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Leben zwischen Bomben und Zeitbomben

Schicksalswahl in Frankreich. Banken haussieren, Euro höher. USA auf Konfrontationskurs mit Nord-Korea und dem Iran. Zunehmender Protektionismus als globale Gefahr. Zunahme von Terroranschlägen. Venezuela droht der Staatsbankrott. Der steinige  Weg der Notenbanken  zur „Normalisierung“.

 

von Andreas Männicke

Am 23. April fand die Schicksalswahl für Europa in Frankreich statt. Die Sozialisten und Konservativen sind die Verlierer der Wahl.

 

Durch den Terroranschlag auf der Prachtstraße Champs Elysee am 21. April bekam Marine Le Pen ungewollt Wahlunterstützung. Nun werden also die Stichwahlen am 7. Mai entscheidend sein.

 

Es drohen den Anlegern aber auch geopolitische Konflikte der USA mit Nord-Korea und dem Iran und damit mittelbar auch mit China und Russland. Trump hat in Syrien und in Afghanistan bereits mit einer Bombardierung für Fakten gesorgt. Wird er aber auch Nord-Korea für einen Präventivschlag bereit sein? Neben den geopolitischen Spannungen drohen aber auch Zeitbomben an den Finanzmärkten, wobei zunehmender Protektionismus nur eine Gefahr von vielen darstellt.

 

Terroranschläge nehmen zu

In den letzten Wochen kam es zu einer ungewöhnlichen Aneinanderreihung von Terroranschlägen in Ägypten (gegen Christen), in  St. Petersburg, London, Stockholm und nun in Paris mit islamischem Hintergrund. Zudem kann es zu einem Terroranschlag der Taliban in dem angeblich „sicheren Herkunftsland“ Afghanistan, dem die Medien aber viel weniger Aufmerksamkeit schenkten im Vergleich zu dem Terroranschlag in Paris, obwohl es dort  140 Tote (!) und 160 Verletzte gab, in Paris aber „nur“ 2 Polizisten. Der Terroranschlag  in Paris half Le Pen, die nun zwei Wochen lang einen harten Wahlkampf gegen Marcron machen wird. Der 7. Mai wird dann der Tag der Wahrheit und Klarheit,  auch für Europa.

 

Perfider Anschlag gegen Borussia Dortmund durch einen Aktien-Zocker aus Habgier

Beim  Anschlag gegen den Mannschaftsbus von Borussia Dortmund gab es zwar drei Bekennerschreiben vom IS, aber der perfide Täter war „nur“ einen Short-Aktien-Zocker aus Habgier, indem er durch den Anschlag mit 15.000 Put-Optionen auf die fallenden Aktien von Borussia Dortmund viel Geld verdienen wollte. Während man sich in Paris wundert, warum die Terroristen immer ihre Pässe im Auto dabei haben und so für schnelle „Ermittlungserfolge“ sorgen, muss man die Ermittler in Dortmund in der Tat loben, dass Sie den Täter so schnell gefunden haben.

 

Droht nun ein Krieg in Nord-Korea?

Neben den Bomben bei Terroranschlägen beunruhigen aber die Bomben von Trump in Syrien und in Afghanistan. Waren diese Bomben etwa nur der Lackmustest für einen Präventiveschlag gegen Nord-Korea? Trump  deutete an, dass nun bei weiteren Provokationen durch Raketentests alle Optionen offen seien und Trump  ist ohnehin alles zuzutrauen.

 

Neue Konflikte mit dem Iran könnten eskalieren

Es beunruhigen aber auch die Aussagen vom US-Außenminister Tillerson, der die Atomverträge mit dem Iran für falsch hält, da Sie angeblich immer noch einen möglichen Bau einer Atombombe nicht hinreichend behindert. Tillerson gefällt auch nicht die Unterstützung durch die iranische Hisbollah im Jemen und in Syrien. In diesem Fall hat Tillerson Israel voll hinter sich, die nach wie vor dem Bau einer Atombombe Irans warnen und schon lange einen Präventivschlag gegen Iran planen. Da Russland und China aber im Bunde mit dem Iran sind, droht in Zukunft hier einen neuer Stellvertreter-Krieg mit dem Iran, wenn es die USA auf die Spitze treiben. Hier drohen also weiter geopolitische  Spannungen und Bomben, was auch die Aktienmärkte früher oder später negativ beeinflussen wird.

