Endlich:Frühlingserwachen an den Weltbörsen! Frühling ist die schönste Jahreszeit:Blumen beginnen zu blühen und Glückshormone werden durch mehr Sonneneinheitenaktiviert. Diese „Lichttherapie“ brauchen auch die meisten Anleger. Einigeschon in Lethargie verfallene Anleger werden jetzt wieder wach geküsst. Nachdemeinige Banken glaubhaft (?) den Eindruckvermitteln konnten, dass sie in diesem Jahr wieder mit Gewinn abschließen werdenund US-Finanzminister Geithner einen neuen 1 Billionen USD-Rettungsplanvorlegte, wie die US-Banken von derInsolvenz gerettet werden können und die toxischen Produkte aus den Büchernkommen, sprangen zunächst Bankaktien und damit auch der Gesamtmarkt nach oben.Der S&P 500-Index verzeichnete im März mit einem Plus von 23% in 2 Wochenden höchsten Kursanstieg in der Börsengeschichte, wobei der Banken-Index noch wesentlichstärker stieg. Der Markt wurde aber auch durch Short-Covering, also dasEindecken von Leerverkäufen, technischnach oben getrieben. Der NASDAQ ging sogar am Donnerstag seit Jahresbeginnleicht ins Plus. Ich bin nach wie vorder Meinung, dass eine Trendwende am Gesamtmarkt nur durch eine nachhaltige Trendwendebei den Bankaktien herbeigeführt werden kann, wobei die Betonung auf nachhaltigliegt.
Die Bank ofAmerica, die noch Merril Lynch integrieren muss, stieg im Kurs um 150%, dieCitibank sogar um 300% (!), wobei der Staat zuvor stützend zur Seite stehenmusste, um eine Mega-Insolvenz zu vermeiden. Auch der Kurs der Deutsche Bank AG,die über 7 Mrd. USD von der AIG indirekt durch amerikanische Staatshilfe bekam,konnte sich von 16 auf über 32 € verdoppeln. Wenn AIG Pleite gegangen wäre, hätteauch die Deutsche Bank AG Pleite gehen können, auch wenn sie die einzige Großbankin Europa ist, die bisher ohne Staatshilfe auskam. So schnell wendet sich imMoment das Blatt, wobei auch Bilanzkosmetik hilft, aus Buchverlusten sehr schnell Gewinne zu zaubern. Insofern darf manauch sehr auf die Quartalsergebnisse der Banken im April gespannt sein. Jenachdem wie sie ausfallen, wird sich die Frühjahrsrallye im April fortsetzenoder wieder in sich zusammenfallen. Hinzu kommt als wesentliche Einflussgrößeauch der G20-Gipfel in London im April, der die Finanzwelt revolutionieren,aber auch enttäuschen könnte.
Der Großteilder Bankverluste sind Abschreibungen aus toxischen Papieren. So melden dieösterreichischen Banken, die sich angeblich zu stark in Osteuropa engagierthaben, operative Rekordgewinne für 2008, aber auch buchtechnischeRekordaschreibungen. Man darf gespannt sein, wie sich das Dilemma imBankenmarkt auflöst und ob nicht doch letztendlich „Bad Banks“ gebildet werdenmüssen, damit der Kredit- und Geldkreislauf wieder international in Gang kommt.Der Geithner-Vorschlag ist im Grunde eine Bad Bank, nur das sich der Privatsektorbei der 1 Billion-USD-Rettung beteiligen soll. Man ist also weiterhinkrampfhaft auf der Suche nach „Giftmüll-Auslagerungsstätten“. Bei der Hypo RealEstate AG wird wohl nach dem neuen Enteignungsgesetz demnächst alleine der Staatdiese Entgiftungsmaßnahmen vornehmen müssen, obwohl er dafür gar keineSpezialisten in den eigenen Reihen hat.
Man darfgespannt, ob das Experiment „Giftmüll-Auslagerung- und verwertung“ weltweit gelingenwird und in welchem Umfang sich der Privatsektor bei dem Experiment realiter beteiligt.Die Börse hat das Signal – mehr ist bisher nicht – zunächst einmal positivaufgenommen. Die eigentliche Bewährungsprobe, die bis zum Staatsbankrott undzur Währungsreform gehen kann, steht unsallen aber noch bevor. Auch soll Obama einen schlüssigen Plan in der Schubladehaben, den maroden US-Automobilsektor mit Kredite helfen zu könne. Auch diesesSignal könnte vom Markt positiv aufgenommen werden, so dass es nach einigenGewinnmitnahmen zu einer Fortsetzung der Frühjahrsrallye kommen könnte.
