Möglicher Wahlsieg Le Pens: EU diskutiert Kapitalverkehrskontrollen. Befürchtung, dass im Fall eines Wahlsiegs der Euro-feindlichen Kandidaten Marine Le Pen oder Jean-Luc Mélenchon Kapital massenhaft aus Frankreich abgezogen werden könnte.
In der Europäischen Union macht man sich Sorgen um den Ausgang der französischen Präsidentenwahl: Auf Arbeitsebene haben daher Mitarbeiter der Regierungen, der Notenbanken und Finanzaufseher über Maßnahmen gesprochen, die auf den Wahlsieg der europaskeptischen Rechtspolitikerin Marine Le Pen folgen könnten.
Unter anderem stünden selbst Kapitalverkehrskontrollen für Frankreich ernsthaft zur Diskussion, berichtet die "Welt" unter Berufung auf Verhandlungskreise.
Die Verantwortlichen fürchten, dass im Fall eines Wahlsiegs der Euro-feindlichen Kandidaten Marine Le Pen oder Jean-Luc Mélenchon Kapital massenhaft aus Frankreich abgezogen werden könnte. Die zweitgrößte Volkswirtschaft der Eurozone könnte damit ernsthaft destabilisiert werden.
Bundesbank-Präsident Jens Weidmann hatte schon während einer Pressekonferenz beim Frühjahrstreffen des Internationalen Währungsfonds (IWF) gesagt, dass man auf alle Eventualitäten vorbereitet sei. Zu Details wollte sich der einflussreichste deutsche Notenbanker allerdings nicht äußern. Die Verantwortlichen fürchten, ansonsten die Märkte weiter zu beunruhigen.
Ein Austritt Frankreichs aus der Währungsunion, wie ihn gerade ein Wahlsieg der rechtsradikalen Front-National-Chefin Le Pen nach sich ziehen könnte, gilt unter Beobachtern als eine der größten Gefahren für die weltweite Stabilität an den Finanzmärkten. Der Fortbestand des Euro wäre nach einem "Frexit" extrem gefährdet.