu kommen – wäre dann zu verstehen, weshalb Mike Ruppert die Verabschiedung des “Patriot Acts“ und die Aufweichung des Posse Comitatus Acts aus dem Jahre 1878 in die Motivkette einbezieht, die seiner Ansicht nach dem „alternativ“ betrachteten 11. September zugrunde liegt? Und wäre dann zu verstehen, weshalb er in “Crossing the Rubicon” notiert:
“I have said for two years that the deepest, darkest secrets of September 11th lie buried in the records of the US National Policy Development Group (NEPDG) which began its work almost the same day the Bush administration took office and produced its final report in May of 2001, just four short months before the World Trade Center ceased to exist.”[103]
Unter dem Aspekt der rapiden Verschuldung in den USA ist darüber hinaus für den Interessenblock “Energy-Military“ zu beachten:
- bei gleichzeitiger Einführung der “tax cuts” zu Gunsten seiner zahlungskräftigen Klientel, führte George W. Bush Kriege, die durch kurzfristigen Pump finanziert wurden, den China ermöglichte. Das wird in Zukunft nicht mehr geschehen. Des Weiteren sind die langfristigen, wirklichen Kosten noch gar nicht bekannt und werden von nachfolgenden Generationen zu schultern sein;
- das schon unter Bill Clinton nicht gering ausgestattete Militärbudget ist unter George W. Bush noch einmal exorbitant gestiegen;
- der “Militärisch-Industrielle Komplex” stellt den größten Einzelposten im Segment der US-amerikanischen Wirtschaft dar;
- „nach Jahrzehnten steigender Handelsbilanzdefizite und Jahren explodierender nationaler Schulden verlor die US-Wirtschaft immer mehr ihre führende Funktion. Der US-Dollar hatte mit dem Euro einen Rivalen im Kampf um die weltweite Reservewährung erhalten, und es sah nicht so aus, als würden die Amerikaner noch lange in der Lage sein, die weltweiten Vermögensströme zu kontrollieren. Einen Trumpf hielten sie jedoch noch in der Hand: ihre außergewöhnliche Militärmaschinerie.“[104]
All das bittet der VdT zu berücksichtigen, wenn er die “Le Monde diplomatique“-Lektüre “The Economic Desaster that is Military Keynesianism. Why the US has really gone broke“ empfiehlt, eine Analyse des US-Politikwissenschaftlers Professor Chalmers Johnson, die wie folgt beginnt:
“Global confidence in the US economy has reached zero, as was proved by last month’s stock market meltdown. But there is an enormous anomaly in the US economy above and beyond the subprime mortgage crisis, the housing bubble and the prospect of recession: 60 years of misallocation of resources, and borrowings, to the establishment and maintenance of a military-industrial complex as the basis of the nation’s economic life.”
(Verlinkung: http://mondediplo.com/2008/02/05military)
Die Finanzkrise im Lichte Rupperts betrachtet{mospagebreak}
Die Finanzkrise im Lichte Rupperts betrachtet
“Crossing the Rubicon“, das auf Recherchen von “From the Wilderness“ (1998 – 2006) aufbaut, entwirft eine Landkarte, auf der Punkte verzeichnet sind, die lange „unsichtbar“ waren und heute offen zutage treten.
Grundlage aller Betrachtungen auf dieser Karte ist die Energie-Maruschka in den noch einmal wiederholten Worten: “The money and the oil represent the same thing: the ability to do work. Both are useless if there is nothing to buy, drive or eat.
And yet our economic system, what we call capitalism but which is really something else, is predicated on debt, fractional reserve banking, derivative financing, and fiat currency. Therefore it requires that there must be limitless growth into infinity for it to survive. Growth is not possible without energy.“[105]
Unendliches Wachstum in endlichen Räumen, wie es die Erde ist, (sie ist nach wie vor eine Kugel...) ist unmöglich. Auf diese eine Feststellung läuft das ganze Drama, das sich um uns herum abspielt, hinaus, denn der Hauptenergieträger der Industrialisierung, Öl, ist allemal endlich. Konsequenz dessen ist, dass dem System, das auf unendliches Wachstum setzt, übers Ganze gesehen Stück für Stück die Grundlage entzogen wird – bis der Kollaps erfolgt, der in dieser Rechnung unvermeidbar ist. Wer das sieht, braucht über GM-Opel kaum noch zu sprechen.
Vielleicht lohnt es auch an die letztjährige Öl-Rekordpreisentwicklung zu erinnern, und daraufhin an das in Marmor gemeißelte ewige Gesetz: “Oil price spikes since the 1940s have always been followed by a recession.“ [106]
Das im Hinterkopf habend, lesen wir in “Crossing the Rubicon“ über die langfristige “necessity of reducing demand“, welche Ruppert wiederum in diesen Zusammenhang bringt: “I had always understood that to be the by-product of a recession.“[107]
Verbraucher, die weniger Geld haben, verbrauchen weniger Energie. Ein weiterer wichtiger Punkt auf der Landkarte, wenn wir uns nunmehr dem “Bumby Plateau“ nähern. Das tun wir, indem wir einen FTW-Artikel von Michael C. Ruppert und Michael Kane aus dem Jahre 2006 heranziehen namens “The Markets React to Peak Oil. Industrial Society Rides an Unsustainable Plateau before the Cliff“:
“Recent price swings – both up and down – have been predicted as a part of the Peak Oil scenario for years. I saw the first hard predictions of the bumpy plateau in 2002, and they made good sense.
WHAT IS THE “BUMPY PLATEAU”?
Here’s how Colin Campbell described it when FTW contacted him for this special report:
1. Price shock (as the capacity limit is breached)
2. Economic recession cutting demand
3. Price collapse (the market overreacts to small imbalances between surplus and shortage)
4. Economic recovery (followed by increased demand)
5. Price shock (as the falling capacity limits are again breached)
Simply put, everything is triggered by the inability of the planet to increase supply beyond a certain point, regardless of demand. That is the definition of peak. Peak is still peak whether it leads to sharp and immediate fall off or to the bumpy plateau we are now seeing. Campbell also observed, ‘No doubt the market is heavily manipulated by the likes of Goldman Sachs, who may be selling short or something to talk it down for the mid-term elections. It may be laying the foundations for a financial killing of all time.’”