Auch dassarabische Scheichs und Staatsfonds wieder Gefallen an deutschen Automobilkonzernenfinden, ist ein positives Zeichen, denn diese denken langfristig. Die Araberzahlten 1,95 Mrd. € für einen 9,1%-igen Anteil an Daimler. Dies ist nach denBanken jetzt der zweitwichtigste Sektor auf der Welt, dem ein Turn aroundgelingen muss, damit der Gesamtmarkt nach oben dreht. Die Verlängerung derAbwrackprämie könnte den deutschen Automobilkonzernen das Überleben in derKrise helfen. Darüber hinaus geht es aber auch um die Sicherung und den Ausbauvon zukünftigen Weltmarktanteilen, denn nach der Krise wird der Kuchen neuverteilt. Indien kommt jetzt mit dem Tatra, was ein Welterfolg in der Kriseauch ohne Abwrackprämie werden könnte. DieAbwrackprämien sind aber wettbewerbspolitisch problematisch, da dadurch einerBranche staatsseitig bevorzugt geholfen wird. Dennoch werden viele Automobilzuliefererdiese Krise nicht überleben und Insolvenz anmelden. Im Grunde werden auch GMund Chrysler Insolvenz anmelden müssen, wenn Obama nicht schon bald den Rettungsringwerfen wird. Obama weiß ganz genau, dass sich Amerika einen Konkurs bzw. einChapter 11 von GM nicht leisten kann, zumal eine Insolvenz von GM oder Chryslereine neue Schockwelle an den Weltbörsen auslösen könnte. Ich erwarte daherspekulativ eher (bewusst gestreute und initiierte“) „good news“ aus dem marodenBanken- und Automobilsektor, die kurzfristig auch die Aktienmärkte stimulierenkönnten.
Die größten Gewinneim letzten Jahr machten aber einige Hedgefonds-Gurus wie der 70-jährigeMathematiker Harris Simons, aber auch John Paulson (+38% in 2008) und George Soros,die alle über 1 Mrd. USD im letzten Jahr verdienten, wobei sie im Vorjahr nochmehr verdienten. Die 25 Top-Hedgefondsmanager verdienten in 2008 zwar über 11Mrd. USD: im Vorjahr waren es aber noch 16 Mrd. USD, die bei den 25 bestenHedgefondsmangern vereinnahmt wurden. Wer im letzten Jahr auf fallende Bank-und Immobilienaktien im großen Stil gesetzt hatte, war der große Gewinner.Daneben gibt es aber gut geführte „Managed Futures Accounts“, die im letztenJahr eine Rendite von 90% und in diesem Jahr von über 30% erzielt haben. DerVorteil bei „Managed Futures Accounts“ gegenüber Hedgefonds ist, dass der Anlegerdirekten Einblick in die Transaktionen hat und das Geld auch jederzeit abrufenkann. Dies gibt es sogar mit Kapitalrückzahlungsgarantie der Bundesrepublik Deutschland,wobei dann die Rendite in diesem Jahr je nach Laufzeit „nur“ 7-14% betrug. Diesist aber mehr, als so mancher Aktieninvestor oder Fondsmanager in diesem Jahrerzielt hat. Ich empfehle daher auch Managed Futures Accounts als geeignete Diversifizierung des Portfolios –nicht nur in Krisenzeiten. Wen das näher interessiert, der kann sich gerne anmich persönlich wenden.
Aber auch Schwellenbörsensind weiter chancenreich. Hier sollte der Anleger Langfrist-Investment-Depot und einenTrading-Depot mit liquiden Blue chips, ETF und Zertifikaten mischen. Ich gehedavon aus, dass es in diesem Jahr noch einige Marktturbulenzen gibt. Die wesentlichenMakrodaten werden wahrscheinlich im 2. Quartal noch schlechter ausfallen, könntensich im 3. Quartal 2009 aber schonwieder verbessern.
So stieg derKupferpreis schon von 3200 auf über 4000 USD/Tonne, weil China die Nachfrage ach Kupfer wieder erhöhte.Hiervon profitierte auch der von mir im EAST STOCK TRENDS am 9. März als „Aktiedes Monats“ herausgestellte polnische Kupfer/Silberproduzent KGHM, derdaraufhin um 30% anstieg und mit 22,3 € einen neuen Jahreshöchstkurs erreichte.Einstiegsmöglichkeiten gab es aber schon im Februar bei 14 €, was einenKursanstieg von über 60% in wenigen Wochen bedeutete. Kupfer ist ein wichtigesIndustriemetall und daher auch ein Frühindikator für die Konjunktur. Eine Schwalbemacht aber noch keinen Sommer, zumal wir uns noch im Frühling befinden.Immerhin zeigen die vom letzten Jahr frustrierten Anleger jetzt wieder mehr Anlagebereitschaft.Auch die Fonds bekommen wieder Zuflüsse.
Nach den sehrerfolgreichen letzten 3 Wochen muss aber weiterhin die Markttechnik genaubeachtet werden. Nach dem Short-Covering muss nun dem News flow weiterhin großeAufmerksamkeit geschenkt werden. Gelingt die Rettung der US-Automobilindustrieund melden einige Großbanken wieder positive Ergebnisse, dürfte sich dieWeltbörsen und Ostbörsen weiterhin erholen, obwohl das Konjunkturtief nochnicht erreicht ist. Aufgelaufene Trading-Gewinne sollten aber mit Stopp-loss-Markenabgesichert werden, da es genauso schnell wieder runter wie zuletzt rauf gehenkann. Nach der beeindruckenden Frühjahrsrallye im März konsolidierte der DAXdurch Gewinnmitnahmen am Freitag um 1,31% auf 4203 Indexpunkte und der S&Pum 2,03% auf 815 Indexpunkte. Damit befinden sich beide Indices aber noch im steilnach oben verlaufenden kurzfristigen Haussetrend seit Anfang März.
