Liebe Leser,
die Fresenius SE & Co. KGaA gab am 24. April 2017 gleich zwei Übernahmen bekannt. Fresenius Kabi soll demnach mit einer Geschäftseinheit der Merck KGaA sowie dem US-Unternehmen Akorn gestärkt werden. In zwei Teilen berichten wir über die Fakten der geplanten Transaktionen.
„Erhebliche Kosten- und Wachstumssynergien“!
Durch die geplante Übernahme des US-amerikanischen Medikamente-Herstellers Akorn durch Fresenius Kabi verspricht sich der deutsche Gesundheitskonzern „erhebliche Kosten- und Wachstumssynergien bei relativ geringem Integrationsaufwand“.
Mittelfristig erwartet die Fresenius-Tochter durch die Übernahme demnach Synergien in Höhe von etwa 100 Mio. US-Dollar pro Jahr (vor Steuern): „Diese sollen sukzessive durch Integration und Modernisierung des Produktionsnetzwerks von Akorn und die Zusammenführung verschiedener Funktionsbereiche erreicht werden.“ Gleichzeitig kalkuliert Fresenius Kabi mit Integrationskosten im Umfang von 140 Mio. US-Dollar (vor Steuern) für den Zeitraum von 2018 bis 2022: „Der größte Teil davon wird für das Jahr 2018 erwartet.“
Akorn rechnet im laufenden Jahr mit einem Umsatz von 1,01 bis 1,06 Mrd. US-Dollar und einem bereinigten Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von 363 bis 401 Mio. US-Dollar (vor Einmalaufwendungen im Zuge der geplanten Übernahme). Zudem hat Akorn Produkte in laufenden Zulassungsverfahren, von denen sich das Unternehmen ein Marktvolumen in Höhe von 9,3 Mrd. US-Dollar verspricht.
Biosimilars: EBITDA-Breakeven im Jahr 2022!
Für das Biosimilars-Geschäft, das Fresenius Kabi von der Merck KGaA übernehmen will, rechnet der Käufer gegen Ende 2019 mit ersten Umsätzen. Ab dem Jahr 2023 erwartet Fresenius Kabi dann Umsätze „im hohen dreistelligen Millionen-Euro-Bereich“ sowie einen „deutlich positiven Beitrag“ zu Konzernergebnis und Gewinn pro Aktie. Die umsatzbezogenen Zahlungen an die Merck KGaA sollen sich im einstelligen Prozentbereich bewegen. Den EBITDA-Breakeven der Transaktion erwartet Fresenius Kabi im Jahr 2022.
EinBeitrag von Rainer Lenzen.
Herzliche Grüße
Ihr Robert Sasse