(Verlinkung: www.fromthewilderness.com/members/100406_markets_react.shtml)
Ein weiterer wichtiger Punkt auf der Karte, die “Crossing the Rubicon” und “From the Wilderness” zeichnen, ist die kriminelle, gleichwohl staatlich abgesegnete Manipulation der Finanz- und Börsenmärkte. Hierbei gibt der VdT zu bedenken, dass “Crossing the Rubicon” mittlerweile in die Bibliothek der Harvard Business School aufgenommen wurde – welches „Verschwörungsbuch“ zum 11. September kann selbiges für sich reklamieren?
--->MMnews - Dow Jones manipuliert?
Beruhigen, beschwichtigen, betrügen – das ist die Antwort auf die größte Finanzkrise des Kapitalismus. Politiker beruhigen, Medien beschwichtigen... MMnews vom 28.9.2008
Wenden wir uns als Beispiel hierfür einem Artikel zu, in dem Mike Ruppert auf seiner Website "From the Wilderness" unter der Überschrift "The Gathering Storm" am 7. Juli 2002 u. a. dieses schrieb:
THE PLUNGE PROTECTION TEAM
The Washington Post acknowledged the existence of a select group of four who could and would intervene in markets to prevent massive capital flight and a run on shares that would cause an economic collapse if there weren't enough cash to pay out during a massive sell off. In his Feb. 23, 1997 story headed "Plunge Protection Team," Post reporter Brett Fromson identified the Federal Reserve chairman, the Securities and Exchange Commission chairman, the chairman of the Commodities Futures Trading Commission, and the secretary of the Treasury as the team's key players. The intervention of the team in the 1998 crash of Long Term Capital Management, after it became wildly overexposed in the gold market, revealed that private institutions such as Goldman Sachs, J.P. Morgan, Merrill Lynch and other major banks could be involved as well.
Fromson quoted a former team member as saying, "In a crisis, a lot of deference is paid to the Fed. They are the only ones with any money." Or, I might add, the ability to print it.
Pointing to the 1987 stock market crash, the single largest crash in history, Fromson observed, "The Fed kept the markets going by flooding the banking system with reserves and stating publicly that it was ready to extend loans to important financial institutions, if needed."
On April 5, 2000 New York Post reporter John Crudele reported that the stock market had turned back from the abyss. After a 500-point drop that looked like it was leading to a meltdown, "...someone started buying large amounts of stock index futures contracts through two major brokerage firms -- Goldman Sachs and Merrill Lynch...Unless the brokers tell, there is no way of knowing which of their clients were making the purchases...Then the market rebounded."
Calling it the PPT, Crudele both referred to the 1997 Washington Post story and suggested that private banks were acting as team captains.
Gold activist David Guyatt, relying on information obtained from GATA Chairman Bill Murphy, pointed to the PPT in October 2000. "The hand of the Plunge Protection Team (PPT) is clearly visible for the first time. The entire short gold play over the last few years is a technique that has been used to 'prop up key stocks' and 'fund futures' operations. In the simplest form it works like this. Borrow (at negligible interest rates) someone's [America's, Germany's, Britain's, Goldman Sachs'] gold and sell it in the market. This gives a handsome pool of near-interest-free dollar cash. Whenever the stock market looks shaky, or key stocks come under pressure, dive in and buy, buy, buy...
"But it is not only necessary to manipulate the stock market to succeed. It is also necessary to manipulate the gold price and keep the price of gold below the price PPT sold the leased gold for...This is a game of double jeopardy...The problem the PPT now have is that there is virtually no more official gold left to borrow."
The causes of this intervention were a pending NASDAQ crash and the imminent downgrading of IBM and Intel stocks.
And the PPT's hand has been noted recently from as far away as Australia. Progressive Review Editor Sam Smith recently quoted a story by Richard Bromby of the Australian Financial Review:
"At 2:32 Wednesday [June 26], New York time, something extraordinary happened at the corner of Wall and Broad streets. The New York Stock Exchange's Dow Jones industrial index -- struggling since the opening bell after the WorldCom fraud revelations -- threw off its problems. From an intraday low of 8,926.6, the Dow shot skywards to its high of 9,160 at 3:29 p.m...Could it be the work of the much talked about, but never seen, Plunge Protection Team? There is a belief that this team represents a powerful and secretive hand that is ready to act at any time the Dow looks ready to tank big-time...
"...London's Observer newspaper last October reported it had information the plunge team was preparing to spend 'billions of dollars' to avert a repeat of 1929 and 1987."
The problem is clear: With a strong dollar the PPT has demonstrated that it has enough cash to suppress gold prices or to save the stock market. It may not have enough cash to do both -- especially if the dollar were to suddenly lose its value. Then, all of the chickens that have been locked out will come home to roost with a vengeance.
As The International Forecaster reported on April 26, "The American consumer has run out of credit and buying power...All bets are off if the housing and credit bubbles break and that's a distinct possibility...Debtor's prison is drawing nearer. House and Senate conferences are deciding on a new set of rules for Chapter 7 bankruptcy...If the Plunge Protection Team weren't manipulating the market with all these scandals, the Dow would already be at 4,500."
REALIZING THE EXTENT OF THE DESTRUCTION
Not all of the money looted from American taxpayers is going to support the PPT market manipulations. A lot of it is just being stolen.
According to the Standard and Poor's website, "domestic equity allocation" (stock market) of U.S. pension fund investments was near 50 percent by the end of the 1990s. It has topped 50 percent since then.
Before the 2000 presidential election, candidate George W. Bush promised that he would tap the Social Security Trust Fund only in the event of war, recession or national emergency. On Sept. 11, he was quoted by his budget director, Mitch Daniels, as saying, "Lucky me! I hit the trifecta!"
