Liebe Leser,
Allgeier und Joh. Friedrich Behrens haben frische Zahlen vorgelegt. Zudem verkündete Allgeier noch einen interessanten Zukauf. Bei der österreichischen Versicherung UNIQA steht derweil die Entwicklung einer Tochtergesellschaft im Brennpunkt.
Allgeier mit rückläufigem Ergebnis – warum?
Der IT-und Personaldienstleister Allgeier hat am Dienstag seine Zahlen für das erste Geschäftsquartal 2017 vorgelegt. Die Bilanz macht deutlich, dass das Unternehmen nach wie vor stark wächst. Auch ein im Vergleich zum Vorjahreszeitraum schwächeres operatives Ergebnis kann darüber nicht hinwegtäuschen. Der Rückgang ist vor allem auf die für den Ausbau notwendigen Investitionen zurückzuführen.
Konkret sieht es wie folgt aus: Der Umsatz stieg zwischen Januar und März um 16 % auf 133,8 Mio. Euro. Das bereinigte EBITDA war hingegen um 10 % rückläufig (4,6 Mio. Euro). Beim EBIT betrug der Rückgang -17 % (2,4 Mio. Euro). Als Begründung führte die Dachgesellschaft Allgeier SE „den Geschäftsausbau und Personal im Segment Allgeier Experts sowie in den SAP-Einheiten der Allgeier Enterprise Services“ an.
Zudem gab Allgeier am Mittwoch den vollständigen Erwerb der German Doctor Exchange GmbH bekannt. Die Firma rekrutiert und bildet ausländische Ärzte nach den Maßgaben deutscher Medizineinrichtungen aus. Der Zukauf ergänzt das Portfolio der Tochtergesellschaft Allgeier Experts, die neben Medizinkräften auch Ingenieure und IT-Experten vermittelt. Angesichts des derzeitigen Fachkräftemangels in Deutschland ist dies ein Markt mit guten Zukunftsaussichten. Zur Höhe des Kaufpreises machte Allgeier keine Angaben.
Joh. Friedrich Behrens wächst beständig
Die Behrens-Gruppe legte Ende vergangener Woche ihren Jahresfinanzbericht für 2016 vor. Der Spezialist für Druckluftnagler und entsprechende Befestigungsmittel konnte sich insbesondere in puncto Profitabilität verbessern. Zudem lagen die wichtigen Kennziffern leicht über den konzerneigenen Prognosen.
So stieg der Umsatz von 109 Mio. Euro im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 2,6 %. Der Ausblick zu 2016 hatte 1,5-2,5 % versprochen. Besonders hervorzuheben ist der Zuwachs beim EBIT. Ein operatives Ergebnis von 6,6 Mio. Euro bedeutet ein beachtliches Plus von 7,2 %. Dies schlug sich auch in der EBIT-Marge von 6,0 % nieder.
Einzelne Wachstumstreiber lassen sich nur schwer ausmachen. In den USA musste das Unternehmen beispielsweise einen leichten Rückgang beim Umsatz hinnehmen, konnte im Gegenzug aber die Rentabilität erhöhen. In Europa verzeichnete die Behrens-Gruppe zwar ein Absatzplus, das aber durch den schwächeren Pfundkurs wieder teilweise zunichtegemacht wurde.
Für das laufende Geschäftsjahr ist der Vorstand angesichts des Auftaktquartals weiterhin optimistisch gestimmt. Die Prognose für die EBIT-Marge lautet wie im Vorjahr auf 5,0-6,0 %. Doch beim Umsatz scheint noch ein wenig Luft zu sein, wie der Zielkorridor von 1,5 bis 3,5 % verdeutlicht.
UNIQA Gruppe: Diese Strategie ging voll auf!
Die UNIQA Wien, Tochter der Versicherungsgesellschaft UNIQA Group, hat Zahlen für das vergangene Geschäftsjahr präsentiert. Das Fazit lautet: Das Geschäft mit Lebens-, Schaden- und Unfallversicherung stagnierte, doch der Bereich Krankenversicherungen florierte. Dies ist nicht nur aus finanzieller Sicht für den Gesamtkonzern erfreulich, sondern stärkt auch das Vertrauen in die Geschäftsführung der UNIQA Wien.
Denn es war das erklärte Ziel des Managements, dieses Segment zu forcieren. Die Rechnung ist mit einem Zuwachs von 5,7 % augenscheinlich aufgegangen, wie auch der zuständige Landesdirektor Franz Stiglitz in einem offiziellen Statement bestätigte: „Wir konnten dank des guten Wachstums in der Krankenversicherung viel kompensieren. Vor allem in der Lebensversicherung haben wir durch den Verkaufsstopp von Einmalerlägen einen spürbaren Rückgang der Neuverträge verzeichnet.“
Und wie sehen die Pläne für 2017 aus? Soll der Bereich KV erneut die Kohlen aus dem Feuer holen? Zumindest nicht alleine. Denn im laufenden Geschäftsjahr will die UNIQA Wien verstärkt auf das Thema Versicherungslösungen kleinere und mittlere Betriebe setzen. Hierzu nochmals Franz Stiglitz: „Viele Unternehmer denken oft nicht an eine Absicherung etwa wenn sie nicht arbeiten können. Dabei gibt es hier für jeden den passenden Schutz, der im Fall der Fälle sehr viel bewirken kann.“ Der Anreiz für den Abschluss einer Versicherung soll dabei in maßgeschneiderten Lösungen liegen.
Herzliche Grüße
Ihr Robert Sasse