Liebe Leser,
Air Berlin hat das Finanzergebnis für 2016 sowie eine Tendenz für das erste Quartal des Jahres vorgelegt. In der Pressemitteilung zu den Zahlen spricht die Fluggesellschaft selbst von einem „hochgradig unbefriedigenden Finanzergebnis“.
Sehr hohe Verluste in 2016
Der Umsatz sank im Geschäftsjahr 2016 von 4,08 Mrd. Euro im Vorjahr auf 3,79 Mrd. Euro. Der Rückgang liegt dem Unternehmen zufolge in erster Linie in der Kapazitätsreduzierung von 4% und in der Verringerung der Erlöse pro Passagier (Yield) um 3,8% begründet.
Der Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) ging von minus 307,0 Mio. Euro im Vorjahr auf minus 667,1 Mio. Euro zurück. Als Ursache nennt Air Berlin Restrukturierungskosten in Höhe von 334,8 Mio. Euro.
Das bereinigte EBIT lag 2016 bei minus 332,2 Mio. Euro (Vorjahr: minus 215,4 Mio. Euro) und das Nettoergebnis bei minus 781,9 Mio. Euro (Vorjahr: minus 446,6 Mio. Euro).
Negative Struktureffekte der alten Air Berlin
Auch die ersten drei Monate des laufenden Jahres sind dem Konzern zufolge „durch negative Struktureffekte der alten Air Berlin geprägt“. Finanzvorstand Dimitri Courtelis kommentierte mit Blick auf die Neuausrichtung: „Es ist normal, dass man bei einem Umbau dieser Größenordnung erst durch ein Tal schreitet, bevor die Verbesserungen spürbar werden.“
Dementsprechend stehen das vergangene Jahr sowie das erste Quartal im laufenden Jahr der Airline zufolge „ganz im Zeichen der Umstellung auf das neue Geschäftsmodell“. Geschäftsführer Thomas Winkelmann ist sich seiner Aufgabe bewusst: „Ich bin angetreten, um aus dem defizitären Hybrid-Carrier eine fokussierte, kosteneffiziente Netzwerk-Airline zu gestalten.“
Meiner Meinung nach ist es fraglich, ob ihm dafür die notwendige Zeit bleibt: Spekulationen über eine Übernahme oder einen Rückzug von Großaktionär Etihad halten sich hartnäckig.
EinBeitrag von Rainer Lenzen.
Herzliche Grüße
Ihr Robert Sasse