EinigeAnalysten ziehen jetzt das Chartbild von 2003 beim DAX gerne heran, wo es auchzunächst zu einer V-förmigen Trendumkehr ohne Bodenbildung kam, die dann ineine fast unmerklich in eine 5-jährige Super-Hausse mündete. Dies halteaber für verfrüht, zumal wir uns erst imersten Jahr nach der Krise befinden und noch einige Nachbeben zu erwarten sind;möglich ist aber auch den DAX-Chart von 2001 genauer anzuschauen, wo es auchEnde des Jahres zu einer kräftigen Kurserholung bis über die 200-Tageslinekann, dann aber der DAX wieder von 5000 auf 2203 im Tief einbrach. Die 200-Tageslinieist immer noch fallend und verläuftjetzt bei 5200 Indexpunkten. Eine Kurserholung bis 5000 Indexpunkte istdurchaus im April möglich, wenn der DAX über 4300 Indexpunkte gehen sollte.Aber auch dann handelt es sich noch um eine Bärmarktrallye, da dann die200-Tgaeslinie immer noch fällt. Sie muss sich erst abflachen und am bestennachhaltige durchbrochen werden und nach oben drehen, um von einer nachhaltigenTrendumkehr sprechen zu können. Aber auch diese Bärmarktrallyes sind für den geübtenKurzfrist-Trader sehr gewinnbringend, wenn er die Stop-loss-Marken nachzieht.Ich rate jedem Anleger, jetzt zumindest Stop-loss-Marken zu setzen, ansonstenaber auf eine Fortsetzung der Frühjahrsrallye zu hoffen.
Kritisch wirdes erst, wenn der S&P unter 790 Indexpunkte fällt und noch kritischer wirdes wenn, der S&P unter 750 Indexpunkte fallen sollte, denn dann ist es mitder Frühjahrsrallye erst einmal vorbei und dann werden allen Weltbörsen durchGewinnmitnahmen in Kombination mit den News flow wieder schnell nach untendrehen. Beim DAX wird es kritisch, wenn er unter nachhaltig unter 4100 Indexpunkteund noch kritischer (Stop-loss 2) wenn er unter 3900 Indexpunkte fallen sollte.Wenn diese letzten wichtigen Trendlinien nachhaltig durchbrochen, gehen Sie bitte auch an denOstbörsen wieder in Liquidität, denn auch an den Ostbörsen ließen sich zuletztschöne Tradinggewinne von 50-100% beieinzelnen Aktien erzielen. Welche Aktien hier aussichtsreich sind, können Sieweiterhin der täglich aktualisierten Ostbörsen-Hotline 09001-8614001 (1,86€/Min.) entnehmen.
Erst informieren, dann investieren
Vor einemInvestment sollte sich der Anleger eingehend über die Chancen und Risikeninformieren. Die ist möglich über den monatlich erscheinenden kostenpflichtigen Börsenbrief EAST STOCK TRENDS (Info undBestellung bei der ESI East Stock Informationsdienste GmbH, Jüthornstr. 88,22043 Hamburg, Tel: 040/6570883, Fax: 040/6570884, E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!, wen www.eaststock.de) und den zweimal im Jahr stattfindendenESI-Ostbörsen-Seminaren.
Das nächste ESI-Ostbörsen-Seminar„Optimale Anlagestrategien in unsicheren Zeiten“ , wo auch Afrika als neu zuentdeckender Kontinent mit großen Chancen thematisiert wird, findet am 27. Mai2009 um 17.30 Uhr in Frankfurt/M statt(Infos du Anmeldung unter www.eaststock.deoder Tel. 040/6570883. Ich werde auch auf der „Invest“ am 24. April inStuttgart einen Vortrag über „Optimale Anlagestrategien in unsicheren Zeiten“beim Stand des „Derivate-Magazins“ halten. Im neuen Derivate-Magazin 01/2009finden Sie auch eine aktuelle Einschätzung zu den Chancen der Ostbörsen, woübrigens auch die gerade laufende „Frühjahrsrallye“ rechtzeitig vorherangekündigt wurde.
TV-Hinweise:Andreas Männicke wurde am 20. März um 21.30 Uhr live in der 3SATBörse zum Thema„Finanzkrise“ ein Osteuropa befragt. Seine Anlagevorschläge und weitereHintergrundinformationen können Sie nachlesen unter www.3SAT.de/Boerse bzw. sich auch in der ZDF-Mediathekim Archiv das Interview anschauen. Dasnächste TV-Interview mit Andreas Männicke ist am 24. April 2009 um 21.30 Uhr inder 3SATBörse über Zentralasien (Kasachstan, Usbekistan etc.)
In demkostenlosen Newsletter von Andreas Männickegibt es noch mehr Hintergrundinformationen zum aktuellen Marktgeschehen, dieSie jetzt unter www.andreas-maennicke.deabrufen können.