Liebe Leser,
am Mittwochabend verbreiteten die Nachrichtenagenturen eine Meldung, der zufolge Air Berlin die Präsentation seines Jahresfinanzberichtes für 2016 „überraschend“ verschieben würde. Das klang angesichts des zeitgleich ablaufenden Debakels bei der Alitalia, die ebenfalls am Tropf von Etihad hängt, natürlich gar nicht gut.
Aber meiner Meinung nach ist das viel Lärm um nichts. Denn tatsächlich wird der Termin bei Air Berlin nur um einen Tag verschoben. Ist zwar nicht unbedingt üblich, aber nun auch kein wirklicher Beinbruch.
Einzig offene Frage
Dass die Lage bei der Fluggesellschaft alles andere als rosig ist, ist dem Markt ohnehin bekannt. Die einzig offene Frage lautet derzeit, ob es Air Berlin gelungen ist, im vergangenen Geschäftsjahr zumindest weniger Verlust als im Vorjahr (447 Mio. Euro) zu erwirtschaften. Die „Wirtschaftswoche“ verbreitete in dieser Woche bereits etwas Panik, indem sie sich auf Insider berief, die von den „bislang schlechtesten Zahlen“ sprachen.
So what?
Ehrlich gesagt ist angesichts der Gesamtlage des Konzerns schon egal, ob jetzt 50 Mio. Euro mehr oder weniger Verlust zu Buche stehen. Die Aktionäre von Air Berlin sind Kummer und Sorgen gewöhnt. Das treibt allenfalls den betroffenen Gläubigern die Schweißperlen auf die Stirn.
Entscheidend ist vielmehr, ob die neue Konzernstrategie das Unternehmen wieder in die schwarzen Zahlen zurückführen kann. Denn dazu muss man kein Prophet sein: Dies dürfte die allerletzte Chance auf einen Neuanfang bei Air Berlin sein – meine Meinung.
Herzliche Grüße
Ihr Robert Sasse