 

Banken haussieren, Euro höher

Größter Gewinner der Frankreichwahl sind die Banken. Deutsche Bank mit kräftigem Aufschlag. Auch Commerzbank mit drastischen Gewinnen. Ist das nachhaltig? Das am Montag markierte 15-Monatshoch in der Commerzbank-Aktie ist mit Vorsicht zu genießen: Schon in 14 Tagen könnten die Vorzeichen genau in die entgegengesetzte Richtung weisen. Und die Eurokrise ist keineswegs vorbei, obwohl es mit der Gemeinschaftswährung auch nach oben geht. Hier sind wohl Shorteindeckungen am Werk. Andererseits sieht es so aus, als ob der Euro noch Luft nach oben hat.

 

Finanz- und geldpolitische  Zeitbomben mit hoher Sprengkraft

Es drohen aber auch ein ganze Reihe von finanzpolitischen Zeitbomben mit enormer Sprengkraft wie ein zunehmender Protektionismus, was schon eines der Haupthemen beim G20 Treffen der Finanzminister in Washington war und wohl auch beim nächsten G20 Treffen der Staatschefs am 7./8. Juli  in Hamburg sein wird. Zunehmender Protektionismus wäre Gift für den Welthandel.  Einleiten könnte Trump die Krise mit der Einführung einer erhöhten Importsteuer zur Gegenfinanzierung der Unternehmenssteuerreform.

 

FED versucht den Spagat zur „Normalsierung“

Eine weitere Zeitbombe ist die zunehmende Verschuldung auf verschiedenen Ebenen  in Kombination mit der möglichen Beendigung der außergewöhnlichen Maßnahmen, neudeutsch „Quantitative Easing“ (QE) der Notenbanken, was de FED schon jetzt übt. Der Weg zur Normalisierung mit steigenden Zinsen ist steinig und nicht ganz ungefährlich. Bisher haben die Notenbanken durch ihr Quantitative Easing die Banken gerettet und auch Staatsbankrotte verhindert. Aber dabei wird mit der Niedrigzinspolitik, die die Zinslast des Staates künstlich enorm verringert, nur auf Zeit gespielt. Die FED will demnächst wieder Anleihen verkaufen und damit das Gegenteil von dem, was sie zuvor machte. Ob das gut geht?

 

Ein Ende des QE wird zum Bumerang

Wenn die Liquiditätszufuhr beendet wird, werden die Weltbösen Probleme haben, das hohe Kursniveau  aufrecht zu erhalten. Die amerikanischen Aktienmarkt ist ohnehin stark überbewertetet. Zu stark steigende  Zinsen kann sich keine Notenbank der großen Industrieländer wegen der zu hohen Staatsverschuldung leisten, da dann Staatbankrotte drohen. Der „Club Med“ ist  mit den Hauptproblemländern Italien und Griechenland und den 820 Mrd. € Target 2–Salden am Rande der pleite, aber auch die USA werden demnächst vor großen Finanzierungsprobleme stehen. Demnächst muss die Erhöhung der Schuldengrenze von 20 Billionen US-Dollar vom US-Kongress genehmigt  werden. Wie Trump die geplante Unternehmenssteuerreform finanzieren will, ist bis heute nicht klar.

 

Ausnahmenzustand in Venezuela – bald auch in den USA und Europa?

Was in einem Land  passieren kann , wenn ein Staat kurz vor dem Staatbankrott steht, sieht man jetzt in Venezuela mit Straßenschlachten der „Wutbürger“ gegen die Staatsmacht, also gegen die Polizei und gegen den Präsidenten. Es könnten dann bürgerkriegsähnliche Situationen entstehen, auch in Europa und den USA. Zudem gibt es in Venezuela trotz des Ölreichtum eine Hyperinflation, worunter auch die Bevölkerung am meisten leidet.