It's not a question about stealing a little here and a little there. It's a question about open, full-scale looting -- but only from the pockets of the American people who, in my opinion, will soon have almost nothing left. Let's look at the hard numbers of what has been taken and from where. These numbers are by no means exhaustive. It's just what we know about.
- Social Security in 2001 (USA Today/Washington Post) | $34 Billion |
- Social Security in 2002 (est.) (House Budget Committee) | $160 Billion |
- Federal Employees Retirement System (Wall Street Journal 6/13/02) (to Meet 2002 budget deficits) | $42 Billion |
- Civil Service Retirement and Disability Fund (ibid) | $2 Billion |
- Stolen from the Dept. of Defense -- 1999 (Cong. Record and Insight Magazine) | $1,100 Billion |
- Stolen from the Dept. of Defense -- 2000 (CBS News) | $2.300 Billion |
- Stolen from HUD -- 1999 (Cong. Record) | $59 Billion |
- Shareholder Equity Lost to Financial Fraud -- 2002 (Fox) | $600 Billion |
TOTAL | $4,297 Billion |
Pending Thefts |
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Social Security (by 2010) | $845 Billion |
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An anecdotal story reveals the damage to pension funds. If you think that Social Security will be a safety net, please read the above section again. Of course we all know about the Enron employees who were wiped out. But according to the New York Times on April 3, New York City's pension system has lost $9 billion in the wake of recent stock scandals. Imagine the impact if local governments declared bankruptcy or defaulted on their pension obligations. It has been estimated that the California state employee retirement system (CALPERS) has more than 90 percent of its money invested in the stock market.
A WORD ABOUT HOUSING
Most Americans believe that their homes are their last, best retirement insurance. Yet many Americans have mortgaged their homes for 120 percent of value. Their loans are backed with the full faith and credit of the U.S. government through various agencies such as Ginnie Mae, Fannie Mae, Freddie Mac, and the Federal Housing Authority.
The International Forecaster has predicted that "40 percent of Fannie and Freddie's loans are going to come back and haunt them. We envision an S&L type bailout of $2.4 trillion down the road. This will be the biggest financial disaster in history."
The full faith and credit of the U.S. government lie behind these home loans. If the homeowners go broke in an economic crash, they default. If the U.S. government goes broke -- before or after that point -- it defaults, and the holders of U.S. debt ultimately have the right (especially under WTO and globalization) to foreclose on the collateral -- your home loans. In the worst case scenario most of the United States could legally be owned by all of the countries holding U.S. debt -- better described as T-Bills, U.S. gold, or U.S. stocks.
CONCLUSION
The Great Depression was not an event that wiped out U.S. capitalists. It was an event that made the rich even richer by transferring the wealth of the people into the hands of the already wealthy. Legendary is Bank of America's rise to affluence through real estate foreclosures from 1929-37. Don't believe for a minute that the richest of the rich will be hurt by the coming collapse. The only ones hurt will be you and me.
George Soros is a member of the Bilderberger Group, a collection of the wealthiest individuals on the planet. It includes, from the U.S., both Democrats and Republicans, and from Europe and Asia the richest "old" money that can be found. U.S. participants in this year's conference included David Rockefeller, Henry Kissinger, former Treasury Secretary Larry Summers, former CIA Director John Deutch and George Soros. It was just after this year's meeting which ended in early-June, that all of the revelations about corporate fraud started to really hit the news. One wonders if it had been on the agenda.
I also note sadly a recent financial report from the Denver area stating that mortgage foreclosures were going through the roof. This, at the same time that Reuters (July 2) reported that corporate layoff announcements had risen by 12 percent in one month. In this context Bush's tax cuts seem worse than bad judgment. As former Assistant Secretary of Housing Catherine Fitts pointed out to me in a last minute e-mail, "By 2010, when (and if) the Bush tax reductions are fully in place, an astonishing 52 percent of the total tax cuts will go to the richest one percent... Put another way, of the estimated $234 billion in tax cuts scheduled for the year 2010, $121 billion will go to just 1.4 million taxpayers."
Unless you can convince me that gravity might suddenly reverse direction, this collapse is inevitable and imminent. It will be unspeakably brutal. How long do we have? Maybe weeks. Maybe months. Maybe only days. But the house of cards is already starting to collapse all around us. A major terrorist attack, the folly of an invasion of Iraq or a nuclear exchange between India and Pakistan would only be a momentary diversion from a much greater tragedy.
[Copyright 2002, From The Wilderness Publications, www.copvcia.com. All Rights Reserved. May be copied or distributed for non-profit purposes only. May not be posted on any internet web site in its entirety without express written consent. Contact Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!.]
Herr Ruppert, der im Besitz seiner eigenen Karte ist, die er in “Crossing the Rubicon“ seinem Jurymitglied vorlegt, sagte aufgrund solcher Einsichten bereits von September 2008 an den Bankrott von Citibank auf seinem Blog “mikeruppert.blogspot.com“ voraus.
Mike Ruppert hat überhaupt so Thesen. Eine davon wäre, dass er einen wenig beachteten Aspekt des Konkurrenzverhältnisses “Euro vs. Dollar“ in folgendes Licht rückt:
Die höchste Banknote, die der Dollar hat, ist der Bill 100. Die EZB hat es anders geregelt: sie hat einen 200-Euroschein ausgegeben – das ist „die Gnade der späten Geburt.“ Nimmt man nun nämlich an, dass solche Scheine allesamt das gleiche Gewicht aufweisen, so lässt sich wohl allein aufgrund des Gewichts ermitteln, wie viele Scheine man beisammen hat, selbst wenn es sich dabei um hunderte Millionen Dollar handelte. Das vereinfacht einiges. Kann man sehen, warum Herr Ruppert das eine mit dem anderen zusammenbringt, wenn es um den internationalen Drogenhandel geht? Ach, der kleine Dealer um die Ecke ist das Problem? Ja, stimmt.
