Der Kapitalismus istgescheitert
Die nur noch konsumierende Supermacht USA ist in ihrereigenen Kreditblase gefangen und kann sich nur noch durch denKraftakt der Entwertung des US-Dollars aus dieser Falle befreien.
Dader US-Dollar aktuell noch die Weltwährung ist, wird damit demRest der Welt das amerikanische Schulden-Armageddon aufgeladen.Amerika will ohne Rücksicht auf Verluste seinenWachstumsfetischismus beibehalten und startet damit einenWirtschaftskrieg, den es nicht gewinnen kann.
Statt auf Opfer, Demutund Sparen zu setzen, will Amerika so weiterwirtschaften wie bisherund setzt auf militärische Stärke. Hier muss eine starkeGegenreaktion von Europa, Russland, Japan und China erfolgen.
Es istin der heutigen Welt nicht mehr hinzunehmen, dass der größteUmweltverschmutzer der Welt sich nicht zu seiner Verantwortungbekennt. Klimaveränderung, Wassermangel und Armut sind Ausdruckdes Untergangs des kapitalistischen Systems, welches an seinenschuldenbasiertem Wachstumswahn gescheitert ist.
DerEuro muss gestärkt werden
Schon werden ersteprotektionistische Maßnahmen in den USA eingeführt. Wennbei den milliardenschweren Rettungspaketen dieInfrastrukturerneuerung ausschließlich mit Stahl und Eisen ausden USA durchgeführt werden soll, so wird klar, dass Amerika einstrategisches Interesse daran hat, die Krise nicht zu bekämpfensondern im Gegensatz weiter zu forcieren.
Das Rezept: Man stürzedie Welt ins Chaos und nutze die eigene Weltwährung zur Erhöhungder eigenen Dominanz. Doch es ist wie bei jedem Spiel. Dieses könnendie Amerikaner nur gewinnen, wenn alle anderen mitspielen. Deshalbsollte der Rest der Welt jetzt die Spielregeln ändern undAmerika, als wirtschaftlich besiegtem Land, die neuen Konditionendiktieren. Wenn Amerika den Protektionismus schürt, muss derRest der Welt das Gegenteil machen.
Der internationale Handelzwischen Europa, Russland und Asien muss intensiviert werden. Eskönnte für alle Beteiligten von großem Nutzen sein,den Euro zu stärken und diesen zur neuen Weltwährungauszubauen.
Die Voraussetzung, dass dies gelingen kann ist, dass dieschwächsten Euro-Länder sich für eine gewisse Zeit ausdem Euro ausklinken, durch niedrige Wechselkurse ihre Wirtschaftensanieren und so der Euro zur neuen DM Europas werden kann.
Es liegtauf der Hand, dass dies auch im Interesse Frankreichs undGrossbritanniens liegt. Europa muss China davon überzeugen,zukünftig europäische und keine amerikanischen Anleihenmehr zu kaufen. Amerika ist ein Auslaufmodell, dass die Welt seitEnde des 2. Weltkrieges mit einem Wirtschaftsfaschismus überzogenhat, der jetzt gestoppt werden muss. Europa sollte deshalb auchmilitärisch aufrüsten und wieder die Vorherrschaft in derLuft- und Raumfahrtindustrie erringen.
Alte Industriezweige solltenin Europa nicht mehr subventioniert werden, vielmehr gilt es jetzt inden Zukunftsmärkten Nanotechnologie sowie die Bio- undGentechnologie die weltweite Führungsrolle zu erringen.
Kann Europa von der Krise profitieren?
Europa kann darüberhinaus zum großen Sieger eines möglichenWirtschaftskrieges zwischen den USA und China avancieren. SollteChina den Yuan abwerten, würde dies chinesische Produkte in denUSA erheblich verbilligen.
Die USA werden hierauf mit massivenStrafzöllen auf chinesische Produkte reagieren, damit es sich für die US-Unternehmen wieder lohnt, die Produkte im eigenenLand herzustellen. Hier schlägt die Stunde Europas, wenn esseine Währung stark macht und statt auf Protektionismus zusetzen auf eine Ausweitung des Welthandels setzt.
China muss sichzukünftig auf den neuen Absatzmarkt Europa konzentrieren und diebankrotten Amerikaner außen vor lassen. Der Siegeszug vonAirbus Industrie hat aufgezeigt, dass Europa in der Lage ist, demamerikanischen Grossmachtstreben erfolgreich entgegenzutreten.
In deramerikanischen Senatsflagge thront das faschistische Rutenbündel.Welchen anderen Beweis braucht es, um zu sehen, dass es Amerika nichtum das Wohl der Welt geht sondern um dessen Dominierung. Hier brauchtes Gegenpole aus Europa und Asien, um die Macht der schiesswütigenAmerikaner zu brechen.
Obama könnte als der größteamerikanische Präsident in die Geschichte eingehen, wenn er dieMacht der Federal Reserve bricht und eine vom Bankensystemunabhängige Zentralbank erschafft, die nicht mehr im Dienstekorrupter Banken und der amerikanischen Rüstungslobby steht.
