Lieber Leser,
der chinesische Markt ist aus Sicht von Volkswagen der mit Abstand wichtigste Einzelmarkt weltweit. Im vergangenen Jahr wurde der Absatz um 12 Prozent auf fast 4 Mio. Fahrzeuge gesteigert. Insgesamt verkauften die Wolfsburger 10,3 Mio. Autos, so dass der auf China entfallende Anteil fast 40 Prozent ausmachte.
Im bisherigen Jahresverlauf hat sich die Lage im Reich der Mitte allerdings etwas eingetrübt. Zwischen Januar und März gingen die Verkaufszahlen um 6,7 Prozent auf 891.500 Einheiten zurück. Ob sich hieraus schon ein Muster für die kommenden Monate ableiten lässt, ist schwierig zu sagen. Viele Experten hatten speziell für China vor einem Nachfragerückgang gewarnt. Volkswagen selbst geht für 2017 von einem Verkaufsplus von 4 bis 5 Prozent aus.
So sehen die Pläne für China aus
Fakt ist, dass Volkswagen im Bereich Elektromobilität deutlich zulegen muss. Denn ab kommendem Jahr müssen Autohersteller in China bestimmte Quoten bei der E-Autoproduktion erfüllen. Nach aktuellem Stand soll der Anteil von reinen E-Wagen und Hybridfahrzeugen 2018 bei 8 Prozent liegen und in den Jahren danach weiter erhöht werden. Die Staatsführung will auf diese Weise der starken Luftverschmutzung in den Großstädten Herr werden. Möglich ist hierbei auch, Kreditpunkte von anderen Autoherstellern zu erwerben, die diese beim Verkauf ihrer Elektro- und Hybridfahrzeuge erhalten.
Nun stellte der für China zuständige VW-Manager Jochem Heizmann klar, dass man gewillt sei, die geforderten Quoten aus eigener Kraft zu erreichen. Bis 2020, so der Plan, will man in China 400.000 E-Autos verkaufen. Fünf Jahre später sollen dann bereits 1,5 Mio. Stromer aus den Autohäusern rollen. Als Partner fungiert dabei der chinesische Autobauer Anhui Jianghuai Automobile (JAC).
Aktie zieht an
Nach dem Erreichen eines neuen 12-Monats-Hochs Ende Januar befand sich die VW-Aktie in den letzten Wochen auf dem absteigenden Ast. Seither hat der Autowert in der Spitze knapp 15 Prozent eingebüßt. Für neuen Auftrieb sorgen nun die überraschend vorgelegten, zahlenmäßig sehr erfreulichen Eckdaten zum ersten Quartal. Das operative Ergebnis konnte demnach um knapp 30 Prozent verbessert werden.
EinBeitrag von Hermann Pichler.
Herzliche Grüße
Ihr Robert Sasse