Lieber Leser,
positiv vom Markt aufgenommen wurden die vor kurzem von Chevron präsentierten Ergebnisse für das erste Quartal des laufenden Jahres. Unmittelbar nach der Bekanntgabe des Zahlenwerks zogen die Anteilsscheine von unter 105 auf knapp 107 USD an. Auf Grund des neuerlichen Schwächeanfalls beim Schmierstoff der Weltwirtschaft konnte das erhöhte Niveau in den Folgetagen jedoch nicht verteidigt werden.
Milliardengewinn statt dreistelligem Millionenverlust
Die signifikant höheren Ölpreise als im März-Vierteljahr 2016 sorgten dafür, dass der US-Energie-Multi seinen Umsatz im Auftaktquartal 2017 auf Jahressicht um mehr als 40% auf 33,4 Mrd. USD steigern konnte. Nach Steuern verdiente der Konzern im betreffenden Zeitraum 2,7 Mrd. USD, nachdem zwölf Monate zuvor noch ein Fehlbetrag von 725 Mio. USD erwirtschaftet wurde. Damit übertraf das Ergebnis die Prognosen der Analysten teils sogar recht deutlich.
Ausgabenkürzungen und Anteilsverkäufe stimulieren Ertragsentwicklung
Offensichtlich war Chevron in puncto Spaßmaßnahmen, die in erster Linie für den schwungvollen Turnaround verantwortlich waren, konsequenter als von Experten erwartet. So reduzierten die Amerikaner ihre operativen Kosten um 14%. Die Investitionen wurden sogar um 30% zurückgefahren. Hinzu kam ein einmaliger Sonderertrag in Höhe von rund 600 Mio. USD aus Anteilsverkäufen in Indonesien.
Wie die Konkurrenz hat sich auch Chevron für Zeiten vergleichsweise niedriger Ölpreise positioniert. Da nicht davon auszugehen ist, dass das schwarze Gold nachhaltig und dauerhaft unter die Marke von 50 USD abrutscht, bleibt die Chevron-Aktie ein vertretbares Standard-Investment im Energiesektor, auch wenn der Abwärtstrend seit Ende 2016 nach wie vor intakt ist. Mit explosionsartig steigenden Notierungen ist meiner Meinung nach allerdings bis auf weiteres nicht zu rechnen.
EinBeitrag von Marc Nitzsche.
Herzliche Grüße
Ihr Robert Sasse