Liebe Leser,
seit geraumer Zeit tobt hinter den Kulissen der Constantin Medien ein unerbittlicher Streit um die zukünftige Ausrichtung des Konzerns. Die beiden Lager werden vom Aufsichtsratsvorsitzenden Dieter Hahn und dem Schweizer Ex-Vorstandsvorsitzenden Bernhard Burgener angeführt, die jeweils rund 30 % der stimmberechtigten Aktien hinter sich vereinen. Hahn will die Abspaltung der Filmsparte und die Konzentration auf Rechtehandel und Sportmarketing. Burgener will die Zerschlagung mit allen Mitteln verhindern.
Nach der Wiederholung der Hauptversammlung im Herbst sah es so aus, als könne sich Dieter Hahn durchsetzen. Doch laut übereinstimmenden Medienberichten (darunter das „manager-magazin“) holt Burgener nun zum Gegenschlag aus. Am Ende könnte die Übernahme der Constantin stehen.
Der Plan
Burgener will dazu angeblich die Firma Highlight Event & Entertainment nutzen, die von ihm kontrolliert wird. Um den Coup vorzubereiten, soll laut dem „manager-magazin“ das Eigenkapital von Highlight von knapp 20 auf bis zu 90 Mio. Schweizer Franken erhöht werden. Mit dieser Kapitalausstattung wäre es dann möglich, sich einen Bankkredit in Höhe von rund 50 Mio. Euro zu besorgen. So viel Geld wäre in etwa nötig, um die notwendigen Prozente zu besorgen, die zu einer Mehrheit bei der Constantin fehlen.
Angeblich ist Burgener bereit, den Constantin-Aktionären 2,60 Euro je Anteilschein anzubieten. Das wären 30 % mehr als der aktuelle Kurs von rund 2 Euro. Allerdings schoss der Kurswert bereits seit Mittwoch deutlich nach oben, als die ersten Gerüchte die Runde machten.
Der Haken an der Geschichte
Die Sache hat nur einen Haken. Wenn Burgener die Sache durchziehen will, muss er ein offizielles Übernahmeangebot unterbreiten. Und dann haben alle Aktionäre die Möglichkeit, das Angebot anzunehmen. Sollten Hahn und seine Partner plötzlich ihre Aktienpakete Burgener andienen, stünde dieser vor einem Problem. Denn dieses Aktienvolumen könnte er mit dem kolportierten 50-Millionen-Kredit nicht stemmen. Dazu würde er eine Bürgschaft benötigen. Wird sie ihm gewährt? Es geht dabei immerhin um sehr hohe Millionenbeträge.
Zudem könnte die Konzernspitze erwägen, den Kurs im Vorfeld des Angebots weiter nach oben zu treiben, um den Kaufpreis für Burgener zu teuer zu machen. Wer weiß: Vielleicht ist bereits das Durchstechen der Übernahmegerüchte Teil dieses Spiels.
Zunächst aber hat sich Hahn laut „manager-Magazin“ einige Aktien der HHLE besorgt. Denn die Gesellschaft muss Burgeners Pläne vorab auf einer außerordentlichen Generalversammlung absegnen. Diese soll dem Vernehmen nach am 2. Mai einberufen werden. Da könnte es dann zum erneuten Show-down zwischen Hahn und Burgener kommen.
Aktie im Überblick
Dividende 2015 | 0,00 € | Div.-Rendite | 0 % |
Ergebnis/Aktie | 0,14 € | KGV | 15 |
Börsenwert | 195,62 Mio. € | Akt. Kurs (28.04.17) | 2,09 € |
12-Monats-Hoch | 2,83 € | 12-Monats-Tief | 1,69 € |
12-Monats-Perf. | -1,09 % | 3-Monats-Perf. | +9,70 % |
EinBeitrag von Mark de Groot.
Herzliche Grüße
Ihr Robert Sasse