Liebe Leser,
Von der Öffentlichkeit fast unbemerkt endet heute ein Stück deutscher Börsengeschichte: Die älteste deutsche Aktie soll vom Kurszettel verschwinden.
Die Anfänge des Unternehmens, das die älteste deutsche Aktie stellt, reichen 191 Jahre zurück. Im Jahr 1826 wurde in der Domstadt Köln die „Preußisch-Rheinische-Dampfschifffahrtsgesellschaft“ gegründet, die damals Betreiberin von Schaufelrad-Dampfern wie der „Concordia“ oder „Friedrich Wilhelm“ war.
Der Großaktionär will seinen Aktien-Anteil auf 100% aufstocken
Später fusionierte das Unternehmen mit der Düsseldorfer Dampfschifffahrtsgesellschaft Nieder- und Mittelrhein zur „Kölnischen und Düsseldorfer Gesellschaft“. Die heutige Köln-Düsseldorfer Deutsche Rheinschifffahrt AG (KD) ist das älteste börsennotierte Unternehmen in Deutschland. Seit dem Jahr 1832 befindet sich die Aktie ohne Unterbrechung auf dem deutschen Kurszettel.
Doch das wird jetzt ein Ende haben. Denn heute findet an Bord der „MS Rheinenergie“ eine außerordentliche Hauptversammlung der KD AG statt, auf der über den Börsenrückzug des Unternehmens befunden wird. Das Ziel: Der Großaktionär will seinen Aktien-Anteil auf 100% aufstocken.
Dass das Vorhaben gelingt, die freien Aktionäre per Squeeze-out aus dem Schifffahrtsunternehmen zu drängen und die Aktie vom Kurszettel streichen zu lassen, steht dabei außer Frage.
Herzliche Grüße
Ihr Robert Sasse