Konkret ging es auch um die von Chinalosgetretene Debatte um eine neue globale Leitwährung. Die erste Fragean Rogers war, was seine Meinung zu den Kommentaren Geithners sei, derdie Forderung des chinesischen Zentralbankchefs Xiaochuan Zhou nacheiner Ablösung des US-Dollars als Weltreservewährung als einen"vernünftigen Vorschlag" bezeichnet hatte, über den man reden könne.
Jim Rogers erwiderte, dasses ziemlich egal sei, was Geithner zu dem Thema sage. Fakt bleibe,dass der Dollar heute eine "sehr unzulängliche" Währung sei, und dieWeltgemeinschaft dies auch langsam begreifen und etwas tun würde.
MitUnverständnis reagiert Rogers auf die Frage, ob Chinadie USA damit nur provozieren wolle, nachdem die Chinesen doch selbstihre Währung manipuliert hätten. Rogers: Wenn die Vereinigten Staaten nicht ausfreiem Willen zur grössten Schuldnernation der Welt geworden wären,könnten jegliche Forderungen von China oder sonstwo getrost ignoriertwerden.
China sei im Gegensatz dazu zum grössten Kreditgeber der Weltgeworden und kann entsprechend auch Forderungen zur zukünftigenAusgestaltung des Weltfinanzsystems stellen, konstatiert Rogers. China hat gigantischeWährungsreserven für schlechtere Zeiten angelegt - jetzt sind dieseZeiten gekommen, und wer sollte sich da wundern, dass China dieseReserven auch einsetzt?
China würde auch als erstes wieder ausder Krise kommen, eben weil es die grösste Gläubigernation der Weltsei. Viele Bereiche der chinesischen Volkswirtschaft seien nur schwachoder gar nicht betroffen, sagte Rogers.
Thema Staatshilfen: Er habe ja oft gefordert,nicht einzugreifen und Finanzkonglomerate wie AIG einfach bankrottgehen zu lassen. Darauf die Frage des Interviewers, ob er denn wirklich gar nicht an die gängige Theorieglaube, dass dann alles zusammengebrochen wäre und die Welt in dieDepression gerutscht wäre?
Rogers: "Absolut nicht! - AIGist bankrott!".
Ebenso wie Japan versucht habe, Zombie-Banken undUnternehmen künstlich am leben zu halten und dies der Wirtschaft absoutnicht geholfen habe, so funktioniert es auch diesmal nicht.
Dazu müsseman sich nur umschauen, betonte Rogers. Auch mit den Rettungsaktionen ist das Problem seiner Ansicht nach nicht gelöst. Rogers: "Haben wir etwa keineProbleme, ist nach den Rettungsaktionen wieder alles in Ordnung? © 2009 -->IBTimes.com