Lieber Leser,
RWE-Chef Martin Schmitz hat im Gespräch mit der „Rheinischen Post“ betont, dass sich der Energiekonzern nach potenziellen Zukäufen umschaue. „Wir schauen uns an, wo wir vielleicht punktuell Zukäufe tätigen können. Dabei interessieren uns Kraftwerke ebenso wie große Batteriespeicher“, sagte der Manager.
Hierbei stünden die Länder im Fokus, in denen man bereits aktiv sei, sprich Deutschland, Großbritannien und die Beneluz-Länder. Interessant seien solche Regionen, „in denen Strom besonders knapp wird“. Als Richtwert fungiere die Rendite der Ökostromtochter Innogy. Mögliche Zukäufe müssten sich daran messen lassen und eine mindestens ebenso hohe Rendite aufweisen. Spekulationen um eine Übernahme der heimischen Rivalen Steag und Uniper erteilte Schmitz eine Abfuhr.
Appell an die Bundesregierung
Zugleich forderte der RWE-Chef im Zuge des Atomausstieges und der schrittweisen Schließung konventioneller Kraftwerke ein Entgegenkommen des Bundes. „Bis 2022 werden alle Kernkraftwerke abgeschaltet und über 70 weitere Kraftwerke stillgelegt“, sagte er. Um die Stromversorgung trotz der damit verbundenen Kapazitätseinbußen auch in Zukunft zu gewährleisten, müsse sich das Versorgungsmodell verändern. Ein Kapazitätsmarkt nach dem Vorbild Großbritanniens wäre eine mögliche Lösung. Dies würde den Bund laut Schmitz jährlich rund 2 Mrd. Euro kosten.
Was macht die Aktie?
Die RWE-Aktie befindet sich seit Mitte Dezember in einem starken Aufwärtstrend. Seither stehen Kursgewinne von knapp 40 Prozent zu Buche. Wichtige charttechnische Hürden warten nun bei der psychologisch wichtigen 16,00-Euro-Marke und danach bei 16,45 Euro, dem Jahreshöchststand vom vergangenen Juli.
Herzliche Grüße
Ihr Robert Sasse