Der US-Spekulant George Soros rechnet mit deutscher Hilfe für die angeschlagenen EU-Länder in Osteuropa.
Deutschland habe sich zwar bislang gewehrt, der Zahlmeister für das restliche Europa zu sein, sagte der Milliardär am Montag Reuters TV. "Aber es hat erkannt, dass es auch eine Verantwortung gegenüber den neuen Mitgliedsstaaten hat."
Den osteuropäischen Ländern sagte der Investor ungeachtet der milliardenschweren Hilfen des Internationalen Währungsfonds dagegen schweren Zeiten voraus. Besonders die baltischen Staaten kämpften mit "ernsten Problemen". Der nicht zur EU-gehörenden Ukraine drohe gar die Zahlungsunfähigkeit.
Im Anschluss an G20 äusserte sich Soros noch zuversichtlich: Die Staaten hätten eine weitere Verschärfung der Krise verhindert,wie sie vor allem für Osteuropa zu befürchten gewesen sei, betonte derMultimilliardär.
"Ich würde sagen, sie sind das erste Mal einen Schrittvoraus", sagte Soros auch dem US-Sender CNBC. "Sie haben mehr zustandebekommen, als ich erwartet habe. Es ist ihnen tatsächlich gelungen, einpaar Hasen aus dem Hut zu zaubern, und nach meinem Dafürhalten ist dieAbschlusserklärung sehr beeindruckend."
Soros hob vor allem den britischen Premierminister undGipfel-Gastgeber Gordon Brown hervor. "Er hat die Dimension desglobalen Problems begriffen. Der weniger entwickelten Welt droht einZusammenbruch, weil die Banken ihre Kredite nicht mehr verlängern, unddeswegen musste etwas getan werden."