 

Weltbörsen bisher (noch) stabil – NASDAQ, DAX mit einem neuen Allzeit-Hoch

Trotz  all dieser altbekannten Probleme blieben die Weltbörsen auf hohem Niveau bisher relativ stabil und gaben bisher kaum nach. Es bedarf aber auch eines gravierenden auslösenden Faktors, damit viele Anleger  auf einmal die Exittaste drücken, wobei die „Flash boys“, also die Hochfrequenzhändler die ersten sein werden und damit eine Abwärtsdynamik in Gang bringen und später auch verstärken.  Hier hilft aber auch die Markttechnik, den rechtzeitigen  Ausstieg zu schaffen. Noch sind die Haussetrends an den Weltbörsen alle intakt. Der NASDAQ-Index steht sogar kurz vor einem neuen Allzeit-Hoch.

 

Gold als „sicherer Hafen“ wieder gefragt

Es war nicht das erste Mal, dass die Börsen entlang der „Mauer der Angst“ weiter steigen.  Gesucht waren aber zuletzt auch wieder „sichere Häfen“ wie Gold und trotz Mini-Zinsen sogar auch wieder Bundesanleihen. Gold stieg auf das 8-Moants Hoch mit 1285 US-Dollar die Feinunze. Bei über 1300 US-Dollar/Unze entsteht ein neues Kaufsignal für Gold. Im Sommer letzten Jahres war der Goldpreis aber schon bei über 1350 US-Dollar/Unze und damit weit höher. Aluminium stieg am Freitag um 2,3 Prozent und damit schon um 17,7 Prozent in 1 Jahr. Anleger können dies über Exchange Traded Commodities (ETC) der BNP-Paribas ausnutzen. Der verstorbene Investmentguru André Kostolany würde  sagen:  „.. man sollte auch mal über Aluminiumwerte nachdenken!“

 

Gold stieg in 1 Jahr bis jetzt „nur“ um 4,7 Prozent und Silber um 5,8 Prozent und damit weit weniger als die meisten Aktienmärkte in 1 Jahr, denn der NASDAQ-Index stieg in 1 Jahr um 19,5 Prozent, der DAX um 15,5 Prozent, der RTS-Index (Russland) um 16,9 Prozent und selbst der CECE-Index (Zentralosteuropa: Polen, Ungarn, Tschechien) mit den Aktien aus Zentral-Osteuropa um 12,9 Prozent. In den letzten 3 bis 5 Jahren waren die  Performance-Unterschiede noch wesentlich größer zugunsten der Aktienmärkte, zumal hier auch noch steigende Dividendenzahlungen hinzu kamen. Auch in diesem Jahr wird es zu neuen Rekord-Dividendenausschüttungen kommen.  Besonders hoch sind die Dividendenrenditen in Osteuropa mit über 4 Prozent.

 

7 Osteuropa-Börsen als Outperformer

7 Börsen aus Osteuropa konnten bisher den DAX, der schon um 6 Prozent in diesem Jahr anstieg, klar outperformen und zwar die Börsen aus Kasachstan, Polen, Rumänien Slowenien, Bulgarien, Tschechien und Lettland. Aber auch  die Aktien aus Österreich mit viel Osteuropa-Approach und die Türkei schnitten im Durchschnitt  trotz Erdogan besser ab als der DAX. Gute Chancen  gibt es aber auch in Argentinien und in Vietnam. So gibt es auch in Krisen immer wieder neue Chancen.

 

Moskauer Börse schwach trotz starkem Rubel

Dagegen gab die Moskauer Börse in diesem Jahr auch aufgrund der Enttäuschung über Trump und den neuen Spannungen mit den USA um etwa 12 Prozent nach, nachdem der russische Aktienmarkt im letzten Jahr aber über 50 Prozent anstieg. Sehr stabil hielt sich der Rubel bei 60,5 EUR/RUB, obwohl der Brentölpreis zuletzt weiter auf unter 53 US-Dollar/Barrel nachgab. In einem Jahr verlor der Euro zum Rubel fast um 20 Prozent an Wert, womit hohe Währungsgewinne auch für hochverzinsliche Rubelanleihen für deutsche Anleger in Russland entstanden. Ein geeignetes Vehikel ist hier das im EAST STOCK TTRENDS schon mehrfach empfohlene Rubel-Zins-Zertifikat der BNP Paribas, das seit Anfang 2016 schon um 58 Prozent anstieg und damit wesentlich mehr als der Aktienmarkt.

 

Erst informieren, dann investieren.

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