Liebe Leser,
wir staunten nicht schlecht, als vor Kurzem bekannt wurde, dass das MDAX-Unternehmen Salzgitter AG offenbar für Importe im Bereich Grobblech Strafzölle an die USA zu entrichten habe. Schien es doch bisher so, dass die von Donald Trump angekündigten Maßnahmen lediglich drohenden Charakter hatten.
Der Vorwurf
Die US-Behörden begründeten die Sanktionszölle mit einer von US-Herstellern forcierten Dumping-Klage. Der Vorwurf lautet: Der deutsche Stahlkonzern habe mit Dumping-Praktiken erhebliche Schäden auf Seiten der betroffenen US-Unternehmen verursacht. Die Salzgitter AG äußerte sich bereits letzte Woche zu den Vorwürfen und gab bekannt, dass die Entscheidung des US-Handelsministeriums nicht nachvollziehbar sei.
Salzgitter-Chef antwortet mit deutlichen Worten
Nun schaltet sich auch Jörg Fuhrmann, Vorstandsvorsitzender bei Salzgitter, in die Affäre mit ein. Dies geht aus einem Interview der „WirtschaftsWoche“ mit dem Manager hervor. Fuhrmann machte klar, dass Salzgitter nicht vorhabe, auch nur eine Tonne, welche mit jenem Zoll behaftet sein wird, in die USA auszuliefern.
Des Weiteren sei der „US-Markt für Großrohre, die aus den Grobblechen geschmiedet werden, […] derzeit ohnehin nicht sehr ergiebig.“ Fuhrmann betonte noch einmal, dass die Angelegenheit „keine Blutspur“ in der Unternehmensbilanz zur Folge habe. Die Anschuldigungen als Ganzes wies der Manager mit deutlichen Worten zurück: So seien die Vorwürfe „willkürlich“ und „absurd“.
Aktie gerät zunehmend unter Druck
Seit der Veröffentlichung des Strafzoll-Eklats geriet die Aktie des Unternehmens zunehmend unter Druck. Am Donnerstagmittag musste das Wertpapier einen Verlust von 2,5 Prozent hinnehmen. Im Verlauf der letzten 7 Tage verlor das Papier 11,8 Prozent.
Deshalb ist es meiner Meinung nach auch kaum verwunderlich, dass der Vorstandsvorsitzende nun mit drastischer Wortwahl reagiert, um den Anlegern zu zeigen, dass die Situation durchaus unter Kontrolle ist.
Herzliche Grüße
Ihr Robert Sasse