Bereits bei der Bilanzpressekonferenz Ende Februar hatte Konzern-Chef Hakan Samuelsson entsprechende Schritte angekündigt. Er halte Kurzarbeit für das zweite Halbjahr für wahrscheinlich, hatte er mit Blick auf die anhaltend schwierige Marktlage gesagt.
Für Januar bis Juni hat sich das Unternehmen mit dem Betriebsrat für die MAN-Werke München, Nürnberg und Salzgitter auf 42 Tage Kurzarbeit verständigt. Einschließlich weiterer Maßnahmen wie dem Abbau von Zeitarbeitskonten oder Urlaubstagen werde die Arbeit im ersten Halbjahr an 70 Tagen ruhen, hieß es zuletzt.
Die Branche leidet besonders stark unter der weltweiten Rezession. Bei den Nutzfahrzeugherstellern ist das Neugeschäft zuletzt praktisch zum Erliegen gekommen. Erst vor wenigen Wochen hatte der Präsident des Verbands der Automobilindustrie (VDA), Matthias Wissmann gewarnt, die Branche habe es mit dem „stärksten Nachfrageeinbruch seit Jahrzehnten im Nutzfahrzeuggeschäft zu tun“. Alleine im Februar war die Produktion in Deutschland um 66 Prozent weg gebrochen.
Die Entwicklung trifft auch MAN mit voller Wucht. Im vierten Quartal 2008 hatte der Konzern noch 360 Fahrzeuge verkauft - bei einer Produktionskapazität von rund 25000 Fahrzeugen im Quartal. In den ersten drei Monaten 2009 habe sich die Situation bei MAN nicht verbessert: „Die Ordereingänge sind unverändert bescheiden“, schreibt die Wirtschaftszeitung unter Berufung auf eine mit den Vorgängen vertraute Person. „Die Lage bleibt unkalkulierbar.“ Eine Besserung sei „derzeit nicht in Sicht“. Zunächst müsste die Konjunktur wieder anziehen, „die Unternehmen produzieren und die Firmen wieder transportieren“. Dies könne dauern, heißt es aus dem Konzern.
Genauere Aufschlüsse über die jüngste Entwicklung dürfte Konzern-Chef Samuelsson auf der Hauptversammlung des Konzerns am kommenden Freitag in München geben.