Lieber Investor,
Den Einreisestopp für Personen aus bestimmten muslimischen Ländern haben diverse Bundesrichter gestoppt. Die groß angekündigte Beerdigung von Obamacare hat der Kongress im ersten Anlauf gar nicht zur Abstimmung zugelassen, weil noch zu viele Fragen offen und zu viele Punkte strittig waren.
Nun wirkt der Präsident angeschlagen. Die versprochenen Deals bleiben aus, von den Erfolgen ganz zu schweigen. Sowohl was die präsidiale Macht als auch das eigene Verhandlungsgeschick betrifft, klafft eine immer deutlicher werdende Lücke zwischen Anspruch und Wirklichkeit.
Donald Trump ist nicht der erste Populist, dem dies widerfährt. Erinnern Sie sich noch an Ronald Schill und die von ihm gegründete Partei Rechtsstaatlicher Offensive? Lang ist es her, aber in den Jahren 2001 bis 2003 war der als ‚Richter Gnadenlos‘ im Volk bekannte Schill Innensenator und Zweiter Bürgermeister in Hamburg.
Löst sich die Wall Street vom Trumpschen Zauber?
In Amt und Würden verschaffte er der Hamburger Polizei neue Uniformen, scheiterte aber ansonsten mehr oder weniger auf der ganzen Linie. Sein Beispiel zeigt, was in Kürze auch für Donald Trump und andere Politiker, die sich seiner Taktiken bedienen, gelten könnte: Im Wahlkampf ist es jedem Populisten leicht, den Lautsprecher abzugeben und mit bizarren Forderungen auf Stimmenfang zu gehen.
Das politische Amt selbst erfordert jedoch andere Qualitäten, und wenn die nicht oder nicht ausreichend vorhanden sind, beginnt der Stern des Populisten schnell zu sinken. Dieses Schicksal könnte auch Donald Trump unmittelbar bevorstehen. Die ersten 100 Tage seiner Präsidentschaft sind in wenigen Tagen vorbei. Dann ist es Zeit, ein erstes Fazit zu ziehen und danach wird auch der Wind rauer werden.
EinBeitrag von Dr. Bernd Heim.
Herzliche Grüße
Ihr Robert Sasse