Liebe Leser,
der Netzwerkausrüster Nokia ist eine interessante Partnerschaft mit der chinesischen Stadt Chengdu in der Provinz Sichuan beziehungsweise den dortigen Lokalbehörden eingegangen. Am Ende der Kooperation soll eine Metropolregion stehen, die im Sinne des Internets der Dinge komplett vernetzt ist – ein spannendes (und ein wenig furchteinflößendes) Experiment, wie ich finde. Und natürlich könnte sich der Konzern dadurch entscheidende Wettbewerbsvorteile sichern. Denn im Bereich Internet der Dinge wird nach Meinung von Experten erst ab etwa 2020 die Post so richtig abgehen.
Eine Win-win-Situation
Bereits Ende des vergangenen Jahres hatte Nokia sein „Smart City Playbook“ veröffentlicht, eine Art Strategiepapier für die totale Vernetzung. Dieses Konzept soll nun in die Praxis umgesetzt werden. Nokias Verbindung zu Chengdu reicht dabei bis 2015 zurück. Damals eröffnete der finnische Konzern vor Ort ein Zentrum für Forschung und Entwicklung, das sich auf Cloud-Technologien, Big Data, neue Telekommunikationsstandards und eben das Internet der Dinge spezialisiert hat.
Die Chinesen versprechen sich wiederum konkretes Wachstumspotenzial durch den Deal mit Nokia, wie Yang Linxing, der Vorsitzende des zuständigen Verwaltungskomitees ausführte: „Wir sind zuversichtlich, dass die Initiative uns dabei helfen wird, den Bezirk als neue Boomregion zu etablieren.“ Also quasi eine Win-win-Situation.
Ich will nicht wissen, welche bürokratischen Hürden Nokia in Europa zu nehmen hätte, wenn man hier solch ein Projekt umsetzen wollte. Das kann man nun gut oder schlecht finden. Für mich steht jedenfalls fest, dass sich Nokia durch diesen Praxistest im großen Maßstab sehr viel Know-how aneignen wird, das sich auf diesem Zukunftsmarkt als ganz entscheidender Wettbewerbsvorteil erweisen kann.
EinBeitrag von Mark de Groot.
Herzliche Grüße
Ihr Robert Sasse