Liebe Leser,
die Liste der Skandale und Verfehlungen des US-Fahrdienstvermittlers Uber ist schier endlos. Neben Sexismus-Vorwürfen, aufgebrachten Kunden, zweifelhaften Managemententscheidungen sowie fragwürdigen Arbeitsbedingungen musste sich der US-Konzern zuletzt mit eklatanten Verlusten herumschlagen. So meldete das 2009 im Silicon Valley gegründete Unternehmen für das zurückliegende Jahr Einbußen in Höhe von 2,8 Milliarden Euro.
Darüber hinaus wurde der Fahrdienst des Konzerns in diversen großen Ländern verboten, da Uber gegen geltendes Recht verstoße. Der Vorwurf lautet: Die Fahrer des Taxi-Konkurrenten verfügen über keine gesetzeskonforme Beförderungsprüfung, welche sowohl gesundheitliche Aspekte als auch Ortskenntnisse bescheinigen soll.
Axel Springer steigt bei Uber ein
Aufgrund der äußerst umstrittenen Situation des US-Dienstleisters dürfte es nun umso überraschender sein, dass das deutsche Verlagshaus Axel Springer in jenen Konzern investieren will. Über die Höhe der Beteiligung machte der MDax-Konzern zunächst keine Angaben. Eine Sprecherin erklärte allerdings, dass das Investment minimal sei und somit vielmehr als reines Finanzinvestment zu betrachten sei. Damit wäre eine „strategische Investition“ ausgeschlossen, so die Sprecherin weiter.
Ex-Bild-Chef als Uber-Berater verpflichtet
Erst vor wenigen Tagen wurde bekannt, dass Ex-Bild-Chef Kai Diekmann als Berater für Uber arbeiten werde. Diekmann schied Anfang Januar als Chefredakteur des Springer-Blattes aus. Meiner Meinung nach dürfte der enge zeitliche Zusammenhang zwischen den Investitionsbestrebungen des Verlags sowie der Verpflichtung eines ehemaligen Chefredakteurs jedenfalls kein Zufall sein.
Weitere Investition ins Silicon Valley
Bereits 2012 tätigte Axel Springer eine Minimalinvestition. Ziel war das ebenfalls im Silicon Valley gegründete Unternehmen Airbnb, welches man seither in Sachen Marketing unterstützt.
Herzliche Grüße
Ihr Robert Sasse