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Adler Modemärkte: Ein cleverer Schachzug?

Liebe Leser,

die Immobilienbranche gehörte in der jüngeren Vergangenheit zu den profitabelsten Wirtschaftssektoren. Die Bekleidungsindustrie tendenziell eher nicht. Adler Modemärkte macht aus der Not eine Tugend und mischt sich kurzerhand unter die Immobilienhändler. Unterm Strich springt dabei ein schöner Sondererlös heraus. Und es könnten weitere folgen.

Worum geht es?

Konkret geht es um zwei Immobilien im österreichischen St. Pölten und Klagenfurt, die kürzlich für 10 Mio. Euro verkauft werden konnten. Bei dem Objekt in St. Pölten war Adler bereits Eigentümer. Im Fall von Klagenfurt löste man die Immobilie zuvor aus einem Leasing-Vertrag aus. Die liquiden Mittel will man nun nutzen, um drei weitere geleaste Gebäude zu kaufen und anschließend an Investoren zu veräußern.

Was im ersten Moment nach einer cleveren Geschäftsidee klingt, ist tatsächlich eher der finanziellen Situation geschuldet. In einem Interview mit dem FINANCE-Magazin stellte Finanzchef Karsten Odemann klar, dass das Unternehmen derzeit umfassende Sparmaßnahmen durchführt, um die Kosten zu senken.

Im vergangenen Geschäftsjahr blieb bei einem Umsatz von rund einer halben Milliarde Euro unterm Strich gerade mal ein Gewinn von knapp einer halben Million Euro übrig. Die Dividende für 2016 musste gestrichen werden. Das ist auch nach dem Dafürhalten der Konzernspitze eine nicht zufriedenstellende Situation.

Deshalb hat Adler im ersten Quartal bereits 150 Stellen abgebaut und versucht mit anderen Mittel wie dem Immobilienverkauf, die direkten Kosten zu senken und die Profitabilität zu steigern. Ob die Maßnahmen tatsächlich nachhaltig sind, wird sich spätestens im nächsten Jahr zeigen. Denn dann stehen vermutlich keine Sondererlöse mehr zu Buche.

Herzliche Grüße

Ihr Robert Sasse

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