Jenem verehrten Leser, der einen weiteren Einblick in die Thesen von Mike Ruppert bekommen möchte, seien folgende Dokumente der Vergangenheit an die Hand gegeben: der “Economic Alert“, den FTW am 9. September 2001, d. h.: zwei Tage vor den Anschlägen von New York City und Washington, D. C., veröffentlichte:
(Verlinkung: www.fromthewilderness.com/free/ww3/11_09_01_Derivatives.html)
des Weiteren eine Ruppert’sche Analyse namens “GlobalCorp.“ vom 10. März 2005:
(Verlinkung: www.fromthewilderness.com/free/ww3/031005_globalcorp.shtml)
sowie die Ansichten von Mike Ruppert über das Scheitern des “original bailout-package“ vom 29. September 2008 unter dem Titel “What really happened today“:
(Verlinkung: www.fromthewilderness.com/whatreallyhappenedtoday2008.shtml)
Das Bild, das sich demjenigen erschließt, der die Karte von Mike Ruppert benutzt, um sich zurecht zu finden, ist das Bild von Organisierter Kriminalität auf allerhöchstem Niveau. Zur Vertiefung dieses Sachverhalts jenseits von Mike Rupperts Sicht der Dinge empfiehlt der VdT die Lektüre von “deepcapture.com“, eine der besten Websites, die es über die Hintergründe der Finanzkrise im Internet überhaupt gibt.
(Verlinkung: www.deepcapture.com)
Die Annahme, dass sich die Akteure auszahlen lassen im Wissen darum, dass das System des unendlichen Wachstums ans Ende seiner Kapazitäten gelangt, wäre jedenfalls ein Aspekt, unter dem sich das langfristige, in Etappen vollziehende Rauslösungs-Angriffs- und Vernichtungsmanöver gegenüber dem US-Dollar zu betrachten lohnte. Face-to-face Peak Oil ist das keine Finanzkrise, sondern eine Verschuldungskrise kurz vor dem Zusammenbruch. Die Federal Reserve Bank, die eine private entity darstellt, wird laut Mike Ruppert binnen einen Jahres Bankrott anmelden. 5 Prozent der Weltbevölkerung verbrauchen 25 Prozent aller Weltenergie? Rien ne va plus. Des Weiteren empfiehlt der VdT dringend nachzuschauen, was Mike Ruppert seit Jahren über Gold und GATA sagt.
Und jetzt zur Frage: „Warum weiß ich von alledem nichts?“
„Portionierung der Information”{mospagebreak}
„Portionierung der Information”
Laut Peter Dale Scott, dem Pionier wissenschaftlicher Auseinandersetzungen mit so genannten “Deep State Events” in der US-amerikanischen Geschichte seit 1945, gilt für die Durchsetzung von Falschinformationen im öffentlichen Diskurs diese Faustregel: “Disinformation, in order to be effective, must be 90% accurate.”[108]
Jeder Mensch, der die letzten Jahre bewusst miterlebt hat, wird in diesem Zusammenhang wissen, dass sich ein Großteil sämtlicher „Verschwörungstheorien“ zum 11. September mit ganzen zwei Fragen beschäftigen:
- Was brachte die WTC-Türme zum Einsturz?
- Was flog ins Pentagon?
Das ist äußerst bedauerlich, sofern wir es mit einem psychologischen Vorgang zu tun haben.
Schritt eins: zunächst muss ein innerer Widerstand überwunden werden, überhaupt anzunehmen, dass die Regierung Bush in der Lage wäre, den 11. September selber herbeigeführt zu haben, um dann, Schritt zwei: bei solch nichts nutzenden Fernsehbild-Diskussionen hängen zu bleiben, die auf Seiten der „Verschwörungstheoretiker“ obendrein auch noch zumeist von Laien geführt werden, denen jede Expertise fehlt, und die deshalb umso verwundbarer sind in dem, was sie sagen.
Ruppert dagegen ist unbrauchbar als Interviewpartner für Sprengungstheorien, ja, im Grunde ist er ihr größter Feind, indem er dieser Diskussion jegliche wirkliche Legitimität abspricht. Vielmehr lenkt er die Konzentration von Nebensächlichkeiten auf ganz andere Aspekte, insonderheit den Wargame Drills wie “Vigilant Warrior.“ Wer über Sprengung diskutieren will, muss erst einmal einen Weg finden, wie man vorgehen müsste, um vor Gericht überhaupt zu etwas zu kommen – dann könnte man eventuell irgendwann auch einmal mit Aussicht auf Erfolg...
Über diesen Sachverhalt bezüglich der WTC-Sprengungstheorien/Pentagonlochspekulationen erklärte Mike Ruppert in einem Radio-Interview mit Sue Supriano vom 31. August 2004:
“...it’s something I have chosen not to argue for the simple reason...if the press were concerned about what I was saying they could easily produce three or four PhDs or somebody working for the government who would refute my evidence and the public, not able to discern for themselves, having to rely upon the experts, would just shut down. But what cannot be argued with, and this is where I’ve hung my hat since 9/11, what cannot argued with is an evidentiary record of what the suspects have stated as they have been ‘interrogated’ by us, the major media, as they’ve made their comments under oath and in the press and I can prove those statements are lies and I can prove to some degree what those suspects were doing instead – requires no scientific analysis. And that’s what I’ve always said, if 9/11 was going to be broken, that’s how you do it.”[109]
In anderen Worten: Damit der Hund überhaupt etwas zu kauen bekommt, muss ihm ein wirklicher Knochen hingeworfen werden – und dieser Knochen besteht nicht in der sensationsheischenden, mit Fernsehbildern unterlegten Diskussion, ob die WTC-Türme durch “Controlled Demolition“ zum Einsturz gebracht wurden oder ob eine “Cruise Missile“ ins Pentagon flog.
Dies macht Ruppert zum Außenseiter, der ungern gefragt wird. Wer will sich schon über NSSE’s, den PEOC und Kriegsspiele wie “Vigilant Warrior“ unterhalten, wenn es ihm darum geht, unsachliche und populistische Analysen präsentieren zu können, die zu rein gar nichts führen?
