Angesichts der Schieflagen der Banken haben der ehemalige Goldman Sachs-Manager Paulson mit Fed-Chef Bernanke den Plan ausgeheckt, Lehman Brothers im Herbst 2008 Pleite gehen zu lassen, um die Krise nach Europa zu exportieren und auch die dortigen Staaten zu zwingen, die Banken zu staatlich dominierten Institutionen zu machen.
Der am 19. September 2008 von der US-Regierung vollzogene Systemwechsel von der freien Marktwirtschaft zum Staatskapitalismus durch Übernahme der Schulden der Banken in unbegrenztem Umfang ist ein einmaliger Akt der Willkür, in dem der Bock zum Gärtner gemacht wird.
Anstatt diejenigen zu bestrafen, die Misswirtschaft betrieben haben, werden Banken mit Steuergeldern saniert, schlimmer noch, später soll der Steuerzahler durch die versteckte Inflation die Zeche bezahlen. Es war klar, dass die Summe von 700 Milliarden US-Dollar nie ausreichen würde, um die Probleme des US-Finanzsystems zu lösen.
Da der Dollar die Leitwährung der westlichen Welt ist, wird man weiterhin versuchen, dem gesamten Planeten den finanziellen Willen der USA aufzuzwingen. Europa hat das Problem, dass in Spanien, Großbritannien und Osteuropa Zeitbomben schlummern, die in ihrer Dimension mit der amerikanischen Situation vergleichbar sind.
Doch China und Indien gewinnen immer mehr Einfluss, um die USA zur Räson zu rufen. Es ist ökonomische Barbarei, die Gesetze des Marktes außer Kraft zu setzen und ohne jede demokratische oder juristische Kontrolle marode Unternehmen mit Steuergeldern zu sanieren.
Bereits vor dem Bailout wurden von der US-Regierung 200 Milliarden US-Dollar für die Hypothekenfirmen Fannie Mae und Freddie Mac, 300 Milliarden US-Dollar für den Hypotheken-Versicherer Federal Housing Administration, 85 Milliarden US-Dollar für den Versicherer AIG zur Verfügung gestellt.
Die jetzt beschlossene Gründung einer neuen Staatsbehörde für den Erwerb fauler Kredite und Wertpapiere im Wert bis zu einer Billion Dollar, die sogenannte "Public Investment Corporation", nichts anderes als eine Bad Bank, soll angeblich das Bankensystem stabilisieren, ist in Wahrheit jedoch nur eine versteckte Steuererhöhung durch inflationäre Aufblähung der Geldmenge.
Nimmt man historische Vergleiche wie die Rettung des schwedischen Bankensystems Anfang der 1990er Jahre, als die Rettungsaktion sechs Prozent des Bruttosozialprodukts kostete, oder den Fall Japan, wo man von einem Wert von 20 Prozent des BSP ausgeht, so dürfte die amerikanische Variante ebenfalls mindestens 20 Prozent des Bruttosozialproduktes oder mehr kosten, was einer Rettungssumme von 2.800 Milliarden US-Dollar plus x entspricht.
Rechnet man das Ganze auf die Weltwirtschaft hoch, wobei des Weltbruttosozialprodukt im Jahr 2007 in etwa 50 Billionen US-Dollar umfasste, so könnte die Weltwirtschaftskrise die weltweiten Staaten etwa zehn Billionen US-Dollar plus x kosten - eine Summe, die nur noch einen Schluss zulässt: das Weltfinanzsystem ist nach allen Grundsätzen ordnungsgemäßer Buchführung bankrott.
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