Liebe Leser,
der europäische Energiemarkt ist längst abhängig von Gaslieferungen aus Russland. Die aktuelle Entwicklung zeigt, dass sich dies auch in absehbarer Zukunft nicht ändern wird. Der Bedarf an russischem Gas wird nach jetzigem Erkenntnisstand sogar noch größer werden. Um den wichtigen Energieträger durch die Ostsee nach Europa zu liefern, wurde 2011 die Unterwasser-Gasleitung mit dem Namen Nord-Stream-Pipeline eingeweiht. Im Volksmund kennt man diese auch unter dem Begriff Ostseepipeline. Mithilfe des Beförderungssystems wird russisches Erdgas durch die Ostsee nach Deutschland geleitet.
Nord Stream 2
Aufgrund des zunehmenden europäischen Gasbedarfs wurde bereits vor einigen Jahren bekannt, dass man im Zuge des neuen Projekts Nord Stream 2 weitere Röhren bauen will. Federführend verantwortlich zeichnet sich das hierfür extra eingerichtete Unternehmen Nord Stream 2 AG.
Die Gaspipeline soll sich nach Fertigstellung auf etwa 1.220 Kilometer weitgehend parallel zur bestehenden Nord Stream-Leitung erstrecken und eine Gesamtkapazität von 55 Milliarden Kubikmetern Gas pro Jahr von der russischen Küste durch die Ostsee nach Greifswald (nordöstliches Mecklenburg-Vorpommern) befördern.
Der Baubeginn der Leitung ist für 2018 angedacht. Ende 2019 soll schließlich die Fertigstellung erfolgen.
Uniper schließt Finanzierungsvereinbarung mit Nordstream 2 AG
Wie nun aus einer Pressemitteilung des Energiekonzerns Uniper hervorgeht, hat man eine Finanzierungsvereinbarung mit Nord Stream 2 AG getroffen, woran sich auch vier weitere Energieunternehmen beteiligen wollen. Diese sind: OMV, Shell, ENGIE und Wintershall.
Konkret soll Uniper eine Finanzierung von bis zu 950 Millionen Euro zugesichert haben. Dies entspricht in etwa 10 Prozent der derzeit erwarteten Gesamtkosten des Projekts (9,5 Milliarden Euro). Die oben erwähnten anderen Energieversorger wollen sich ebenfalls zu 10 Prozent beteiligen.
30 Prozent des Uniper-Aufkommens soll über eine „langfristige Finanzierungslinie zur Verfügung“ gestellt werden, welche von Nord Stream 2 AG vermutlich noch im laufenden Jahr in Anspruch genommen wird. Der restliche Anteil der Finanzierungsinitiative soll schließlich über eine „gemeinsame Projektfinanzierung“ erbracht werden.
Große Bedeutung für den europäischen Gasmarkt
Uniper erklärte, dass das finanzielle Engagement der beteiligten Unternehmen deutlich die Bedeutung des Projekts für den europäischen Gasmarkt aufzeige. Dieses würde in Anbetracht des immer stärker werdenden Gasimportbedarfs in Europa Abhilfe schaffen und somit „einen wichtigen Beitrag für eine wettbewerbsfähige, sichere und zuverlässige Gasversorgung leisten“, so der Konzern weiter.
EinBeitrag von Norman Stepuhn.
Herzliche Grüße
Ihr Robert Sasse