Wer sich mit “Crossing the Rubicon“ und Mike Ruppert befasst, setzt sich der ernsthaften Gefahr aus, am Ende feststellen zu müssen: Vielleicht sind die Dinge ja sehr viel schwieriger und komplexer als wir bisher gemeinhin dachten…
In einer sich zusehends uniformierenden Welt ist eine abweichende Meinung oder überhaupt nur das Stellen von Fragen unerwünscht. Allzumal dann, wenn diejenigen welchen, die am meisten davon profitieren, dass sich die Welt uniformiert, jene sind, die das Forum bereitstellen, in dem solche Meinungen und Fragen stattfinden müssten.
Schaut man sich die Ballung der Massenmedien in den USA an, und nur um den Medienmarkt kann es hierbei überhaupt erst einmal gehen, und erkennt, dass sie sich in der Hand weniger börsengehandelter Unternehmen befinden, zu deren Kerngeschäft keine Produktion von journalistischen Inhalten gehört, sondern von Waren – wie zum Beispiel General Electric und Walt Disney, so hat es der Rezipient mit folgendem Phänomen zu tun:
- dass seine Informationen größtenteils von Unternehmen bereit gestellt werden, die an den Glauben, den “Catch 22“, vom ewigen Wachstum gebunden sind,
und
- dass diese Unternehmen gleichzeitig die lautesten, in jede Wohnstube dringenden Propagandisten dieses (falschen) Glaubens sind.
“Catch 22.“
Nehmen wir an, dass ein Mike Ruppert oder ein Peter Dale Scott nicht in den Massenmedien zu Worte kommt, wer kommt denn dann zu Worte?
Schlagen wir “Crossing the Rubicon“ auf:
“In February 2002 it was disclosed that immediately after the 9/11 attacks the Bush administration had activated the Office of Strategic Influence (OSI) in the Pentagon. The OSI’s (not to be confused with the US Air Force’s Office of Special Investigations) purpose is to use major media and government-subsidized press organizations to lie to and mislead people around the world (and at home) about US plans and the activities as well as the motivations and beliefs of its enemies. The Pentagon called this a program of ‘information deception.’ There was some protest from the media, who were offended at being so publicly exposed in this newly shocking version of what they were already doing. But the general public reacted with genuine outrage, until on February 26 Secretary of Defense Donald Rumsfeld announced that he was disbanding the unit. But the deception did not end here.
On November 18, Rumsfeld told a press briefing that he had given up the name OSI but that he was still seeing to it that the erstwhile office’s mission was being fulfilled. He said, ‘And then there was the Office of Strategic Influence…You may recall that. And ‘oh my goodness gracious isn’t that terrible, Henny Penny the sky is going to fall.’ I went down that next day and said fine, if you want to savage this thing, fine, I’ll give you the corpse. There’s the name. You can have the name, but I’m gonna keep doing every single thing that needs to be done and I have.’ By December 19 the New York Times and the Salt Lake Tribune were reporting that the office’s mission was still being carried out. By that time the outrage had subsided.”[110]
Den in “Crossing the Rubicon“ geschöpften Informationsgehalt aus dem Jahre 2004 gleichen wir ab mit der folgenden pdf-Version einer Nachricht aus der “Herald Tribune“ vom 5. Februar diesen Jahres, Schlagzeile: “AP Impact: Pentagon boosts spending on PR.”
Verlinkung: AP Impact: Pentagon boosts spending on PR
Sodann haben wie ein Beispiel, wer statt Mike Ruppert und Peter Dale Scott in den Massenmedien zu Worte kommt.
Ein Michael C. Ruppert kommt nur in seinem “blogspot“ zu Worte, und dort teilt er seinen Lesern solch wichtige Nachrichten wie die vom 2. März 2009 mit:
REALLY BAD FUCKING NEWS -- There is one story that really stuck out today. It seems that someone at Baxter Pharmaceuticals "accidentally" mixed H5N1 bird flu with a human virus into one vaccine and sent it off to Eastern Europe where it was injected into humans. For those who have been with me a long time you know what kind of investigative journalism we did on biowarfare and how it would be used to reduce population eventually. You know how well we documented the relentless quest for gene-specific bioweapons. Well, the only thing that was saving us from H5N1 bird flu was that it was generally considered not transmittable to humans. (Of course we known that it already has been on a small scale.) But here's a pharmaceutical company that we have written about at FTW (I think also in Rubicon) that's accomplished what nature couldn't. This story has zero credibility for how the screw up occurred because even the most basic lab protocols would prevent it. Combine DNA from H5N1 with a human viral DNA, inject into a human, and then watch the perfect mutation take place... The mother of all superbugs. I don't have time to rewrite what I have already written. In fact none of us have time to slow down for those who don't get it or who slow us down. (Combat veterans know this attitude very well.) Go to Rubicon and go to FTW and search for biowarfare or Baxter.
For about seven years now I have warned that an event like this would confirm that the die-off was planned... and underway. This sounds like a starting bell. Combine what we know about events in eastern Europe and this makes very sick sense. I don't think the elites will be able to control this anymore than they can fully control the collapse; or than Warren Buffet could control getting his clock cleaned... But then again, Buffet may be screaming louder than he's actually hurt.
OFFICIALS INVESTIGATE HOW BIRD FLU VIRUSES WERE SENT TO UNSUSPECTING LABS
http://www.google.com/hostednews/canadianpress/article/ALeqM5jJ4CmDnp1pP1ZqHShBeayzTuzsEA
On every front the real carnage is just beginning. Sharpen those senses of humor. I saw three people at the bank today have the ATM machine snatch their card. One happened right in front of me and two others were on their cell phones begging... This is also what was planned and PROMIS appears to be alive and well.
Now is an excellent time to find someone you really, really care about and make some serious, passionate love. If you don't have someone then do it to yourself...
If you don't love yourself, stay away from my dog.
