Lieber Leser,
der Kasseler Kali- und Salzhersteller K+S blickt auf ein äußerst turbulentes und herausforderndes Jahr 2016 zurück. Viele Dinge wie der milde Winter und der Preisverfall von Kalidünger entzogen sich dabei der Verantwortung des Unternehmens, andererseits kann sich K+S aber auch nicht von eigenen Fehlern freisprechen.
So hätten die zwischenzeitlichen Produktionsunterbrechungen am Kali-Hauptwerk dadurch verhindert werden können, wenn es bessere Lösungen zur Abwasserentsorgung gegeben hätte. K+S wartete lange Zeit auf die Verlängerung der Genehmigung zur Versenkung von Abwässern in den Boden. So blieb nur die Einleitung in den angrenzenden Fluss Werra übrig, was wegen des niedrigen Wasserstandes aber nicht immer möglich war.
Alles in allem führte dies zu einem deutlichen Umsatzrückgang und einem Ergebniseinbruch (EBIT) von 782 Mio. Euro auf 229 Mio. Euro. Anleger müssen sich mit einer Dividende von 0,30 Euro begnügen, nachdem im Jahr zuvor noch 1,15 Euro gezahlt wurde.
Die Spannung steigt
Im laufenden Jahr soll nun alles besser werden. Das Unternehmen geht von einem spürbaren Anstieg des operativen Gewinns (EBIT) aus. Entsprechend groß ist die Spannung vor der bevorstehenden Quartalsbilanz. Am 9. Mai wird K+S die Zahlen zum ersten Quartal auf den Tisch legen und möglicherweise mit einer Präzisierung der Jahresprognose aufwarten. Marktteilnehmer erhoffen sich zudem ein Update zur neuen „Legacy“-Mine in Kanada, wo noch im Laufe des zweiten Quartals (bis Ende Juni) die erste Tonne Kali gefördert werden soll.
Was macht die Aktie?
Nach einer rund 4-monatigen Erholungsrallye mit Kurszuwächsen von über 50 Prozent befindet sich die Aktie seit Ende Januar wieder auf dem absteigenden Ast. Seither stehen Kurseinbußen von fast 15 Prozent zu Buche. Von den Analysten, die den MDAX-Titel regelmäßig beobachten, sprechen etwa drei Viertel Halte- bzw. Verkaufsempfehlungen aus. Das durchschnittliche Kursziel beträgt 21,44 Euro. Dabei reichen die Kursziele von 5,00 Euro (Citigroup Global Markets) bis hin zu 32,00 Euro (Bankhaus Lampe).
EinBeitrag von Hermann Pichler.
Herzliche Grüße
Ihr Robert Sasse