Lieber Investor,
nicht immer ist in Wirtschaft oder in der Politik der, der offiziell den Titel trägt, auch derjenige, welcher wirklich die Macht in seinen Händen hält. Sehr oft sitzen die wahren Entscheidungsträger nicht für alle sichtbar in der ersten Reihe, sondern verborgen im Hintergrund und ziehen von dort die Strippen.
Die dezente Führung aus dem Hintergrund heraus ist keine deutsche Spezialität
In Polen ist PiS-Parteichef Jaroslaw Kaczynski zwar nicht in der Regierung, wohl aber derjenige, der die allgemeine Richtung vorgibt. Beim Volkswagenkonzern war es schon immer eine spannende Frage, wessen Stimme die gewichtigere ist, die des jeweils amtierenden Vorstands oder die von Ferdinand Piëch bzw. der Familien Porsche und Piëch im Hintergrund.
Diese dezente Führung aus dem Hintergrund heraus ist keine deutsche oder polnische Spezialität. Sie ist überall auf der Welt anzutreffen und sie wird mal mehr und mal weniger offensiv gelebt. Meist bemerken wir diese Art der Führung nicht, weil sie sich bemüht, relativ geräuschlos zu arbeiten. Zu viel Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit lenkt ab und schadet zumeist. Aus diesem Grund ist sie nicht gewünscht.
Daraus zu schließen, es gäbe die dezente Führung aus dem Hintergrund nicht, ist allerdings ein Trugschluss. Nur wenn sich die Protagonisten wie im Fall von Jaroslaw Kaczynski und Ferdinand Piëch selbst aus der Deckung wagen, oder wenn ein Mann an die Macht kommt, der so offensichtlich mit dem politischen Establishment auf dem Kriegsfuß steht wie Donald Trump in den USA, wird deutlich, das nicht unbedingt Regierungen und Parlamente die Politik bestimmen oder Manager ein Unternehmen führen, sondern eine mächtige, demokratisch nicht legitimierte Elite im Hintergrund.
EinBeitrag von Dr. Bernd Heim.
Herzliche Grüße
Ihr Robert Sasse