MCR
Ein ähnliches Bild ergibt sich für den ökonomischen Diskurs in den Massenmedien:
Einen Mann wie Nouriel Roubini („der Mann, der die Finanzkrise voraus sah“) zu interviewen und zu portraitieren, ist unverfänglich; er fordert Korrekturen, verbreitet verhaltenen Optimismus, stellt das System weder in Frage noch sieht er es vor dem Peak Oil bedingten Kollaps stehen, und vor allem ist er nicht der kompetenteste Investigativ-Journalist bezüglich des 11. September – wer die ökonomische Expertise Rupperts anerkennt, muss die kriminalistische allemal zur Kenntnis nehmen.
Was die Eingangs erwähnten Investigativ-Journalisten und Terror-Experten angeht, die davon leben, dass sie das Mantra „Wie wir seit dem 11. September wissen...“ singen: so werden sie sich hüten, jemals den Versuch zu unternehmen, “Crossing the Rubicon“ und “From the Wilderness“ ad absurdum führen zu wollen. Man nimmt sich nicht das stärkste Glied einer Kette vor, sondern das schwächste – wie beispielsweise die “Loose-Change“-Jungs; hat man das schwächste, ganz besonders im Fokus der öffentlichen Aufmerksamkeit stehende Glied der Kette diskreditiert bzw. der Lächerlichkeit preisgegeben, braucht man sich um das stärkste erst gar nicht mehr zu kümmern. Michael C. Rupperts “Crossing the Rubicon“ ist die kleinste Maruschka der Recherchen zum 11. September.
Augenfällig ist aber auch, dass es maßgebliche Mitglieder des Chores der „Verschwörungstheoretiker“ des 11. September – wie pars pro toto der texanische Lautsprecher Alex Jones – vermeiden, besondere Aufmerksamkeit für “Crossing the Rubicon“, “From the Wilderness“ und Michael C. Ruppert zu schaffen. Das erscheint logisch: Warum sollte sich jemand noch weiterhin mit journalistischen Stümpereien und Halbwahrheiten befassen, wenn er es mit journalistischem Können zu tun haben kann? Im gleichen Zusammenhang frage man beispielsweise auch einmal Michael Moore, von wo er eigentlich manch brisante Information für seinen völlig unzulänglichen, grandios an der Tischplatte vorbeizielenden “Fahrenheit 9/11“-Film her bezogen hat, ohne seine in Anspruch genommenen Anfangsquellen offenzulegen. Von Gore Vidal ganz zu schweigen.[111]
Wer sich jedenfalls von der journalistischen Exzellenz, die “From the Wilderness“ – vertreten u. a. von Dale Allen Pfeiffer, Stan Goff, Carolyn Baker, Michael Kane, Jenna “Lady“ Orkin, Catherine Austin Fitts und Peter Dale Scott – ausmacht, überzeugen möchte: die FTW-Archive stehen offen, um entdeckt zu werden.
(Verlinkung: www.fromthewilderness.com)
Zuletzt: Ein paar persönliche Worte{mospagebreak}
Zuletzt: Ein paar persönliche Worte
“Crossing the Rubicon“ ist ein mutiges, engagiertes Buch von einem mutigen, engagierten Menschen. Der VdT kann sich nicht des persönlichen Urteils enthalten, dass er in “Crossing the Rubicon“ das wichtigste Buch unserer Zeit erblickt, eine Pioniertat. Die wirtschaftlich-geopolitischen Zusammenhänge, ohne deren Berücksichtigung eine Betrachtung des 11. September erheblich an Substanz verliert, werden so akkurat und gewissenhaft von Michael C. Ruppert dargebracht, dass dies allein schon dafür sorgt, dass “Crossing the Rubicon“ von jedwedem Werk über den 11. September und Peak Oil weit absticht. Das hier geleistete kann kaum hoch genug eingeschätzt werden, allzumal gegen den offiziellen “9/11-Report“ gehalten.
Wer zu “Crossing the Rubicon“ greift – womit der VdT das erreicht hätte, worum es ihm in dieser Buchbesprechung ging – , den erwartet die ungeheuerlichste Detektiv-Geschichte, die er jemals in seinem Leben lesen wird. Der sprachliche Stil, der hierbei zum Tragen kommt, ist nicht dem unähnlich, den man im Krimi-Genre wohl “hardboiled“ nennen würde. Das schließt mit ein, dass “Crossing the Rubicon“ streckenweise (falls man den tragikomischen Humor des Autoren teilt) sogar lustig ist. Der VdT hat sich jedenfalls einige Male – beinah erschrocken – dabei erwischt, wie er plötzlich lauthals loslachen musste.
Was den Autoren selber angeht, so ist sich der VdT sicher: Manch ein Leser, der die Biographie von Michael C. Ruppert studiert, insbesondere als “Info-Cop“ und “Pointman“ für den Sachverhalt “CIA / Drogen / 11. September / Peak Oil / Verschuldungs- und Finanz-Crash“, und dann die lexikalische Bedeutung von „Held“ nachschlägt, manch einer von diesen Lesern wird eine lebende Entsprechung dafür kennen gelernt haben.
Und jetzt noch ein wirklich sehr persönlich gehaltener Schluss. Indem der VdT diesen Artikel geschrieben hat, darf man annehmen, hat auch er seinen Rubikon überschritten. Da sag ich nun ich.
Nach allem, was ich gelesen, gesehen und wahrgenommen habe über den 11. September: auf gewisse Weise glaube ich, wollte man – oder nahm billigend in Kauf – dass die Anschläge irgendwann als getrickst erscheinen. Freilich: grundsätzlich sind, falls „handwerkliche Fehler“ bei der Durchführung eines „alternativ“ betrachteten 11. September vorliegen, selbige wohl auf einen Wettlauf gegen die Zeit zurückzuführen. Im Sinne der Ruppert’schen Lesart handelt es sich beim „alternativ“ betrachteten 11. September um eine Art von Verzweiflungstat – es musste schnell gehen, beides eilte:
- die Opportunity nahte
und
- die Wirtschaftsaussichten waren schlecht – historisch schlecht: „Peak Oil ante portas.“
Unter diesem Gesichtspunkt möchte ich noch einmal ganz direkt auf den “Economic Alert“ von FTW am 9. September 2001 verweisen, zwei Tage vor den Anschlägen.
