Liebe Leser,
manchmal liegen Dinge einfach in der Luft. Im Fall von Ballard Power dürfen Sie die Redewendung sowohl wörtlich als auch im übertragenen Sinne verstehen. Denn just als der Brennstoffzellenhersteller mit der Meldung an die Öffentlichkeit ging, einen Testflug mit einem unbemannten Flugvehikel erfolgreich absolviert zu haben, tauchten mehrere andere Berichte auf, die dem Projekt plötzlich eine viel größere Perspektive geben.
Der Testflug
Zunächst mal zu der Ballard-Meldung: Das unbemannte Fluggerät nennt sich ScanEagle und wird von der Boeing-Tochter Insitu gefertigt. Ballard liefert über seine Tochter Protonex den Brennstoffzellenantrieb. Im Prinzip versucht Ballard zu beweisen, dass seine Technik für solche Flugmaschinen viel besser als herkömmliche Verbrennungsmotoren geeignet ist. Die Motoren arbeiteten in den Tests leiser und zuverlässiger als andere Antriebe.
Zwei weitere Meldungen
Nun tauchten aber wie gesagt fast zeitgleich weitere Berichte in den Medien auf, die das aktuelle Projekt von Ballard und Boeing in einem anderen Licht erscheinen lassen. Zum einen stellte das amerikanische Start-up Kitty Hawk, in das Google-Gründer Larry Page kräftig investiert hat, eine Art bemanntes fliegendes Auto vor, das technisch gesehen aber in die Kategorie Ultraleichtflugzeug fällt. Wiederum andere Zeitungen meldeten, dass Dubai und Singapur gerade fliegende Taxis testen, um dem Verkehrs- und Umweltkollaps zu entgehen.
Mit anderen Worten: Es gibt eine konkrete Nachfrage (Singapur und Dubai). Es gibt jemanden, dessen Fahrzeugkonstruktionen in die nachgefragte Richtung gehen (Kitty Hawk). Und es gibt jemanden, der den perfekten Antrieb bzw. das technische Know-how für die Umsetzung liefern kann (Ballard Power und Boeing). Jetzt müssen sich alle Parteien nur noch an einen Tisch begeben. Und selbst wenn sie das nicht tun sollten: Diese Häufung an Berichten zeigt, dass dieses Thema richtig heiß ist.
Herzliche Grüße
Ihr Robert Sasse