BAMF: Tausende Flüchtlinge bekennen sich als Taliban-Kämpfer. Sicherheitsbehörden sind alarmiert.
Im Zuge der Flüchtlingskrise sind ab 2015 womöglich mehrere Tausend Taliban-Kämpfer aus Afghanistan nach Deutschland gekommen. Das meldete das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (Bamf) den deutschen Sicherheitsbehörden.
Wie der SPIEGEL in seiner aktuellen Ausgabe berichtet, ermittelt der Generalbundesanwalt deshalb bereits in mehr als 70 Fällen. Sechs Männer sitzen in Untersuchungshaft.
Nächste Woche beginnen in Berlin und Koblenz die ersten Verfahren gegen beschuldigte Afghanen. Insgesamt besteht bei einer mittleren vierstelligen Zahl von Flüchtlingen der Verdacht, dass es sich um frühere Taliban-Mitglieder handelt.
Die Betroffenen haben sich während des Asylverfahrens selbst belastet. Ob es sich tatsächlich um ehemalige Taliban-Kämpfer handelt, ist bisher unklar. Die Behörden rätseln noch über die Motive der Beschuldigten: Manche hoffen womöglich auf bessere Bleibeperpektiven, wenn sie sich als ehemalige Taliban ausgeben.
Ermittler rechnen nun mit zahlreichen Terrorprozessen gegen mutmaßliche Taliban- Kämpfer – zusätzlich zu den laufenden Verfahren gegen angebliche Mitglieder des IS. Generalbundesanwalt Peter Frank hatte die Landesjustizminister erst im Januar in einem Brandbrief gewarnt, die „Grenzen der Leistungsfähigkeit“ seiner Leute seien erreicht.