Andererseits: Vielleicht war es ja okay, dass die Experten sogleich rochen, dass etwas „faul im Staate Dänemark“ war; genug von ihnen mach(t)en mit beim “Business as usual.“ Und vielleicht ist es ja okay, dass dem Publikum der Laien ebenfalls nicht ganz mulmig zumute ist; genug von ihnen schweigen. Irgendwann wird es dann vielleicht ganz aufhören, ein Geheimnis zu bleiben bzw. bleiben zu müssen. Vielleicht wird es irgendwann eingestanden, in dem Sinne: „Wir haben das geschafft – was glaubst du, was wir noch schaffen werden!“ Das wäre dann die sich peu à peu vollziehende Taktik der Full-Spectrum-Einschüchterung mit einem gewaltigen Schluss-Crescendo als “...a politically useful tool“: WELCOME TO THE TERRORDOME!
So oder so hat man es – auf die zwei kleinsten Maruschka-Puppen runter gebrochen – beim 11. September nach wie vor mit zwei Dingen zu tun:
- dem ultimativen Angriff auf die Psyche der Welt,
und
- der Frage, praktisch aus Caesars Zeiten: „Cui bono?“
All das zu sagen ist vielleicht unvernünftig. Es nicht zu sagen wäre demnach vernünftig. Der, um es wieder so zu sagen: VdT ist allerdings der Auffassung (und er kennt hinreichend Beispiele dafür aus seinem eigenen Leben), dass „vernünftig“ oftmals nur eine nette Umschreibung für „feige“ ist. Des Weiteren ist er der Auffassung, dass falsche Behauptungen nur solange – im Einzelnen wie im Kollektiv – fortbestehen und Wirkung zeitigen können, solange die Widersprüche, Legenden, Manipulationen, propagandistischen Manöver und offensichtlichen Lügen, auf denen falsche Behauptungen fußen (und am Ende hinken...), nicht zur Kenntnis genommen werden. Das beste Buch, das diesbezüglich für den 11. September und seine Verflechtungen mit dem Phänomen Peak Oil zur Verfügung steht, ist “Crossing the Rubicon.“ Oder wie Richard Heinberg empfiehlt: “If you want to understand the dynamics of the oil-money-drugs-and-war-imperial system in which we are all embedded, start with this book.“
Michael C. Ruppert: “Crossing the Rubicon. The Decline of the American Empire at the End of the Age of Oil”, Gabriola Island, B. C., New Society Publishers, 2004, 674 Seiten.
[1] siehe Richard C. Duncan: “The Peak of World Oil Production and the Road to the Olduvai Gorge“ unter: www.hubbertpeak.com/Duncan/olduvai2000.html
[2] Ruppert: „Crossing the Rubicon“, New Society Publishers, 2004, Seite 19.
[3] ebd., Seite 31. Ruppert gibt über die Studie zu bedenken: „Because it was not an official government document and not widely circulated, it could come closer to telling the truth without risking panic in the financial markets.”
[4] ebd.
[5] ebd., Seite 47 – 48. Für eine vertiefende Analyse der Rede siehe Kjell Aleklett: “Dick Cheney, Peak Oil and the Final Count Down” unter: www.peakoilnet.com/Publications/Cheney_PeakOil_FCD.pdf
[6] Ruppert: „Crossing the Rubicon“, Seite 41 – 44, 574.
[7] ebd., Seite 44.
[8] ebd., Seite 42.
[9] ebd. Seite 43.
[10] ebd., Seite 412 – 414.
[11] ebd., Seite 412.
[12] ebd., Seite 101. Zur Vorstellung des PNAC abseits von Michael C. Ruppert siehe William Rivers Pitt: “Project for a New American Century – PNAC” unter: www.informationclearinghouse.info/article1665.html
[13] siehe Zbigniew K. Brzezinski: “The Grand Chessboard: American Primacy and its Geostrategic Imperatives”, Basic Books, 1997. Auch dem Verfasser dieser Buchbesprechung erscheint “Chessboard“ weitaus bedeutsamer für einen grundlegenden Begriff dessen, was (geo-)politisch in der Welt vor und nach dem 11. September 2001 passiert ist, als jeder Nebelkerzen werfender “Clash of Civilizations“-Diskurs à la Samuel Huntington.
[14]siehe Ruppert: „Crossing the Rubicon“, Seite 530.
[15] ebd.
[16] ebd., Seite 101.
[17] siehe ebd., Seite 575, sowie: www.historycommons.org/context.jsp?item=a030399newpearlharbor
[18] siehe Ruppert: “Crossing the Rubicon“, Seite 575.
[19] ebd., Seite 84.
[20] ebd., Seite 84 – 85.
[21] ebd., Seite 82. Man beachte in diesem Zusammenhang der „Kontinuität“ auch, dass Peter Dale Scott zurecht darauf nachdrücklich hinweist, dass Henry Kissinger und Zbigniew Brzezinski zwar unterschiedlicher Regierungen angehörten, gleichwohl direkte Nachfolger im „Nationalen-Sicherheitsberater-Wesen“ der USA waren.
[22] ebd., Seite 86.
[23] ebd., Seite 109.
[24] ebd., Seite 58.
[25] ebd., Seite 50.
[26] ebd., 59.
[27] siehe Peter Dale Scott: “Drugs, Oil, and War. The United States in Afghanistan, Columbia, and Indochina”, Rowman & Littlefield Publishers, 2003, Seite 32 - 33. Wie Michael C. Ruppert in “Crossing the Rubicon”, kann auch der Verfasser dieses Textes nur empfehlen, Scotts Werk zur Vertiefung des Sachverhalts Drogen-Öl-Krieg in die Hand zu nehmen.
[28] ebd., Seite 31 – 32.
[29] siehe Ruppert: “Crossing the Rubicon“, Seite 68.
[30] ebd.
[31] ebd.
[32] ebd.
[33] vgl. ebd., Seite 96.
[34] ebd.
[35] ebd., Seite 102.
[36] ebd., Seite 25.
[37] ebd., Seite 427 – 428.