Handelsungleichgewichte müssenabgebaut werden
Die weltweiten Spekulationsblasen könnennicht damit saniert werden, dass Amerika seinen Schulden nichtbezahlt, sondern nur dadurch, dass die Handelsungleichgewichteabgebaut werden. Eine interessante Lösung hierfür lieferthierfür John Maynard Keynes. Er schlug vor eine internationaleZahlungsunion zu gründen, die International Clearing Union(ICU).
Die Zentralbanken sollten bei dieser Organisation Kontenunterhalten über die die wechselseitigen Zahlungsflüssezwischen den Währungen ausgeglichen werden sollten. Ländermit Devisenüberschüssen hätten ein Haben auf ihremKonto bewirkt, Länder mit mehr Ausgaben als Einnahmen hättenein Soll auf ihrem Konto gebucht.
Für die Kontoführungwäre eine eigene Weltwährung, der Bancor, eingeführtworden, die jedoch nur als Buchgeld geführt worden wäre,d.h. es war nicht geplant, Banknoten und Münzen auszugeben.Keynes Idee war es, Überschuss- und Defizitländer dazu zubewegen, die Ungleichgewichte in ihren Zahlungsbilanzen abzubauen.
Dazu sah er vor, jedem Land eine maximale Quote zuzugestehen, diesich am Anteil des Landes am Welthandel bemessen hätte. Hättedas Guthaben oder Soll eines Landes über dessen Quote gelegen,so sollte das Land Zinsen zwischen 5 und 100% an die ICU zahlenmüssen, womit eine Umlaufsicherung des Geldes erreicht werdensollte.
Diese Idee eines internationalen Buchgeldes wurde von derEuropäischen Gemeinschaft 1975 mit der Einführung des ECU(European Currency Unit) als reine Verrechnungseinheit wiederaufgegriffen und bildete somit die Grundlage für den Euro.
DerAutor vertritt die Ansicht, dass es im strategischen Interesse dergesamten Welt liegen muss, den Euro zu Weltwährung auszubauen.Um seine Stärke zu forcieren, müssen marode europäischeStaaten sich freiwillig zum Austritt bereit erklären. Wenn Sieihre Hausaufgaben gemacht haben, können Sie jederzeit wiederbeitreten.
Dieser hart erscheinende Schritt ist in Wirklichkeit fürdie betroffenen Ländern eine weichere Landung, da ihnen eineschwache Währung eine schnellere Sanierung ihrer Wirtschafterlaubt. Sie ermöglicht jedoch den entscheidenden strategischenVorteil, dass der Euro wieder ähnlich stark wird wie frühereD-Mark.
Neue strategische Allianzen sindnotwendig
Die Welt braucht eine starke Währung, um dieWelt aus die Krise zu führen. Erklären sich auch China,Russland und Japan bereit, den Euro als neue Weltwährung zuakzeptieren, könnten diese gemäss ihrerWirtschaftsleistungen dem Euro beitreten, der dann zum Globoumbenannt werden könnte.
Um dieses Ziel zu erreichen, mussEuropa seine Allianzen mit Russland, China und Japan stärken undeine Art „Bruxelles Woods“ generieren. Zukünftig ist eininternationales Währungssystem notwendig, dass die Wechselkurseentsprechend den ökonomischen Fundamentaldaten der Länderfestlegt. Europa braucht strategische Führung und sollte sichmit Russland und den asiatischen Ländern auf die neueWeltwährung Euro verständigen.
Wenn jetzt dieweltwirtschaftlichen Weichen nicht gemäß derwirtschaftlichen Stärke der Länder gestellt werden, wirddie Weltwirtschaftskrise das Ausmass der großen Depression der30er Jahre überschreiten und zur noch grösseren Depressionavancieren.
Die weltweite Überakkumulation des Kapitals in allenseinen Erscheinungsformen kann nicht mit einer WeltwährungUS-Dollar gelöst werden, da es nicht angehen kann, dass derVerursacher der Krise zu dessen größtem Profiteuravanciert.
Amerika hat mit seinen inflationärenGelddruckmassnahmen den Weltwirtschaftskrieg gestartet, deshalb istes jetzt an der Zeit, dass der Rest der Welt jetzt in friedlicherWeise kooperiert und einen radikalen Wandel herbeiführt. Alleweltweiten Rohstoffe sollten deshalb baldmöglichst nur noch inEuro gehandelt werden. Dies würden auch die arabischen Staatenbegrüssen.
Die Zeit für einen Paradigmenwechsel ist jetzt,ein Zögern könnte fatale Folgen haben. Europa mussschnellstmöglich zu einer Führungsstärke zurückfinden.Deshalb ist Angela Merkel mehr denn je gefordert, Europa neue Stärkeeinzuhauchen und neue Allianzen zu schmieden, die den Weg füreine neue Weltwirtschaftsordnung ebnen.
Gelingt dies nicht, könnteeine postmoderne Barbarei, mit den Folgen von innererSelbstzerstörung, Bürgerkrieg und einem fatalenWeltwirtschaftskrieg aller Staaten gegen alle, die Welt in viralerWeise infizieren.