Liebe Leser,
andernorts frisst die Revolution ihre Kinder. Bei der Adler Real Estate ernährt der Erfolg hingegen seine Investoren. Aufgrund der wirtschaftlich positiven Lage dürfen Aktionäre nämlich nun auf Gratisaktien hoffen, um dergestalt am Erfolg der Firma teilzuhaben. Nun muss nur noch die Hauptversammlung dem Vorschlag von Aufsichtsrat und Vorstand zustimmen.
Das klingt gut
Die Immobiliengesellschaft Adler will dazu Aktien im Verhältnis von 10 zu 1 in Bezug auf das bestehende Grundkapital ausgeben. Dieses liegt derzeit bei 47,7 Mio. Euro, sodass insgesamt Anteilsscheine im Wert von 4,77 Mio. Euro verteilt werden sollen. Das Grundkapital würde sich dadurch auf 52,47 Mio. Euro erhöhen. Wie gesagt: Die Firma stockt den Betrag aus eigenen Kapitalrücklagen auf und die Aktionäre erhalten im Gegenzug kostenlos die Wertpapiere. Klingt zunächst einmal gut.
Weiterer Service seitens des Unternehmens: Die Anleger müssen dazu nicht einmal etwas tun (außer den Vorschlag auf der HV absegnen). Denn wie Adler mitteilt, läuft die Sache wie folgt ab: „Die Zuteilung der neuen Aktien erfolgt mittels Depotgutschrift nach Eintragung des Hauptversammlungsbeschlusses im Handelsregister. Da sämtliche Aktien der Gesellschaft girosammelverwahrt werden, brauchen die Aktionäre hinsichtlich der Zuteilung der Gratisaktien nichts weiter zu veranlassen.“
Die unbekannte Variable
Einzige Unklarheit, die derzeit noch besteht, betrifft die Inhaber von Wandelschuldverschreibungen. Ihnen wird prinzipiell auch ein Bezugsrecht eingeräumt. Aber momentan ist natürlich noch nicht absehbar, wie viele Investoren ihre Anleihen tatsächlich in Unternehmensaktien umwandeln wollen. Diese neueste Maßnahme seitens der Konzernspitze dürfte zumindest ein Argument dafür sein. Denn einem geschenkten Gaul schaut man bekanntlich nicht ins Maul.
Herzliche Grüße
Ihr Robert Sasse