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Stada: Dürfen wir jetzt schon „bye, bye“ sagen?

Liebe Leser,

bereits kurz nach der Veröffentlichung des abgeschlossenen Bieterwettstreits machten die neuen Stada-Besitzer Bain und Civen klar, dass es einschneidende Veränderungen für den Pharmakonzern geben werde.

Neues Angebotsprospekt

Der Pharmakonzern veröffentlichte hierzu vor kurzem ein Angebotsprospekt, welches die Eckpunkte der Übernahme erläutern soll. So bestätige der Konzern die am 10. April von den Finanzinvestoren Bain und Civen getätigte Offerte in Höhe von 66 Euro je Aktie. Die Anteilseigner haben nun sechs Wochen lang Zeit, das Angebot anzunehmen. Um dies zu erfüllen, müssen mehr als 75 Prozent der Stada-Papiere abgegeben werden. Sowohl Vorstand als auch Aufsichtsrat ließen durchblicken, dass sie den Anlegern vermutlich empfehlen werden, das Angebot zu akzeptieren.

Hauptversammlung wird verschoben

Stada kündigte des Weiteren an, dass man das für den 8. Juni geplante Aktionärstreffen auf den 30. August verschieben werde. Will Stada einer Aktionärsdebatte über das Angebot aus dem Weg gehen? Schließlich endet die Angebotsfrist erst an jenem 8. Juni. Das Unternehmen will nach eigenen Angaben sicherstellen, „dass die Hauptversammlung das Ergebnis des Angebotsprozesses angemessen reflektieren kann.“

Neue Eigentümer wollen Konzernstrategie unterstützen

Stada machte überdies klar, dass die neuen Eigentümer zum einen das Management bei den Konzernplanungen unterstützen werden, betonten aber zum anderen, dass Bain und Cinven davon ausgehen, „dass die Umsetzung dieser Strategie Zeit und signifikanten Aufwand erfordert“. Eine Zerschlagung des Konzerns sei jedenfalls nicht angedacht, so Stada weiter.

Stada und der Börsenaustritt

Der größte Paukenschlag des Prospekts dürfte aber zweifelsohne die folgende Meldung sein. Bereits kurz nach Ende des Bieterstreits ließen die neuen Besitzer durchsickern, dass man vorhabe, den Pharmakonzern von der Börse nehmen zu wollen. Nun scheint es hierzu etwas konkretere Erkenntnisse zu geben. So solle Stada tatsächlich „mittel- oder langfristig“ die Börse verlassen. Der mögliche Vorteil: Mit dem forcierten Börsenaustritt haben die neuen Investoren die Möglichkeit, freier zu entscheiden und somit auch mehr Schulden aufzunehmen.

Sollten Bain und Civen nach der aktuell laufenden Angebotsfrist auf mindestens 90 Prozent kommen, könnte das Investoren-Duo die übrigen Kleinaktionäre abfinden. Der Fachausdruck hierfür lautet „Squeeze-Out“, was zu Deutsch mit „Ausquetschen“ am treffendsten beschrieben wäre.

EinBeitrag von Norman Stepuhn.

Herzliche Grüße

Ihr Robert Sasse

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