Nach dem Einstieg von Abu Dhabi bei Daimler plant auch das Golf-Emirat Katar, sich
an deutschen Unternehmen zu beteiligen. „Wir werden mit Sicherheit in die deut-
sche Automobil-Industrie investieren", sagte Emir Hamad Bin Chalifa al-Thani im Ge-
spräch mit dem Hamburger Nachrichten-Magazin DER SPIEGEL. „Wir müssen dafür
aber den richtigen Zeitpunkt und den richtigen Preis finden.“
Der Herrscher von Katar, das neben bedeutenden Erdöl- vor allem über die dritt-
größten Gas-Reserven der Welt verfügt, betrachtet die Wirtschaftskrise als „eine
Chance für uns, wie wir sie in 20 Jahren nicht mehr erleben werden.“ Als Investi-
tionsstandort rage Deutschland heraus: „Die Deutschen zählen zu den fleißigsten
Arbeitern der Welt, sie werden für ihre Wirtschaft kämpfen.“ Auch an deutschen
Hightech-Unternehmen sei das Emirat interessiert. Die Deutschen sollten aber en-
gagierter als bisher auf sein Land zugehen und sich auf dessen Bedürfnisse ein-
stellen.
Die nationale Fluggesellschaft Qatar Airways habe den Großteil ihrer Flotte bereits
mit Airbussen bestückt. Nur einmal sei man zum US-Konkurrenten Boeing ausge-
wichen, „weil ihr nicht in der Lage wart, eure Flugzeuge zeitgerecht fertigzustellen“.
Auch deutsche Universitäten seien in Katar „höchst willkommen“, so Emir Hamad:
„Ich sehe Katar langfristig mehr als Bildungsstandort denn als Energielieferant.“