[38] ebd., Seite 428.
[39] ebd., Seite 430.
[40] ebd., 435.
[41] ebd., 435 – 436.
[42] vgl. ebd., Seite 436.
[43] ebd., Seite 427.
[44] ebd., Seite 397, vgl. des Weiteren Seite 309.
[45] ebd., Seite 337.
[46] vgl. ebd. Seite 333 – 356: “Wargames and High Tech“.
[47] ebd., Seite 345. Für die Definition von “Warrior“ als “live fly“-Exercise siehe Seite 368.
[48] ebd., Seite 338 – 340.
[49] ebd., Seite 339.
[50] ebd. Seite 338.
[51] vgl. ebd., Seite 225 – 237: „Penetration“.
[52] ebd., Seite 237.
[53] ebd., Seite 348. Vgl. ebd. des Weiteren die Rolle der “Joint Chiefs of Staff“, in diesem Fall besonders die von General Ralph Eberhart.
[54] ebd. Seite 348.
[55] ebd., 433.
[56] ebd., Seite 405.
[57] vgl. ebd. Seite 406.
[58] vgl. ebd., Seite 406 – 411. Für eine exzellent geschriebene, sich ganz auf den “Case against Dick Cheney“ konzentrierende Zusammenfassung von Motive / Means / Opportunity in “Crossing the Rubicon“ siehe Michael Kanes Artikel unter: www.fromthewilderness.com/free/ww3/011805_simplify_case.shtml
[59] Ruppert: “Crossing the Rubicon“, Seite 3.
[60] ebd., Seite 13.
[61] ebd., Seite 3.
[62] Als “9/11-Bücher“, die den gleichen Weg beschreiten und die der VdT als einzige neben “Crossing the Rubicon“ – abgesehen von Mike Rupperts Gebrauch des “9/11-Reports“ sowie von Richard Clarkes Buch “Against all Enemies“, Zbigniew Brzezinskis “The Grand Chessboard“ und James Bamfords “Body of Evidence“ macht – empfehlen kann, einerlei ob es sich dabei um „Verschwörungstheoriebücher“ handelt oder Sachbücher offizieller Tonart, sind: Paul Thompson: “The Terror Timeline“ (Harper Collins Publishers, 2004), Ahmed Mosaddeq Nafeez: “The War on Freedom“ (Progressive Press, 2002) und Peter Dale Scott: “The Road to 9/11“ (University of California Press, 2007).
[63] Ruppert: “Crossing the Rubicon“, Seite 3.
[64] siehe George White, jr.: “The Pimps have left the Building“ unter: www.shafr.org/2009/02/the-pimps-have-left-the-building/
[65] siehe Ruppert: “Crossing the Rubicon“, Seite 208.
[66] ebd., Seite 216.
[67] siehe ebd., sowie: Seite 208, 214 – 218.
[68] ebd., Seite 206.
[69] ebd., Seite 216.
[70] ebd., Seite 217.
[71] ebd., Seite 218.
[72] vgl. ebd., Seite 152.
[73] ebd., Seite 153.
[74] ebd., Seite 154 – 155.
[75] ebd., Seite 170.
[76] vgl. ebd., Seite 238 – 253: “9/11 Insider Trading, or ’You Didn’t Really See That, Even Though We Saw It.“
[77] ebd., Seite 239.
[78] siehe ebd., Seite 82.
[79] siehe Richard Heinberg: “Öl-Ende. The Party’s Over“, Riemann-Verlag, 2008, Seite 139 – 140.
[80] ebd., Seite 149 – 150.
[81] ebd., Seite 150 – 151.
[83] vgl. George White jr.: “The Pimps have left the Building“ unter: www.shafr.org/2009/02/the-pimps-have-left-the-building/, der die Bush-Administration einer “sociology of pimp-dom” unterzieht: “Who needed an investigation of 9/11? Not the Notorious GWB, remember. He plied we-the-people with an intoxicating brew of tax cuts and jump cuts of bin Laden videos, promising how wonderful it would be. Even as he relented on a 9/11 investigation and a pliant public prepared to surrender blood and treasure for a fraud, he reminded us that none of this was his fault; it was just the appropriate response to a new situation in the world. In other words, “don’t hate the Player, hate the game.”
[84] Ruppert: “Crossing the Rubicon“, Seite 455.
[85] ebd., Seite 454.
[86] ebd., Seite 455.
[87] ebd.
[88] ebd., Seite 456.
[89] ebd., Seite 456.
[90] vgl. ebd., Seite 404.
[91] vgl. Peter Dale Scott : “The Road to 9/11”, Seite 225 – 226.
[93] Ruppert: “Crossing the Rubicon“, Seite 1, ein Zitat Richard Cheneys.
[94] ebd., Seite 572.
[95] ebd., Seite 412.
[96] ebd., Seite 397, vgl. des Weiteren Seite 309.
[97] vgl. Endnote 58, Rolle der “Joint Chiefs of Staff”.
[98] siehe Endnote 10, Erklärung des Präsidenten vom Mai 2001.
[99] Ruppert: “Crossing the Rubicon“, Seite 567.
[100] siehe Endnote 5.
[101] Ruppert: “Crossing the Rubicon“, Seite 559.
[102] ebd., Seite 568.
[103] ebd., Seite 42.
[104] Richard Heinberg: „Öl-Ende. The Party’s Over“, Seite 145.
[105] siehe Endnote 2.
[106] siehe Endnote 4.
[107] Ruppert: “Crossing the Rubicon“, Seite 562.
[108] vgl. Michael C. Ruppert und Jamey Hecht: “The NY Times puts 9-11 Questions in the Grave” unter: www.fromthewilderness.com/free/ww3/060706_questions_grave.shtml
[110] Ruppert: “Crossing the Rubicon“, Seite 476 – 477.
[111] ja, selbst unter Peak Oil Leuten wird Ruppert gerne gemieden, ein Beispiel: James Howard Kunstler, der Autor des extrem empfehlenswerten Buchs: “The Long Emergency“, Atlantic Books, 2005.